Doliche - Grabungen am Dülük Baba Tepesi (Türkei)
Die Erforschung der am mittleren Euphrat gelegenen Kulturlandschaft Kommagene zählt traditionell zu den Aufgabenschwerpunkten der Forschungsstelle Asia Minor. Die Arbeiten in der in der südlichen Kommagene gelegenen Stadt Doliche begannen im Jahre 1997 mit der Entdeckung zweier Mithräen am Rande des antiken Stadtgebietes. Sie wurden von 1998–2000 archäologisch untersucht und sind heute Zentrum eines Archäologischen Parks. Im Jahre 2001 schlossen sich Untersuchungen im Hauptheiligtum der Stadt auf dem Gipfel des Dülük Baba Tepesi an. Er war vom frühen 1. Jt. v. Chr. bis ins Mittelalter ein wichtiges religiöses Zentrum (Abb. 1). Die Arbeiten haben in Hinblick auf die historische Entwicklung des Dülük Baba Tepesi als Kultstätte stetig neue Erkenntnisse zutage gebracht und dessen überregionale Bedeutung durch die Zeiten hindurch sichtbar werden lassen.
Seit 2015 steht die Stadt Doliche selbst im Zentrum der Forschungen. Sie sind von größter Bedeutung, da urbane Zentren der hellenistisch-römischen Zeit in der Südosttürkei bislang nur unzureichend erforscht sind. Über die städtische Kultur hellenistischer Zeit liegen kaum Informationen vor. Auch für die römische Epoche fehlen weitgehend entsprechende Informationen. Um paradigmatisch das kulturelle Milieu einer hellenistisch-römischen Stadt in dieser Region zu erforschen, bietet Doliche die besten Voraussetzungen. Keine andere städtische Siedlung der Region ist nicht überbaut, für die archäologische Forschung zugänglich und durch umfangreiche Vorarbeiten gut erschlossen. Die Ergebnisse der ersten Kampagnen zeigen das hohe Potential der Ausgrabungen in Doliche, um durch Surveys und Ausgrabungen in ausgewählten Arealen des Stadtgebietes ein verlässliches Bild von der Urbanistik dieser Stadt von der hellenistischen Epoche bis in die Kreuzfahrerzeit zu gewinnen (Abb. 2).
Ansprechpartner:
Detaillierte Informationen zu allen Aspekten der Grabung finden Sie auf der offiziellen Homepage dieses Projektes www.doliche.de