In Dankbarkeit gedenken wir Papst Franziskus.
Als Seminar für Fundamentaltheologie möchten wir auch die wichtigen Impulse aufgreifen, die Franziskus für eine Theologie gesetzt hat, die Gleichgültigkeit überwindet, sich an die Ränder begibt und die Grenzen einer sich abschottenden Welt durchbricht - suchend und unruhig. Theologie ist mit Franziskus Dienst an der Berufung der Menschen zur universalen Geschwisterlichkeit, die konkret wird im mutigen Einsatz für die Armen unserer Zeit - insbesondere Migrant*innen - sowie in der Verantwortung für die Schöpfung und darin einen Widerspruch erhebt gegen gesellschaftliche Verhältnisse, die auf eine "Wirtschaft die tötet" aufbauen und Klimakatastrophe, Ausschluss und Gewalt erzeugen.
In seiner letzten Predigt, die er für den Ostersonntag 2025 verfasst hat, schreibt Franziskus:
"Das ist die Osterbotschaft: Man muss ihn woanders suchen. Christus ist auferstanden, er lebt! ...Wir müssen ihn suchen und daher dürfen wir nicht stehen bleiben. Wir müssen uns in Bewegung setzen, hinausgehen und ihn suchen: ihn in unserem Leben suchen, ihn in den Gesichtern unserer Brüder und Schwestern suchen, ihn in unserem Alltag suchen, ihn überall suchen, außer in jenem Grab.
Ihn stets suchen. Denn wenn er von den Toten auferstanden ist, dann ist er überall gegenwärtig, er wohnt unter uns, er verbirgt und offenbart sich auch heute noch in den Schwestern und Brüdern, denen wir auf unserem Weg begegnen, in den anonymsten und unberechenbarsten Situationen unseres Lebens. Er lebt und bleibt immer bei uns, indem er die Tränen derer weint, die leiden, und indem er die Schönheit des Lebens durch unsere kleinen Gesten der Liebe vervielfacht.
Deshalb ist der österliche Glaube, der uns für die Begegnung mit dem auferstandenen Herrn offen macht und uns veranlasst, ihn in unser Leben aufzunehmen, alles andere als eine statische Ordnung oder ein ruhiges Sich-Einrichten in irgendeiner religiösen Gewissheit. Im Gegenteil, Ostern lässt uns in Bewegung geraten, es bringt uns zum Laufen wie Maria von Magdala und die Jünger; es lädt uns ein, Augen zu haben, die fähig sind, „über den Horizont hinauszuschauen“"
(Aus der Homilie am Ostersonntag 2025)