Studie zum Thema Virtuelle Teamarbeit und Vertrauen veröffentlicht

[20.07.2016] Welche Rolle spielt Vertrauen für die effektive Zusammenarbeit von Teams und welche Bedeutung hat es, wenn diese Teams virtuell zusammenarbeiten? Mit diesen Fragen hat sich Doktorandin Christina Breuer vom Graduiertenkolleg „Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt“ eingehend beschäftigt. Gemeinsam mit Antragsteller Prof. Dr. Guido Hertel und Prof. Dr. Joachim Hüffmeier von der TU Dortmund führte sie eine Studie zum Thema Virtuelle Teamarbeit und Vertrauen durch, deren Ergebnisse nun im „Journal of Applied Psychology“ veröffentlicht wurden.

Christina Breuer
© Christina Breuer

Für die Studie führte das Forscherteam in einer Metaanalyse die Ergebnisse von 54 unterschiedlich angelegten Einzelstudien zusammen, die sich alle damit befassten, wie Vertrauen im Team mit effektivem Arbeiten zusammenhängt. Insgesamt wurden dabei Daten von 12.615 Personen aus 1.850 Teams ausgewertet. Zudem wurde analysiert, in welchem Ausmaß Arbeitsschritte als geschriebener Text, Audio- oder Videodatei dokumentiert wurden.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Effektivität eines Teams damit zusammenhängt, wie sehr sich die Teammitglieder gegenseitig vertrauen. So erleichtert Teamvertrauen sowohl die Koordination als auch die Kooperation. Zudem sind die Mitglieder eines Teams mit hohem Vertrauen zufriedener mit ihrer Arbeit und ist die Bereitschaft größer, sich anzustrengen und anderen zu helfen.

Guido Hertel
© Guido Hertel

Bei virtuellen Teams ist der Zusammenhang zwischen Vertrauen und effektivem Arbeiten sogar noch höher. „Der Kontakt von Angesicht zu Angesicht, der virtuellen Teams fehlt, kann durch erhöhtes Vertrauen wettgemacht werden“, sagt Guido Hertel, „Gleichzeitig bieten virtuelle Teams aber auch effektive Alternativen für das Vertrauensproblem“. So beeinflusst das Ausmaß an Dokumentation den Zusammenhang zwischen Vertrauen und Teameffektivität – bei virtuellen Teams ohne Dokumentation der Arbeitsschritte ist die Bedeutung von Vertrauen am größten. Die Forscher gehen davon aus, dass die Dokumentation in virtuellen Teams Risiko reduziert. „Vertrauen in Teams ist wichtig, aber nicht immer unabdingbar. Gerade in virtuellen Teams kann eine Dokumentation von Arbeitsschritten effizienter und einfacher sein als aufwändige vertrauensbildende Maßnahmen“, sagt Guido Hertel.

Die Studie finden Sie hier: 

Breuer, C., Hüffmeier, J., & Hertel, G. (2016). Does trust matter more in virtual teams? A meta-analysis of trust and team effectiveness considering virtuality and documentation as moderators. Journal of Applied Psychology. http://dx.doi.org/10.1037/apl0000113