Reflexive Repräsentation in Ethik und Politik

Postkoloniale Kritik der theologisch-sozialethischen Theoriebildung

Autor/innen

  • Katja Winkler

DOI:

https://doi.org/10.17879/jcsw-2020-2980

Abstract

Der Beitrag zeigt auf, dass und wie die postkoloniale Perspektive für die theologische Sozialethik in grundlagen-ethischer, politisch-ethischer und wissenschaftstheoretischer Hinsicht weiterführend sein kann. Anknüpfungspunkt ist hierbei die postkoloniale Menschenrechtkritik nach Gayatri C. Spivak. Die besondere Leistung der Postcolonial Studies liegt darin, dass sie mit dem Konzept der Subalternität und dem damit in Verbindung stehenden Othering Analyseinstrumente liefert, die auf eine verschärfte Form von Exklusion aufmerksam machen. Es handelt sich hierbei um mehr als bloße Ausgrenzung, die immernoch eine gewisse Zugehörigkeitin verminderter Form impliziert. Es geht vielmehr um ein Unsichtbarmachen von Personen und Personengruppen durch Repräsentationsprozesse. Stellvertretung, selbst wenn sie in bester Absicht geschieht, verunmöglicht, dass von Unrecht Betroffene ihre je eigene direkte Beurteilung der je eigenen Lebenslage öffentlich äußern können bzw. dass diese öffentlich gehört wird. So können Entwürfe der Anwaltschaftlichkeit, sei es auf ethischer, auf politischer oder auf der Ebene der Wissenschaft, stets nur reflektiert zum Einsatz kommen. Die postkoloniale Reflexion der Repräsentation nimmt also zunächst einmal diejenigen kritisch in den Blick, die eine privilegierte Stellung inne haben, die Unrecht richten und die die Ressourcen haben, AnwältInnen für Menschenrechte zu sein.

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Veröffentlicht

2020-08-28
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Thema der Ausgabe – Forschungsbeiträge
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