Stadtökologie

Stadtökologie ist die Lehre von der Interaktion zwischen Organismen und ihrer Umwelt in städtischen Gebieten. Auch wenn Städte auf den ersten Blick als lebensfeindliche Orte für Tiere und Pflanzen erscheinen, wimmelt es dort in Wirklichkeit von biologischer Vielfalt. Oder wie Prof. Buchholz es ausdrückt: "Städte sind keine lebensfeindlichen Orte; Städte sind Inseln der Artenvielfalt".

Die Erforschung der Stadtökologie ist wichtig, da sich die Ökosysteme in den wachsenden und expandierenden Städten verändern. Diese Veränderungen können erhebliche Auswirkungen auf die Pflanzen und Tiere haben, die in den Städten zu Hause sind. Außerdem entsteht in städtischen Gebieten oft ein neuer Selektionsdruck, der zur Entwicklung neuer Merkmale bei Organismen führen kann.

Allerdings gibt es auf dem Gebiet der Stadtökologie noch viele Wissenslücken. So versuchen Forschende beispielsweise immer noch zu verstehen, wie die verschiedenen Arten mit den verschiedenen Stressfaktoren umgehen, die in städtischen Gebieten auftreten, wie etwa Licht- und Lärmbelastung oder biologische Invasionen. Sie versuchen auch herauszufinden, ob die Veränderungen in städtischen Ökosystemen in allen Städten gleich sind oder ob sie je nach Standort variieren.

Um diese Wissenslücken zu schließen, untersuchen wir die räumlichen und zeitlichen Veränderungen der biologischen Vielfalt und die Auswirkungen verschiedener Aspekte des globalen Wandels auf die biologische Vielfalt, biotische Interaktionen und Ökosystemfunktionen.

In engem Kontakt mit Akteuren aus Naturschutz und Politik stellen wir dann den Bezug zur Praxis her und schaffen eine Basis für einen evidenzbasierten Artenschutz. Durch die Durchführung von Biodiversitätsmonitoring und Langzeitbeobachtungen wollen wir zur Entwicklung von Strategien zur Bewältigung der Biodiversitätskrise beitragen.