BIOSTORE

Biostore ist ein multidisziplinäres Projekt zur Entwicklung nachhaltiger Batterien, das von der Universität Münster in Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Gesellschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft durchgeführt wird. Es wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen mit knapp 2,7 Millionen Euro gefördert. Ziel des Projekts ist es, recycelbare biologische und biobasierte Materialien und Additive in der Batterieproduktion einzusetzen, um fossile Materialien zu ersetzen und negative Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Dies entspricht den Prinzipien der Bioökonomie und der Kreislaufwirtschaft.

Das Projekt umfasst verschiedene Disziplinen wie Biologie, Chemie, Batterieforschung, Politik- und Sozialwissenschaften sowie Wirtschaftswissenschaften. Ein Schwerpunkt liegt auf der Erforschung und Modifizierung von bakteriellen Exopolysacchariden, Naturkautschuk und anderen Biopolymeren für den Einsatz in Lithium-Ionen-Batterien. Diese Materialien sollen als nachhaltige Alternativen in Elektroden und Separatoren dienen. Ihre Eigenschaften sollen durch gentechnische und chemische Modifikationen angepasst und optimiert werden. Ein weiteres zentrales Element des Projekts ist die Lebenszyklusanalyse, mit der die Nachhaltigkeit der entwickelten Materialien und Prozesse bewertet wird. Darüber hinaus wird die politische und soziale Dimension der Technologieentwicklung berücksichtigt, um die gesellschaftliche Akzeptanz zu fördern.

Das interdisziplinäre Team unter der Leitung von Prof. Dr. Jochen Schmid vom Institut für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie besteht aus den weiteren Experten Prof. Dr. Doris Fuchs, Prof. Dr. Antonia Graf, Prof. Dr. Thomas Dietz, Prof. Dr. Jens Leker, Prof. Dr. Dirk Prüfer und Prof. Dr. Martin Winter. Gemeinsam arbeiten sie und ihr jeweiliges Team daran, fossile Materialien durch biobasierte und recycelbare Alternativen zu ersetzen und die Forschungsergebnisse auf andere Industriezweige wie die Textil-, Kunststoff- und Bauindustrie auszuweiten. Das Projekt soll nicht nur die Umweltverträglichkeit von Batterien verbessern, sondern auch zur Etablierung eines neuen Forschungsprofils an der Universität Münster beitragen und ein starkes Netzwerk für die interdisziplinäre Entwicklung neuer, nachhaltiger Materialien schaffen.