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Studieren in Chile - 5 Fragen an... Prof. Dr. Samuel Fernandez

Forschungsgast aus unserer Partnerfakultät in Santiago de Chile

Prof. Dr. Samuel Fernandez von unserer Partnerfakultät in Santiago de Chile forscht zurzeit bis zur zweiten Januarwoche 2016 an unserer Fakultät über Origenes von Alexandrien. Seit vielen Jahren besteht eine Partnerschaft zwischen den Fakultäten.  Nachdem Fernandez in seinem Forschungsfreisemester bereits zwei Monate in Oxford und einen Monat in Rom forschte, freut er sich sehr, nun in Münster zu Origenes von Alexandrien forschen zu können. "Münster is the best place", lacht Fernandez und bezieht sich damit nicht nur auf die hervorragenden Bibliotheken, sondern insbesondere auf den guten Kontakt zu Prof. Dr. Dr. Alfons Fürst und dessen Forschungsstelle Origenes. 

Ausschlaggebend für den Kontakt zwischen Fernandez und Fürst war ein Münsteraner, der vor einigen Jahren in Santiago de Chile studierte und ihm von Fürst's Forschungsstelle Origenes berichtete.  Nun möchte Fernandez auch andere Studierende motivieren, in Santiago zu studieren.
Das Theologiestudium in Santiago ist sehr abwechslungsreich, so gibt es z.B. Kooperationen mit den naturwissenschaftlichen und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten, da die Universität großen Wert auf eine Vernetzung der unterschiedlichen Fachbereiche legt. Um vor Ort alle Möglichkeiten für ein gutes Miteinander zu haben, wurde das Gebäude, das die Katholisch-Theologische Fakultät in Santiago de Chile 2008 bezog,  extra für die Theologische Fakultät designt.

Um den wissenschaftlichen Austausch weiterhin zu stärken, gibt es die Möglichkeit, ein Semester in Santiago de Chile zu verbringen. Wir haben Prof. Fernandez fünf Fragen gestellt, die er gerne beantwortete, um sich und seine Fakultät vorzustellen.

5 Fragen an... Prof. Dr. Samuel Fernandez

1. Könnten Sie sich bitte vorstellen?

Ich bin ein katholischer Priester aus Santiago de Chile. 1997 habe ich in Rom am Päpstlichen Patristischen Institut Augustinianum über Origenes von Alexandrien promoviert und bin nun Professor an der Theologischen Fakultät der Pontificia Universidad Católica de Chile, Münster‘s Partneruniversität. Im Moment arbeite ich an einem Forschungsprojekt über das Konzil von Nicäa und seine Rezeption im 4. Jahrhundert.

2. Was hat Sie dazu bewogen ihr Forschungsfreisemester unter anderem an der Katholisch-Theologischen Fakultät Münster zu verbringen?

Während einiger wissenschaftlicher Konferenzen durfte ich Prof. Alfons Fürst und seine Arbeit über Origenes von Alexandrien genauer kennenlernen. Als ich mein Forschungsfreisemester plante, kontaktierte ich ihn und er lud mich nach Münster ein. Ein weiterer Grund sind die hervorragenden Bibliotheken und der Wunsch, die Beziehungen zwischen unseren Fakultäten zu stärken.

3. Würden Sie Ihre Studierenden dazu ermutigen, hier zu studieren? Warum?

Ja, ich denke, es wäre für unsere Studierenden eine gute Erfahrung für einige Zeit an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Münster zu studieren. Die Vielfalt der Forschungsbereiche, die verschiedenen theologischen Perspektiven, die internationale Umgebung etc. sind sehr gute Gründe nach Münster zu kommen.

4. Würden Sie Studierende/Lehrende/Forschende aus Münster dazu ermutigen an Ihre Heimatfakultät zu kommen und dort zu studieren/lehren/forschen?

Ich denke, dass unsere Fakultät sowohl für Studierende, als auch für Professorinnen, Professoren und Forschende sehr interessant ist. In Rankings ist die Fakultät wiederholt auf den Plätzen eins oder zwei zu finden. Bei uns wird grundsätzlich Spanisch gesprochen, eine der wichtigsten Sprachen in der Katholischen Kirche. Einige wenige Kurse werden auf Englisch gehalten. Unsere Bibliothek ist sehr gut sortiert, bietet gute Studienbedingungen und eine einzigartige Sammlung von lateinamerikanischen Theologischen Zeitschriften. Dem Professorium gehören 50 Personen an, 30 von ihnen sind Laien. Von unseren 250 Studierenden gehören 75% einer religiösen Gemeinschaft an oder sind Priesteramtskandidaten. 25% sind Laien - Männer und Frauen, die ihr Wissen über den Glauben vertiefen möchten.

Forschungsschwerpunkte an unserer Fakultät sind die Rezeption des II. Vatikanischen Konzils, Fundamentaltheologie und Patristik. Da unsere Fakultät zu einer großen Universität gehört, gibt es ein abwechslungsreiches Universitätsleben, zahlreiche Verknüpfungen zum pastoralen Leben auf dem Campus und viele Möglichkeiten interdisziplinär zu arbeiten.

5. Was ist „typisch chilenisch“? Was erwartet Studierende und Lehrende in der Stadt Santiago de Chile?

Chile ist ein sehr langgezogenes Land mit einer vielfältigen Natur. Es gibt fast alle Landschaften: trockene Wüste im Norden bis hin zu den kalten Eisbergen im Süden. Santiago ist eine sehr große Stadt: auf der einen Seite kann das manchmal stressig sein, auf der anderen Seite gibt es ein großes kulturelles Angebot und die Menschen sind sehr freundlich.