Actus Academicus des Sommersemesters 2022
Am 15. Juli fand der Actus Academicus der Katholisch-Theologischen Fakultät statt, auf dem die Promovierenden promoviert und die Absolvent*innen des vorangegangenen Semesters für ihre Leistungen geehrt wurden.
Der Festtag begann mit einem Gottesdienst, der in der Überwasser-Kirche gefeiert wurde und dem Prof. Dr. Norbert Köster vorstand.
In der Aula der KSHG wurde der offizielle Teil des Actus begangen. Dekan Prof. Dr. Johannes Schnocks begrüßte die Kandidat*innen, Absolvent*innen, die Mitglieder der Fakultät sowie die Angehörigen und Freund*innen, die gekommen waren, um den Erfolg ihrer Lieben zu feiern. In seinem Grußwort ging der Dekan auf die Freuden aber auch Mühen der Abfassung großer Qualifikationsschriften wie Dissertationen und Masterarbeiten ein, bevor er allen herzlich gratulierte. Er blickte zurück auf die Herausforderungen, die die letzten Corona-Semester und die digitale Lehre für alle bedeutet haben.
In diesem Semester hielten Dr. Matthias Daufratshofer und Dr. Michael Pfister den Promotionsvortrag mit dem Titel: „Von Menschenaffen und Priesterwerkzeugen. Kirchenhistorische Entdeckungen in den vatikanischen Archiven“. Die Vortragenden nahmen die Anwesenden mit auf eine Reise in die Geheimarchive des Vatikans und damit in die Ergebnisse ihrer Dissertationen. Zwar darf man sich diese Archivarbeit nicht wie in einem Dan Brown Roman vorstellen, aber die Archivfunde bieten auch so spannende sowie spannungsvolle Erkenntnisse. Dr. Michael Pfister berichtet aus seiner Forschung zu Augustin Bea SJ (1881–1968), der sich als damaliger Direktor des Päpstlichen Bibelinstituts mit der Evolutionstheorie auseinandersetzen und dazu verhalten musste. Zudem war Bea SJ auch in der Zensur von Teilhard de Chardin involviert. Dr. Matthias Daufratshofer stellte Ergebnisse aus seiner Forschung zu Franz Hürth SJ (1880–1963) und seine Rolle als päpstlicher Ghostwriter vor. Hierbei wurde die Bedeutung der Apostolischen Konstitution von Papst Pius XIII Sacramenteum ordinis (1947) in Bezug auf die Priesterweihe dargelegt und die Implikationen der jeweiligen Interpretationen offengelegt.
Da dieses der erste Actus Academicus war, der wieder in Präsenz und nicht digital begangen werden konnte, wurden alle Promotionen gewürdigt, die nicht in diesem Rahmen gefeiert werden konnten.
Auch die Doktorand*innen Jaison Ambadan, Maria Bebber, Hanna Braun, Rebekka Burke, Christian Föller, Gabriel-David Krebes sowie Harm Klueting, der zum Lic. iur. can. promoviert wurde, stellten ihre Arbeiten kurz vor.
Unsere Absolvent*innen konnten unterschiedliche Studiengänge abschließen. Daher wurde ihnen wahlweise zum Abschluss des Magister/Magistra Theologiae (Mag. Theol.), des Diploms oder des Master of Education (MEd) und/oder des Masters in Christentum in Kultur und Gesellschaft gratuliert.
Musikalisch wurde der Festakt von Anna Maria Wempe (Blockflöte) und Niklas Wempe (Klavier) mitgestaltet. Die Gäste konnten im Anschluss an die Feier noch der Musik von Martin Biesecke (Klavier), Robert Prost (Bass) und Philipp Buck (Drums) lauschen und miteinander ins Gespräch kommen.
Unsere Promovendinnen und Promovenden auf dem Actus Academicus
Harm Klueting (Lic. iur. can.): Hominum sanctification per signa sensibilia significator (can. 834 §1) und der Heiligungsdienst der Kirche in Pandemiezeiten: Die Feier der heiligsten Eucharistie und die Spendung der Krankensalbung im Zusammenhang mit der Corona SARS-CoV-2-Pandemie unter theologie- und kirchengeschichtlichen, staatskirchenrechtlichen sowie liturgie- und sakramentenrechtlichen Aspekten. Mit besonderer Berücksichtigung der Erzdiözese Köln und der Diözese Würzburg
Jaison Ambadan (Dr. theol.): Spiritual Advancements in the Educational Perspective of Pastoral Community Development with Reference to Vincent de Paul and Thomas Aquinas
Maria Bebber (Dr. theol.): „Dann ist das ein Teil von mir". Konstruktionen religiöser Identität in interkultureller christlicher Begegnung – eine qualitativ-empirische Studie
Hanna Braun (Dr. theol.): Der vulnerable Mensch als Ebenbild Gottes. Eine Grundlegung für inklusive Sprechweisen in der theologischen Anthropologie
Rebekka Burke (Dr. theol.): Institutionelle Schutzkonzepte und Kinderpartizipation. Religionspädagogische Perspektiven auf präventionsbezogene Organisationsentwicklungs-prozesse in der Gemeindepastoral
Christian Föller (Dr. theol.): Religiöse Andersdenkende in der Sowjetunion während des Kalten Krieges. Orthodoxe Christen in der Auseinandersetzung mit ihrer Kirchenleitung und Staatsführung
Gabriel-David Krebes (Dr. theol.): Der Senat der Kirche. Das päpstliche Konsistorium der Frühen Neuzeit im Spannungsfeld zwischen Norm, Praxis und Diskurs
Unsere Absolventinnen und Absolventen auf dem Actus Academicus
Michaela Aerdker (Mag. Theol.):Die Dechantenkonferenzen im Bistum Münster 1943-1965 – Profil, Funktion, Themen
Jakob Königshoven (Mag. Theol.):Reform oder Fortschreibung? Der Umgang mit sexuellem Missbrauch im kanonischen Recht nach der Revision des kirchlichen Strafrechts
Tim Kortendieck (Mag. Theol.): Das Mögliche und die Möglichkeiten. Zur dogmatischrechtlichen Genese und den subversive Potentialen normativer Krisenmomente des römischen Katholizismus im Anschluss an das II. Vatikanum
Maximilian Piechowiak (Mag. Theol.): Träume einer versöhnten Welt. Befreiungstheologie und ihre Potentiale für einen problemorientierten Religionsunterricht
Carmen Schröder (M.Ed.): „Es gibt keinen Weg zum Frieden, wenn nicht der Weg schon Frieden ist.“ Chancen und Herausforderungen für das interreligiöse Lernen in der Auseinandersetzung mit Pilger*innenpraktiken im Judentum, Christentum und Islam
Jo-Ann Wolters (M.Ed.): „Wir sind doch vom selben Fleisch“ (Neh 5,5) - Missionsaufenthalte und ihre Auswirkung auf die Wahrnehmung des Fremden im Kontext Ghana