Religion und Politik in Lateinamerika
Workshop zum Verhältnis der katholischen Kirche zu Diktaturen seit dem Vatikanum
Das Verhältnis von Religion und Politik in Lateinamerika nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) steht im Mittelpunkt eines Workshops am Exzellenzcluster. „Besondere Aufmerksamkeit widmet die Veranstaltung dem Verhältnis der katholischen Kirche zu den jeweiligen Machthabern der unterschiedlichen Regime“, erläutern die Lateinamerika-Historikerinnen Prof. Dr. Silke Hensel und Barbara Rupflin vom Forschungsverbund. „Dazu gehört auch die Frage, wie die katholischen Akteure selbst ihre politische Rolle beschrieben.“
Zu dem spanischsprachigen Workshop „Religión y Política en América Latina“ (Religion und Politik in Lateinamerika) werden Historiker und Theologen aus Argentinien, Deutschland und Spanien erwartet. Er findet am 16. Oktober 2015 von 14:00 bis 18:00 Uhr in der Johannisstraße 4 in Raum JO 101 statt.
Die Forscherinnen und Forscher nehmen unterschiedliche politische und theologische Strömungen sowie unterschiedliche Akteursgruppen in den Blick, darunter Ordensfrauen und Laien. Die Vorträge untersuchen etwa das lateinamerikanische Image von Papst Franziskus als „Papst des Volkes“ und gehen der Frage nach, welche Menschenrechtsposition die katholische Kirche während der Militärdiktatur in Argentinien vertrat. Silke Hensel und Barbara Rupflin laden zur Tagung im Rahmen des Projektes D2-5 „Die Katholische Kirche zwischen Reform und Diktatur: Argentinien und Chile in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ ein, das Prof. Hensel am Exzellenzcluster leitet. (exc/ska/vvm)