20 Jahre nach der Veröffentlichung der „Sozialkonzeption“ der Russischen Orthodoxen Kirche

Bleibende Leerstelle zwischen Moral und Politik.

Autor/innen

  • Regina Elsner

DOI:

https://doi.org/10.17879/jcsw-2020-2982

Abstract

Vor 20 Jahren veröffentlichte die Russische Orthodoxe Kirche mit ihren „Grundlagen der Sozialkonzeption“ zum ersten Mal in der Geschichte der Orthodoxie ein sozialethisches Grundlagendokument. Die ökumenischen und innerorthodoxen Erwartungen an die Weiterentwicklung der dort gelegten Ansätze einer theologischen Auseinandersetzung mit der modernen Gesellschaft waren hoch. Der Artikel argumentiert, dass – wie bereits zwei Mal in der russischen Geschichte des 20. Jahrhunderts – die gesellschaftspolitischen Umstände eine Weiterentwicklung der Sozialethik vorerst verhinderten. Die in der Geschichte der ROK dominante Orientierung am Staat und Ausrichtung auf das sittliche Leben des Individuums führt zu einem Ausblenden der seit 1990 entstandenen Zivilgesellschaft. Diese Tendenz wird von der aktuellen Politik der Unterdrückung der Zivilgesellschaft verstärkt, allerdings zeigen die Situation in der Ukraine und eine neu entstehenden „politischen Theologie“, dass die russisch-orthodoxe Theologie potentiell über andere Handlungsoptionen verfügt.

 

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Veröffentlicht

2020-08-28

Ausgabe

Rubrik

Forschungsbeiträge zur Sozialethik