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Zentrum für Niederlande-Studien

 
Projekte und Forschung

Graduiertenkolleg 1414/1
Zivilgesellschaftliche Verständigungsprozesse vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Deutschland und die Niederlande im Vergleich.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat zum 1. Oktober 2006 ein Graduiertenkolleg Zivilgesellschaftliche Verständigungsprozesse vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Deutschland und die Niederlande im Vergleich am Zentrum für Niederlande-Studien der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster eingerichtet.

Die Forschungsperspektive. Die überwölbende Forschungsperspektive des Graduiertenkollegs ist die Frage nach der Genese und Entwicklung zivilgesellschaftlicher Verständigungsprozesse in Vergangenheit und Gegenwart in Deutschland und den Niederlanden. Untersucht werden Wechselwirkungen zwischen der Selbstorganisation von Bürgern sowie Staat und Markt vor dem Hintergrund unterschiedlicher und sich wandelnder politischer Systeme. Ferner geht es um den Zusammenhang von politischen governance-Prozessen, zivilgesellschaftlichen Organisationen, politischer Kultur und der Konsolidierung bürgergesellschaftlicher Netzwerke in Vergangenheit und Gegenwart. Schließlich zielt das Graduiertenkolleg auf Aussagen zum Gelingen zivilgesellschaftlicher Interaktion, die sowohl Bindungsfähigkeit als auch Integrationsvermögen demokratischer Praktiken und Prozesse fördert.

Vergleichs- und Transferforschung. Aufgrund eines dichten Beziehungsgeflechts, interdependenter Entwicklungen, vergleichbarer Basisprozesse, aber auch gravierender Unterschiede ist eine Vergleichs- und Transferforschung sinnvoll. Der Vergleich konzentriert sich auf die historische, ethnologische, regionalwissenschaftliche, politikwissenschaftliche und kultur- und literaturwissenschaftliche Analyse Deutschlands und der Niederlande vom 19. bis ins 21. Jahrhundert.

Kernziele des Graduiertenkollegs. Das geplante Graduiertenkolleg hat drei Kernziele: es dient der Grundlagenforschung in einem interdisziplinären Forschungsfeld und rekurriert auf ein breites sozial- und geisteswissenschaftliches Theorieangebot; es stärkt und vernetzt wissenschaftliche Beziehungen zwischen beiden Ländern und bietet Impulse für ähnliche Integrationsbestrebungen auf europäischer Ebene und nicht zuletzt wird durch Forschung und Studienprogramm Expertenwissen in anwendungsorientierten Bereichen nutzbar.

NiederlandeNet - das Online-Portal über die Niederlande und die deutsch-niederländischen Beziehungen

Seit zweieinhalb Jahren ist NiederlandeNet - das Online-Portal über die Niederlande und die deutsch-niederländischen Beziehungen - im Internet unter http://www.niederlandenet.de abrufbar. NiederlandeNet ist ein deutschsprachiges Informationsangebot, welches aus der Dokumentationsstelle im Haus der Niederlande hervorgegangen ist. Online werden Basisinformationen zu den Niederlanden und weiterführende Informationen zu längerfristigen gesellschaftlichen Diskussionen einem breiten Nutzerkreis zur Verfügung gestellt. Seit Mai 2006 obliegt die Projektkoordination und die Redaktion des NiederlandeNets einem Team aus zwei Hilfskräften anstelle der vorherigen wissenschaftlichen Mitarbeiterin.

Im Geschäftsjahr 2006 wurde kontinuierlich an der inhaltlichen Erweiterung und technischen Optimierung der Website gearbeitet. Im Vordergrund der inhaltlichen Erweiterung standen die aktuelle Berichterstattung über Ereignisse in den Niederlanden sowie die Ausweitung der Hintergrundinformationen und Analysen in der Rubrik Dossiers.

Die Vielfalt der Themen zeigt sehr deutlich, dass sich NiederlandeNet als ein Portal versteht, welches von unterschiedlichsten Nutzergruppen verwendet wird. Zum Publikum von NiederlandeNet zählen neben Multiplikatoren wie Journalisten, Wissenschaftlern, Vertretern aus Politik und Wirtschaft auch Schüler und Studenten sowie weitere Niederlande-Interessierte. Weiterhin wurde die Startseite des Portals monatlich ca. 2000 Mal angeklickt. Über 250 Nutzer der Website erhalten derzeit auch den vierteljährlichen Newsletter. NiederlandeNet beinhaltet neben Basisinformationen zu den Niederlanden und den deutsch-niederländischen Beziehungen (Rubriken NL-Info und D-NL) und den oben aufgeführten aktuellen und Hintergrundinformationen auch Service-Angebote für die Nutzer: Datenbanken, kommentierte Links und ein Adressenverzeichnis niederländischer und deutsch-niederländischer Institutionen helfen bei der weiteren Recherche. Die Rubrik Veranstaltungen informiert unter anderem über Konferenzen, Vorträge und Lesungen zu niederländischen und deutsch-niederländischen Themen.

