Neuerscheinungen am Lehrstuhl

© De Gruyter

BERNHARD NITSCHE | UFUK TOPKARA

Zur Resonanz von Gottesbild und Lebensform

Die Resonanztheorie Hartmut Rosas stellt einen bisher vor allen Dingen in
der Soziologie und Altertumsforschung aufgegriffenen produktiven Theoriebeitrag
dar, dessen breite theologische Rezeption noch aussteht. Um das
Potential der Resonanztheorie für die christliche wie islamische Theologie
auszuloten, wird diese im Hinblick auf Gottesbild und Lebensform
interdisziplinär untersucht und unter den Leitmotiven religiöser Erfahrung,
unveräußerlicher Würde, Freiheit, Verantwortung und Gottebenbildlichkeit

© Verlag Karl Alber

BERNHARD NITSCHE | NAEMEKA EKWEARIRI | SCHNELL (Hgg.)

Phänomenologie und Theologie. Ein Methodendiskurs

© Anzeiger-für-die-Seelsorge

Bernhard Nitsche

Vom Sinn im Leben

zum Sinn des Lebens

Wer die Sinnfrage stellt und der Sinnsuche von Menschen nachspürt, wird dies nicht losgelöst vom gegenwärtigen Lebenskontext und den aktuellen Lebens­bedingungen tun können. Denn die Frage nach Sinn verbindet sich mit den Fragen: Was ist mir persönlich wichtig? Was gibt meinem Leben Bedeutung? Was trägt mich, wenn Orientierungslosigkeit und Unsicherheit zunehmen? Welcher Lebensstil ist für mich stimmig? Von daher kommt die Frage in den Blick, wie ich mein Leben positiv verstehen und meinem Dasein in dieser Welt einen erfüllenden Sinn geben kann.

Schwerpunktthema im Anzeiger für die Seelsorge 7/8 2025, Seite 18 - dort ausführlich

Erfahrung und Offenbarung
© Herder

Bernhard Nitsche

Erfahrung und Offenbarung

Religionsphilosophischer Möglichkeitsaufweis

In den folgenden Überlegungen wird der Zusammenhang von Erfahrung und Offenbarung reflektiert. Ausgehend von der menschlichen Erfahrung werden dabei religionsphilosophisch der Rahmen und die Möglichkeit einer theologischen Rede von Offenbarung abgesteckt. Damit werden die zentralen anthropologischen Gründe offengelegt, die es erlauben, spezifische Erschließungsereignisse des menschlichen Daseins als ein Geschehen von Offenbarung göttlicher Nähe und Zuwendung zum Menschen zu begreifen. Die Überlegungen konzentrieren sich auf den leitenden Interpretationsrahmen des alltäglichen Lebens und seine weltanschauliche Bestimmung angesichts des existenziellen Sinnbedürfnisses des Menschen, sich im Ganzen der Wirklichkeit zu beheimaten. Der  osmologisch-ontologischen Unverfügbarkeit des Daseins sowie der anthropologischexistentialen Verwiesenheit auf Sinngewährung entspricht die Auslegung
des Freiheit und Subjektivität eröffnenden Grundes im Bewusstsein. Das Gründungsverhältnis von Grund und Bewusstsein wird als potentielles  Resonanzverhältnis begriffen, das im subjektiven Selbsterleben des Menschen unthematisch erspürt und thematisch ausgelegt werden kann. Ein solcher Ereigniszusammenhang darf als Offenbarung aufgefasst werden, wenn im Spüren des Grundes die Unverfügbarkeit des Resonanzerlebens und sein passives Gewährtsein miterfahren wird.

Die Namens-Offenbarung am Horeb als Geschehen der Befreiung in ZTP 146
© ztp

BERNHARD NITSCHE

Die Namens-Offenbarung am Horeb als Geschehen der Befreiung
DOI: 10.35070/ztp.v146i3.4165

Zusammenfassung: Die zentrale Überlieferung der Namens-Offenbarung am Horeb (Ex 3,14) wird in dieser Abhandlung als Paradigma der Glaubenserfahrung und des Monotheismus Israels verstanden und mit Christoph Menke als Ereignis und Deuteformel für befreites Mensch-Sein interpretiert. Die Faszination der Gottesbegegnung eröffnet Anderskönnen. Die Analyse der Möglichkeit des Hörens des Gebots und die beständige Anrede durch das Mit-Dabei-Sein Gottes werden als Freiheitseröffnung, Identitätsstiftung und Befreiung profiliert, die Gottebenbildlichkeit zusprechen und zu befreienden Ebenbildhandlungen ermutigen. Von daher ist es möglich, den Kerngehalt des Offenbarungsgeschehens auch für den Menschen der Gegenwart unter dem Leitmotiv
der Befreiung zum Klingen zu bringen.