Christliche Sozialethik und der Tellerrand

Lokale Kontexte und normativer Anspruch in einer globalisierten Welt

Autor/innen

  • Michelle Becka

DOI:

https://doi.org/10.17879/jcsw-2022-4404

Abstract

Der Beitrag vertritt die These, dass die deutschsprachige Sozialethik mehr über den Tellerrand schauen, insbesondere Kontexte und Theorien des globalen Südens zur Kenntnis nehmen sollte. Anhand von drei exemplarischen Feldern werden die Schwierigkeiten dieses Unterfangens aufgezeigt. Im Umgang mit Problemen Globaler Gesundheit wird als Defizit dargelegt, dass lokale Problemlagen und Theorien häufig ignoriert und auf eine single story reduziert werden. Am Beispiel des Buen Vivir wird verdeutlicht, dass es eine Neigung gibt, vorschnell Theorien des Globalen Südens abzuwerten, ohne sich die Mühe des Verstehens zu machen. Und in der Rezeption der Menschenrechtskritik postund dekolonialer Theorien wird die Gefahr gesehen, diese entweder in einer Weise zu übernehmen, dass der normative Anspruch der Menschenrechte aufgegeben oder aber die berechtigte Kritik vollständig abgelehnt wird. Demgegenüber wird vertreten, dass CSE kontext- und alteritätssensibel sein muss. Gleichzeitig ist aber der Anspruch, gut begründete normative Ansprüche zu verteidigen, nicht aufzugeben. Der Beitrag diskutiert, ob oder wie das gelingen kann, und bringt dazu post-/dekoloniale Ansätze mit alterirätsphilosohischen (Anerkennungs-) Ansätzen ins Gespräch. Demgegenüber wird vertreten, dass CSE kontext- und alteritätssensibel sein muss. Gleichzeitig ist aber der Anspruch, gut begründete normative Ansprüche zu verteidigen, nicht aufzugeben. Der Beitrag diskutiert, ob oder wie das gelingen kann, und bringt dazu post-/dekoloniale Ansätze mit alterirätsphilosohischen (Anerkennungs-)Ansätzen ins Gespräch.

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Veröffentlicht

2022-11-24