Blog Oppeln Partnerschaft | Münster 2025

12.05.-17.05. | Blog geschrieben von: Frauke Erpenstein

Montag, 12.05.
Hallo vom Planungsteam des diesjährigen Oppeln-Austauschs in Münster!
Ich bin Frauke und werde hier über unsere gemeinsame Zeit berichten.

Der erste Tag begann direkt mit einem kleinen Schock: Trotz pünktlicher Abreise hat es der deutsche Verkehr geschafft, den Bus aus Opole, um fast drei Stunden zu verspäten. Während der Vorbereitung und des Wartens im Borromaeum trudelten aber dennoch nach und nach die ersten Gäste ein, die mit dem Auto die Reise auf sich genommen haben. Das Warten wurde durch ein leckeres Abendessen, gute Stimmung und einem ungezwungenen Austausch in kleiner Runde erleichtert.

Gegen 21 Uhr konnten wir dann endlich die Studierenden vom Bus in Empfang nehmen. Da die geplante Kennlernrunde leider ausfallen muss, war es umso schöner, die polnischen Studierenden beim verspäteten Abendessen kennenzulernen. 
Wenn ihr Interesse habt die Woche aus der Sicht der polnischen Studierenden zu verfolgen, dann schaut bei dem Instagram Account vorbei, dort wurden tägliche Vlogs gepostet. Hier gehts zum Instagram Account.


 

Impressionen des Tages

Ankunft der Gäste am Borromaeum
Ankunft der Gäste am Borromaeum
© Liturgiewissenschaft | FE und MX

Dienstag, 13.05.
Am ersten vollen Tag in Münster ging es für unsere Gäste nach dem gemeinsamen Frühstück im Borromaeum direkt zum Gebäude der Katholisch-Theologischen Fakultät. Dort begann das zweitägige Symposium zum Thema „1700 Jahre Nizäa“.

Den Auftakt machte Rajmund Porada, Theologe an der Universität Opole mit einem Schwerpunkt auf Ökumene, genauso wie seine Nachfolgerin Dorothee Sattler. Im zweiten Teil stellte uns Norbert Köster ein Gesellschaftsspiel vor, das den Ablauf und die Entscheidungsprozesse des Konzils auf spielerische Weise erfahrbar machte. Den Abschluss bildete ein Vortrag von Marek Lis, ebenfalls Professor in Opole.

Nach all den interessanten Impulsen ging es zurück zum gemeinsamen Mittagessen. Die Vorstellungsrunde, die wir am Vortag zeitlich nicht mehr geschafft hatten, holten wir nun bei Kaffee und Kuchen nach. Den Nachmittag verbrachten wir in zwei Gruppen mit einer Erkundungstour durch Münster, bei der nicht nur die polnischen Studierenden neues über die Stadt lernen konnten. Das Münsteraner Studentenleben, die Kirchen und die Sprachbarrieren sorgten bei der Tour für viel Gesprächsstoff. 

Der Tag endete mit einem entspannten Grillabend. Professor Marek Lis übernahm den Grill und gab ihn den ganzen Abend nicht mehr aus der Hand. Auch viele deutsche Studierende waren dabei, darunter einige, die vor zwei Jahren selbst in Opole zu Gast waren. In lockerer Atmosphäre ließen wir den Abend dank des Borromaeums mit kalten Getränken ausklingen. Besonders schön war es, ganz ungezwungen über das Uni leben, Unterschiede zwischen Münster und Opole und vielen weiteren Themen ins Gespräch zu kommen.

Vlog der polnischen Studierenden.


 

Impressionen des Tages

Symposium Tag 1
Symposium Tag 1
© Liturgiewissenschaft | FE und MX
  • Münster Erkundungstour
    © Liturgiewissenschaft | FE und MX
  • Beginn des Grillabends
    © Liturgiewissenschaft | FE und MX
  • Gemeinsames Essen beim Grillabend
    © Liturgiewissenschaft | FE und MX

Mittwoch, 14.05.
Wie auch am Vortag begann der Tag mit einem leckeren Frühstück, gefolgt vom zweiten Teil des Symposiums zu „1700 Jahre Nizäa“.
Diesmal eröffneten Krystian Kałuża (in Opole) und Wojciech Grygiel (in Münster) das Programm. Es folgten Vorträge von Wolfgang Grünstäudl und Alfons Fürst.

