„Götzendienst“
Ein Workshop des Theologischen Forums Judentum – Christentum

18.–20.02.2020

Ort: Johannisstraße 8–10, 48143 Münster
Hörsaal KTh I

„Götzendienst“ ist eine Fremdbezeichnung, keine von irgendjemandem zu erwartende Selbstbezeichnung eines Brauchs der eigenen Tradition, eines Rituals, einer Praxis oder der eigenen Religion. Damit ist schon impliziert, dass es sich um eine reine Bewertung – nämlich eine negative – einer Praxis und nicht etwa um eine Beschreibung handelt. Die Bezeichnung von jemandem als „Götzendienerin“ oder „Götzendiener“ ist keine Einladung zur Diskussion von Religionsdifferenzen oder gar zur Suche nach Gemeinsamkeiten in Praxis und Theorie. Sie kann aber als Kristallisati-onspunkt von gruppeninternen Diskussionen wirken. In der Auseinandersetzung darüber, was Götzendienst ist, wird zunächst die Existenz einer signifikant anderen Praxis und Theorie anerkannt. Es wird verhandelt, wo die Grenzen zu diesen Anderen verlaufen. In der Auseinandersetzung mit den Anderen lassen sich auch eigene Positionen näher bestimmen oder vielmehr überhaupt erst als eigene Position erkennen. Der Workshop hat das Ziel, an ausgewählten Beispielen aus der Geschichte von Judentum und Christentum herauszuarbeiten, wie das Gespräch über Götzendienst Grenzen zieht, und zu fragen, inwiefern derartige Grenzen unklar und willkürlich sind.

Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos.
Wenn Sie am Workshop teilnehmen wollen, melden Sie sich bitte bis 15. Januar bei liturgie@uni-muenster.de an und/oder kontaktieren Sie uns bei Rückfragen zum Tagungsort oder zum wissenschaftlichen Programm.