
Fundamentaltheologe Andrzej Anderwald zu Gast in Münster
Der Oppelner Fundamentaltheologe Andrzej Anderwald war von 28. April bis 2. Mai 2025 an der Katholisch-Theologischen Fakultät zu Gast. Als Hochschullehrer der Partneruniversität in Opole und Teilnehmer des Erasmus-Austauschprogramms gestaltete Prof. Anderwald zwei Lehrveranstaltungen: „Theologie vor dem Anspruch der Technik“ sowie „Juden in Opole/Oppeln. Spaziergang durch eine Stadt, die es nicht mehr gibt“.
Während seines Aufenthalts besuchte er unter anderem das Exzellenzcluster „Religion und Politik“ und führte ein Gespräch mit der Leiterin des Zentrums für Wissenschaftskommunikation Frau Viola van Melis.
In der Lehrveranstaltung „Juden in Opole/Oppeln“ zeichnete er die jüdische Geschichte der Stadt Opole nach und thematisierte die Bedeutung der jüdischen Bewohner für die Entwicklung der Gesellschaft. Einige architektonische Zeugnisse haben die Novemberpogrome von 1938 überstanden und sind heute in veränderter Nutzung noch sichtbar. So diente etwa die alte Synagoge – die nach dem Bau einer neuen, größeren Synagoge aufgegeben wurde – zeitweise verschiedenen Besitzern und wird heute vom Fernsehsender TVP genutzt. Die neue Synagoge hingegen wurde von den Nationalsozialisten vollständig niedergebrannt und nicht wieder aufgebaut. Neben den Spuren jüdischen Lebens im Stadtbild wies er darauf hin, dass der berühmte Rabbiner Leo Baeck ein gutes Jahrzehnt und in einer prägenden Phase seines Lebens der Gemeinde in Opole vorstand.