Beim anschließenden Mittagessen im Borromaeum gab es erneut reichlich Gelegenheit zum Austausch, sowohl über das Symposium als auch über ganz andere Themen. Ich habe den Raum nicht nur mit einem vollen Magen, sondern auch mit einer Playlist voller polnischer Songs und neuem Wissen über das aktuelle polnische Trash-TV verlassen.

Während einige Studierende das echte Münsteraner Uni leben erlebten und den Wochenmarkt besuchten, machten andere bei Kaffee und Kuchen eine Mittagspause. Danach ging es zum Schloss, wo Professor Marek Lis einen Programmpunkt über die Verbindung von Theologie und Filmgestaltung uns vorstellte. Gezeigt wurde der polnische Film „Corpus Christi“ (2019), der auf wahren Begebenheiten basiert und international große Anerkennung fand. Der Film handelt von einem jungen Ex-Häftling, der sich in einem Dorf als Pfarrer ausgibt. Die Eindrücke aus dem Leben des Protagonisten und der Dorfgemeinschaft sorgten für viel Gesprächsstoff. 

Am Abend besuchten wir im Rahmen des Gästeabends gemeinsam die Messe im Borromaeum. Für einige polnische Studierende war der Ablauf der deutschen Messe an einigen Stellen überraschend und Anlass für viele interessante Fragen. Beim gemeinsamen Abendessen wurden Unterschiede zwischen katholischen Messen in Polen und Deutschland lebhaft diskutiert. Die Coeli-Bar bot anschließend noch eine Gelegenheit für deutsch-polnischen Austausch, bevor der Abend, mit Hinblick auf das kommende Programm, für einige etwas früher endete. 

Vlog der polnischen Studierenden.



Impressionen des Tages

Symposium Tag 2
Symposium Tag 2
© Liturgiewissenschaft | FE und MX

Donnerstag, 15.05.
Nach zwei vollen Tagen in Münster wurde es Zeit, auch andere Ecken Deutschlands kennenzulernen, daher nahmen wir morgens mit dem Bus vom Schloss aus die Fahrt nach Köln auf. Da einige deutsche Studierende neu zur Gruppe stießen, stand zuerst eine Vorstellungsrunde an. Danach verging die Busfahrt schnell mit Spielen und Gesprächen.

In Köln angekommen, machten wir direkt einen Zwischenstopp bei einem häufig gewünschten Orte: dem Poldi-Döner. Nach dieser Stärkung folgte eine englischsprachige Stadtführung durch die Altstadt in zwei Gruppen. Die Tour bot eine bunte Mischung aus witzigen Anekdoten, spannender Stadtgeschichte und historischen Fakten. Besonders interessant war der Besuch bei „Farina 1709“, dem Geburtsort des originalen Eau de Cologne, inklusive Probe des Duftes der einst auch Napoleon begeisterte.

Zum Abschluss der Führung trafen wir uns wieder alle am Kölner Dom. Dort trat ein Großteil von uns den Aufstieg auf den Turm des Doms an, der trotz steiler Treppen mit einer tollen Aussicht belohnte. Danach besichtigten wir gemeinsam den Dom, worauf sich viele schon im Vorfeld besonders gefreut hatten. Anschließend hatten alle Zeit, die Stadt individuell zu erkunden, ob in der Shoppingmeile oder bei einem echten Kölsch.

Am späten Nachmittag trafen wir uns am Meet & Eat Markt wieder. Dort konnte man sich einmal quer durch die kulinarische Welt probieren und die Eindrücke des Tages teilen. Müde, aber zufrieden, traten wir am Abend die Rückfahrt an. Gegen viertel nach neun kamen wir wieder am Borromaeum an.

