Diese Studie stellt den angloamerikanischen Beitrag zur Traditionstheorie und Traditionstheologie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar. Ein vielfältiges, hierzulande meist unbekanntes Diskursfeld ist entstanden: Soziologisch-kulturwissenschaftliche Arbeiten, wie die von S. Eisenstadt und E. Shils, konzentrieren sich auf die kulturelle Differenzierung eines allgemeinen Traditionsbegriffes, philosophische und theologische Ansätze, wie jene von A. MacIntyre, G. Lindbeck und R. Schreiter, tragen zu der verzweigten epistemologischen und interkulturellen hermeneutischen Grundlagendiskussion bei. Es zeigt sich, dass in der amerikanischen Traditionsdiskussion diese Zusammenhänge viel früher und länger thematisiert worden sind als im europäischen Kontext.

In der Auseinandersetzung mit den leitenden Grundideen und den theoretischen Strukturen dieser Positionen eröffnet der Autor ein gezieltes systematisch-theologisches Gespräch zur Frage Tradition und Interkulturalität.