Soziale Milieus: Varianten und Entstehungsbedingungen

Autor/innen

  • Thomas Schwinn Universität Heidelberg, Max-Weber-Institut für Soziologie

DOI:

https://doi.org/10.17879/zts-2014-4857

Abstract

Der Milieubegriff startet ambitioniert. Bei Emile Durkheim, im Behavorismus und in der Phänomenologie der 1920er und 1930er Jahre wird er in verschiedenen Kontexten als philosophischer und sozialwissenschaftlicher Grundlagenbegriff erprobt. Das Verhältnis von „Individuum und Gesellschaft“ von „Anlage und Umwelt“ soll mit ihm aufgeklärt werden. Damit hat man die Milieukategorie wohl überlastet, und es finden sich heute kaum noch grundlagentheoretische Ansprüche an diesen Begriff. Er ist eine Vergesellschaftungsform neben anderen, aber nicht ein Begriff, der Aufschluss über Sozialität an sich gibt.1 Aus dem differenzierungstheoretischen Traditionsstrang ist er ganz verschwunden. Während ihm Durkheim (1980: 194 ff.) noch eine Schlüsselstellung einräumt, sucht man ihn im Begriffsrepertoire der neueren Systemtheorie vergeblich. Das Soziale steht in einem Umweltverhältnis zum Individuum, und hierzu passt nicht die Annahme seiner ‚psychologisch tief verankerten Prägung‘ (Hradil 2006: 199) durch milieuspezifischen Habitus und Mentalität.

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Veröffentlicht

2014-03-31

Zitationsvorschlag

Schwinn, T. (2014). Soziale Milieus: Varianten und Entstehungsbedingungen. Zeitschrift für Theoretische Soziologie, 150–167. https://doi.org/10.17879/zts-2014-4857
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