Kristin Kleber & Greta van Buylaere
Kristin Kleber & Greta van Buylaere

Die Bibliotheken von Babylon (BiB)

© Georg Neumann | VAM

Das erste Ziel des Projektes „Die Bibliotheken von Babylon“ (BiB) ist die vollständige wissenschaftliche Edition von ca. 300 neu- und spätbabylonischen Bibliotheks- und Schultexten, die bei den deutschen Ausgrabungen unter der Leitung von Robert Koldewey in Babylon entdeckt wurden. Diese Tafeln, die heute hauptsächlich im Vorderasiatischen Museum in Berlin aufbewahrt werden, sind größtenteils unpubliziert. Diese Editionen werden sowohl in gedruckter Buchform erscheinen als auch online zur Verfügung gestellt werden, letzteres durch die Aufnahme der Texte ins „Fragmentarium“ der „Electronic Babylonian Library“ (eBL).

Anschließend soll das soziale Umfeld der Besitzer der Bibliotheks- und Schultexte erforscht werden, wo die Kontexte das ermöglichen. Die Tafeln aus Babylon gehören zu den ganz wenigen neubabylonischen Textfunden, für die ein dokumentierter archäologischer Kontext existiert. Nicht immer ist dieser Kontext ausreichend für eine solche Analyse, aber für einige Archive besteht diese Möglichkeit. Das Textinventar der archäologisch dokumentierten Tafelsammlungen aus der Zeit vor dem 5. Jahrhundert v. Chr. soll den besser dokumentierten hellenistischen Bibliotheken, insbesondere denen in Uruk, gegenübergestellt werden. Dieser vergleichende Ansatz soll tiefere Einblicke in die intellektuellen und gesellschaftlichen Veränderungen ermöglichen, die die Zeit nach dem 5. Jahrhundert prägten.

Projektleiterinnen:  Prof. Dr. Kristin Kleber und Dr. Greta Van Buylaere

Designierter Mitarbeiter: Apl.-Prof. Dr. Hanspeter Schaudig