Ökologisch und ökonomisch im grünen Bereich

Neubau der Geowissenschaften: Grundsteinlegung mit Wissenschaftsministerin Svenja Schulze

Münster (upm), 14. Juli 2011

Gemeinsame Grundsteinlegung für den Neubau der Geowissenschaften
Gemeinsame Grundsteinlegung für den Neubau der Geowissenschaften
Foto: WWU - Grewer
Ministerin Svenja Schulze begrüßte die Gäste
Ministerin Svenja Schulze begrüßte die Gäste
Foto: WWU - Grewer
Prorektor Prof. Dr. Jörg Becker
Prorektor Prof. Dr. Jörg Becker
Foto: WWU - Grewer

Das naturwissenschaftliche Zentrum der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) wächst: Nach der Fertigstellung des Batterieforschungszentrums MEET und dem Richtfest des neuen Gebäudes für die Pharmazeutischen Institute wurde am Donnerstag (14. Juli) der Grundstein des Neubaus für die Geowissenschaften gelegt. Wissenschaftsministerin Svenja Schulze und Vertreter der WWU, der Stadt Münster sowie des Bau- und Liegenschaftsbetriebs Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) begrüßten die Gäste.

"Das neue Gebäude wird eine enorme Bereicherung für Münster als Wissenschaftsstadt werden", sagte Svenja Schulze. Dabei lobte sie, dass bei dem Neubau besonders viele Energie einsparende Maßnahmen eingeplant wurden. Das Gebäude habe damit eine Vorbildfunktion für künftige Baumaßnahmen. Auch Prof. Dr. Jörg Becker, Prorektor für strategische Planung und Qualitätssicherung, verwies auf die ökologischen Aspekte. Dabei betonte er, dass die Mehrkosten von rund 994.000 Euro für zusätzliche Energiemaßnahmen, die die WWU übernimmt, sich auch ökonomisch auszahlen: Die Investition in das Energiesparpotenzial des Gebäudes soll sich nach einigen Betriebsjahren amortisieren und auf die Dauer niedrigere Gesamtkosten mit sich bringen.

Der Neubau war nötig geworden, da das Gebäude in der Robert-Koch-Straße 26, in dem ein Teil des Fachbereichs Geowissenschaften untergebracht war, im Jahr 2007 wegen einer Belastung mit polychlorierten Biphenylen (PCB) geschlossen werden musste. Seither sind die betroffenen Arbeitsgruppen vorübergehend auf mehrere Gebäude der Universität verteilt. Prof. Dr. Hans Kerp, Dekan des Fachbereichs Geowissenschaften, erinnerte daran, welche enormen Probleme die plötzliche Schließung des Gebäudes für die Mitarbeiter mit sich gebracht hatte: "Manche Kollegen standen plötzlich vor zugeschweißter Tür." Er betonte: "Ich freue mich, dass wir in absehbarer Zeit in das neue Gebäude einziehen können." Die räumliche Nähe werde dann auch die Kommunikation zwischen den Instituten des Fachbereichs erleichtern.

Im April haben die Arbeiten zum Neubau für die Geowissenschaften der Universität Münster an der Ecke Mendelstraße/Corrensstraße begonnen. Bis 2013 soll der Neubau fertiggestellt sein. Dann stehen Studierenden und Institutsmitarbeitern 6700 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung. Es werden verschiedene Institute des Fachbereichs Geowissenschaften in das neue Gebäude einziehen: die Didaktik der Geographie, Geographie, Geoinformatik und Landschaftsökologie sowie die Forschungsstelle für Paläobotanik.

Der Neubau ist das erste Großprojekt, das im Rahmen des Hochschulmodernisierungsprogramms (HMOP) des Landes für die WWU verwirklicht wird. Die Gesamtkosten liegen bei rund 30 Millionen Euro. Diese Summe wird aus dem HMOP für dringend anstehende Neubau- und Sanierungsmaßnahmen und vom BLB NRW finanziert.

Das Gebäude wird als "Green Building" errichtet. Das heißt, es werden mehr Energiesparmaßnahmen umgesetzt als gewöhnlich. Dazu gehören eine Fotovoltaikanlage zur Stromerzeugung, eine Solarthermieanlage zur Bereitstellung von Warmwasser, Fernwärme-Versorgung aus einem Heizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung, eine besonders effiziente Wärmedämmung und eine sogenannte Betonkernaktivierung. Für diese und weitere Ausstattungsmerkmale, die die ökologische, ökonomische und technische Qualität des Gebäudes prägen werden, hat das Projekt im Oktober 2010 das Vorzertifikat in Silber der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erhalten. Dieser Qualitätsnachweis wird besonders energieeffizienten, umweltbewussten und auf Nachhaltigkeit bedachten Gebäuden verliehen, die sich noch in der Planungsphase befinden.

Der Entwurf zum Gebäude stammt von dem Ibbenbürener Architekturbüro "agn Niederberghaus & Partner".