Mead und Tomasello zur Phylogenese der Sprache

Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Ergänzungen

Autor/innen

  • Franz Ofner Universität Klagenfurt

DOI:

https://doi.org/10.17879/zts-2016-4911

Abstract

Die Genese eines Bedeutungs- und Selbstbewusstseins macht den Kern des sozialpsychologischen Ansatzes von George Herbert Mead aus. Sein Anliegen ist, die Bewusstseinsphilosophie zu überwinden und die Frage nach der spezifisch menschlichen Fähigkeit des reflexiven Handelns und Selbstbewusstseins in Übereinstimmung mit dem modernen wissenschaftlichen Denken zu bringen. Dies bedeutet, die menschliche Vergesellschaftung und Kultur, und damit auch das Vermögen der Reflexivität als Ergebnisse natürlicher Entwicklung aufzufassen und nicht kategorial von Natur zu trennen. Dieser Herangehensweise entsprechend bildet die tierische, vormenschliche Lebensweise den Ausgangspunkt von Meads theoretischer Konzeption. Im Zentrum stehen das soziale Verhalten und dessen Koordination. Da die Primatenforschung zur Zeit Meads erst am Beginn stand, konnten empirische Forschungsergebnisse aus diesem Bereich zur Frage der Entwicklung der menschlichen Spezies aus tierischen Vorformen nicht in seine Texte einfließen; es finden sich allerdings Bezüge zur Verhaltensforschung und Tierpsychologie seiner Zeit (Edward L. Thorndike, John B. Watson, George F. Stout), die jedoch damals ebenfalls erst am Anfang standen. Was Mead interessiert, sind nicht evolutionäre Entwicklungsstufen, sondern die entscheidende Bedingung für die Genese von Reflexivität: von Bedeutungs- und Selbstbewusstsein.

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Veröffentlicht

2016-09-12

Zitationsvorschlag

Ofner, F. (2016). Mead und Tomasello zur Phylogenese der Sprache: Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Ergänzungen. Zeitschrift für Theoretische Soziologie, 206–233. https://doi.org/10.17879/zts-2016-4911
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