Der Tag war eines meiner persönlichen Highlights, nicht nur wegen der spannenden Eindrücke in Köln, sondern vor allem wegen der Gespräche auf der Rückfahrt. In vielen intensiven und zum Teil sehr bewegenden Unterhaltungen konnte ich neue Einblicke in die polnische Kultur und das Leben junger Erwachsener gewinnen. Der Austausch über Glauben, Gesellschaft und persönliche Erfahrungen war sehr bereichernd.

Vlog der polnischen Studierenden.


 

Impressionen des Tages

Busfahrt nach Köln
Busfahrt nach Köln
© Liturgiewissenschaft | FE und MX
  • Stadtführung durch Köln
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  • Aussicht vom Kölner Dom
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  • Gemeinsames Abendessen auf dem Markt
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  • Mittagpause beim Poldi-Döner
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  • Gruppenfoto vor dem Kölner Dom
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Freitag, 16.05.
Am letzten gemeinsamen Tag führte uns der Weg in die Pilgerstadt Telgte im Münsterland. Bereits am Dienstag hatten die Teilnehmenden die Wahl, ob sie den halben Prozessionsweg von der Pleistermühle aus zu Fuß zurücklegen oder bei schönem Wetter mit dem Fahrrad fahren wollten.

Ich war Teil der Fahrradgruppe, die sich am Morgen erstmal auf den Weg zum Verleih machen musste, dort stießen wir auch auf unsere Tagesgästin, Prof. Dr. Monika Bobbert. Nach gut einer Stunde kamen wir in Telgte an, wo wir am Marktplatz auf die Wandergruppe warteten und uns gemeinsam stärkten.

Das Programm in Telgte begann mit einer Marienandacht in der Gnadenkapelle. Danach hatten die polnischen Studierenden Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Einige ließen sich in traditionellen Lokalen nieder, andere nutzten die Gelegenheit für eine digitale Stadtrallye zu Telgtes jüdischem Leben und Stadtgeschichte oder besuchten das Museum RELiGIO.

Am Nachmittag trafen wir uns wieder als gesamte Gruppe, um die gemeinsame Woche Revue passieren zu lassen. Es war schön zu hören, dass nicht nur wir, sondern auch unsere Gäste die Woche als bereichernd, interessant und spaßig erlebt haben!

Während die Pilgergruppe mit dem Bus zurück nach Münster fuhr, machten wir uns erneut auf den Fahrrädern auf den Weg. Aufgrund von Parkplatzproblemen beim Bus konnten die anderen noch bei einer ungeplanten Stadtrundfahrt neue Ecken entdecken, während wir versuchten, beim Radeln nicht von Herrn Leonhard abgehängt zu werden. Schließlich wollten wir rechtzeitig zurück in der Stadt sein, um noch die Gelegenheit zu nutzen, die St. Lamberti-Kirche zu besteigen. Dort erwartete uns in der Abendsonne ein wunderschöner Ausblick über Münster.

Nach diesem Höhepunkt ging es zum Abendessen. Danach trennten sich unsere Wege: Einige machten sich müde auf den Weg in Bett, andere feierten den gelungenen Abschluss der Woche noch in der Altstadt.

Vlog der polnischen Studierenden.


 

Impressionen des Tages

Marienandacht in Telgte
Marienandacht in Telgte
© Liturgiewissenschaft | FE und MX
  • Abschlussrunde im Pfarr- und Pilgerzentrum St. Clemens
    © Liturgiewissenschaft | FE und MX
  • Turmbesteigung St. Lamberti
    © Liturgiewissenschaft | FE und MX

Samstag, 17.05.
Am Samstagmorgen hieß es leider Abschied nehmen. Mit vielen Umarmungen, guten Wünschen und dem Versprechen, sich in Polen wiederzusehen, verabschiedeten wir unsere Gäste am Bus, bevor sie ihre 13-stündige Rückfahrt antraten.

Mit einem bittersüßen Gefühl blicke ich auf eine anstrengende, aber auch lustige, interessante und bereichernde Woche zurück. Ohne die gute Zusammenarbeit mit Leonard, die großartige Organisation und Unterstützung von Prof. Dr. Leonhard und Marco Xu und vor allem die Offenheit und Freundlichkeit der Studierenden aus Opole wäre die Woche so nicht möglich gewesen!

Vlog der polnischen Studierenden.