Bei Re-surveys werden Daten aus alten Erhebungen, Herbarien und Fossilien mit aktuellen Daten verglichen, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie sich Ökosysteme im Laufe der Zeit verändert haben. Diese Technik ermöglicht es uns zu verstehen, wie sich der Klimawandel auf die biologische Vielfalt ausgewirkt hat, Anpassungen an sich verändernde Umgebungen zu erkennen und vorherzusagen, wie sich die Ökosysteme in Zukunft verändern werden. Monitoring Programme liefern unschätzbare Daten über die Veränderung von Ökosystemen, sind aber sehr zeitaufwändig. Das Kombinieren und Analysieren alter, bereits vorhandener Daten aus verschiedenen Erhebungen kann Möglichkeiten eröffnen, schneller Schlüsse über aktuelle Phänomene zu ziehen.

Die Wissenslücke, die wir schließen wollen, ist der Mangel an Informationen über historische ökologische Trends. Durch den Vergleich von Daten aus der Vergangenheit und der Gegenwart können wir Wissenslücken schließen und unser Verständnis der ökologischen Dynamik verbessern.

Um diese Lücke zu schließen, untersuchen wir alte Erhebungen, Herbarien und fossile Aufzeichnungen und vergleichen sie mit aktuellen Daten. So nutzen wir beispielsweise das umfangreiche Herbarium des LWL-Museums für Naturkunde mit über 550.000 Exemplaren, darunter Gefäßpflanzen, Moose, Algen, Pilze, Flechten und Samen. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Geologie und Paläontologie untersuchen wir die Entwicklung des Erdsystems und dessen Auswirkungen auf die Biodiversität, was Rückschlüsse auf heutige Phänomene zulässt.

Unsere Forschung zur Wiedererhebung ist entscheidend für das Verständnis der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der biologischen Vielfalt und für die Entwicklung evidenzbasierter Erhaltungsstrategien.