Curriculum Vitae
- April 2013: Master of Education Gymnasium/Gesamtschule (Fächer Mathematik und Chemie), Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen
- Seit August 2013: Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut für Didaktik der Chemie (Arbeitskreis Prof. Dr. Simone Krees); Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Promotionsprojekt
Wie kann es Schülerinnen und Schülern im Rahmen einer Schülerlaboreinheit ermöglicht werden, zu einem curricular innovativen Thema möglichst offen zu experimentieren?
Das Experiment spielt eine besondere Rolle im naturwissenschaftlichen Unterricht und an das Experiment werden vielschichtige Anforderungen gestellt. Schülerinnen und Schüler sollen gemäß Kernlehrplan in der Lage sein, Fragestellungen zu erkennen und entwickeln, die nach dem Weg der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung beantwortet werden können. Sie sollen Hypothesen aufstellen und für deren Überprüfung Experimente planen. Darüber hinaus sollen sie qualitative und quantitative Experimente durchführen und protokollieren können und dabei recherchierte Daten, Untersuchungsmethoden und Informationen kritisch auswerten und Zusammenhänge ableiten.
Forschungsarbeiten zeigen, dass das Experiment in der unterrichtlichen Praxis den verschiedenen Herausforderungen oftmals nicht gerecht werden kann. So wird beispielsweise das rezeptartig abzuarbeitende Experiment kritisiert, bei dem Ideen der Schülerinnen und Schüler in der Planung des Experiments keine Berücksichtigung finden. Ein Schülerlaborbesuch bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit einer intensiven experimentellen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Themen und stellt eine Ergänzung zum unterrichtlichen Angebot dar.
Ziel der Arbeit ist die Entwicklung und Erprobung einer Schülerlaboreinheit, die offenes Arbeiten an einer Thematik, die an Inhalte des Chemieunterrichts anknüpft, ermöglicht.
Das Themengebiet der Wirt-Gast-Chemie von Cyclodextrinen hat großes didaktisches Potential für die experimentelle Auseinandersetzung im Rahmen von Schülerversuchen.
Das Thema geht über die curricularen Inhalte hinaus, bietet aber viele Möglichkeiten auf Vorkenntnisse zurückzugreifen, an vorhandenes Wissen anzuknüpfen und neue Inhalte kontextorientiert zu erschließen. Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase oder zu Beginn der Qualifikationsphase haben die Möglichkeit sich im Rahmen der Schülerlaboreinheit mit der vorgestellten Thematik ausführlich experimentell auseinanderzusetzen.
Ausgehend von den Arbeiten von Simone Krees werden drei Labortage entwickelt, die bei den Schülerinnen und Schülern einen Kompetenzzuwachs für den Umgang mit offenem Experimentieren ermöglichen.
Die experimentelle Arbeit orientiert sich an einem Zyklus, der die Phasen des Experimentierens beschreibt. Ausgehen von einer Problemstellung durchlaufen die Teilnehmenden den Experimentierzyklus so eigenständig wie möglich. Mit Blick auf den Zyklus werden Kategorien und Werkzeuge entwickelt, um die Öffnung einzelner Phasen auf Basis der Schülervoraussetzungen zu variieren.
Lehramtsstudierende werden als Betreuer eingesetzt, um die Schülerinnen und Schüler im Schülerlabor zu begleiten und den Grad der Öffnung individuell anzupassen. Die Konstruktion der Schülerlaboreinheit, in der ein innovatives Thema mit dem Ansatz des offenen Experimentierens verbunden wird, erfordert eine inhaltliche und fachdidaktische Vorbereitung der betreuenden Lehramtsstudierenden.
Die Entwicklung und Erprobung der Schülerlaboreinheit und der zugehörigen Materialien erfolgt in Anlehnung an den „Design-Based Research“-Ansatz.
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Publikationen
Jürgensmeier, F., Krees, S.: „Offenes Experimentieren im Schülerlabor zu einem curricular innovativen Thema“, Posterbeitrag, 11. LeLa Jahrestagung 2016 zum Thema: „MINT-Umweltbildung in Schülerlaboren“.
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