Das internetbasierte Schulprojekt zur politischen Bildung Niederlande

Das internetbasierte Schulprojekt zur politischen Bildung Niederlande verfolgt das Ziel, landeskundliche Unterrichtsmaterialien über die Niederlande für den Fach- und Projektunterricht an deutschen Sekundarschulen zu entwickeln und über das Internet verfügbar zu machen. Das Herzstück des Projekts, das Webportal http://www.niederlande-im-unterricht.de, stellt frei abrufbar zwölf Themenreihen zur Verfügung: Die Niederlande - unser Nachbar im Westen, Deutsch-niederländische Beziehungen, Multikulturelle Gesellschaft, Wasser - Segen oder Fluch für die Niederlande?, Die deutsche Besatzungszeit, Raumnutzungskonflikte und Raumordnungspolitik, Schule, Ausbildung und Arbeitsmarkt, Die niederländische Kolonialzeit, Soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Staat und Politik, Dekolonisierung sowie Literatur und Sprache. Statistische Erhebungen über die Nutzung des Online-Materials, Verweise auf anderen Internetseiten und direkte Rückmeldungen zeigen, dass mit dem Angebot des Schulprojekts ein bedarfsorientiertes Angebot zur Verfügung steht, welches innerhalb und außerhalb der Schullandschaft vielfache Verwendung findet.

Weitere Bausteine des Projekts sind der Länderbericht Niederlande und die im März 2005 publizierte CD-Rom Niederlande-im-Unterricht. Der bei der Bundeszentrale für politische Bildung erhältliche Band ist in enger Kooperation von Bundeszentrale und Schulprojekt erarbeitet worden und bietet interessierten Lesern und Leserinnen vertiefende Informationen über das Angebot der Schulmaterialien hinaus an. Im Februar 2004 erschien der Band mit einer Auflage von 11.500, Anfang 2006 erfolgte ein Nachdruck von 6.000 Exemplaren, der bereits zu einem Drittel abgerufen wurde. Eine überarbeitete Neuauflage ist daher in Planung.

Der ‚Offline'-Charakter der über das Schulprojekt beziehbaren CD-Rom ermöglicht die Nutzung des Angebots auch denjenigen, die nicht über einen Internetzugang verfügen. Ihre Inhalte und Anwendung entsprechen der Online-Version. Die Erstauflage von 2.000 produzierten Exemplaren ist bereits vollständig an interessierte Lehrer(innen), Schüler(innen), Verbände, Bibliotheken oder auch Schulbehörden und -ministerien verschiedener Bundesländer ausgegeben worden. Aufgrund des anhaltenden Interesses wurden Anfang 2006 1.000 CD-Rom nachgepresst.

Im gesamten Projektzeitraum wurden die Online-Materialien fortlaufend aktualisiert und ergänzt. Außerdem trugen Fortbildungsmaßnahmen zu spezifischen Themeneinheiten für Lehrkräfte, Berichte in der Tagespresse und in pädagogischen Fachblättern sowie Verweise auf Internetseiten von ebenfalls in der ,Online-Bildung' tätigen Institutionen dazu bei, das Angebot des Schulprojekts fest in der (grenznahen) Unterrichts- und Bildungslandschaft zu verankern. Der 30. Juni 2006 stellte das offizielle Ende des Projekts dar, jedoch auch nach Ende der finanziellen Förderung soll das Schulprojekt fortgeführt werden. Um nachhaltig als ‚lebendiges' Projekt wahrgenommen zu werden, gilt es, das Online-Angebot weiterhin zu pflegen und das Projekt auf zielgerichteten Veranstaltungen vorzustellen. Bis Ende Dezember werden bestehende Themenreihen des Online-Aufrtitts einer grundlegenden Überarbeitung unterzogen, im November findet eine weitere Lehrerfortbildung in Niedersachsen statt. Ab 2007 soll der Fortbestand des Projekts im Wesentlichen über den Abschluss von Werkverträgen gesichert werden. Die tägliche Korrespondenz und technische Wartung kann von Mitarbeitern des Zentrums für Niederlande-Studien übernommen werden. Insgesamt wird von den Mitgliedern des Projekt-Teams ein besonders positives Fazit gezogen, die angestrebten Ziele konnten erreicht werden.

Lehre

Die Statistik der Studierendenzahlen unserer Studiengänge weist im Sommersemester 2006 eine Zahl von 142 (SS 2005: 124) Studierenden für den binationalen Diplomstudiengang Niederlande-Deutschland-Studien sowie von 148 (SS 2005: 165) Studierenden für den Magisterstudiengang Niederlande-Studien (42 Hauptfach, 106 Nebenfach) aus, im Wintersemester 2005/2006 waren 152 Studierende für den Diplomstudiengang Niederlande-Deutschland-Studien und 159 Studierende für den Magisterstudiengang Niederlande-Studien in Haupt- und Nebenfach eingeschrieben. Dazu kommen Studiengänge, in denen das Zentrum für Niederlande-Studien für andere Münsteraner Universitätseinrichtungen spezielle Module anbietet. Hierzu zählen der Studiengang Europe across borders, den das Institut für Politikwissenschaft gemeinsam mit der Universität Twente anbietet, sowie das Zusatzfach Niederlande-Studien, das das Zentrum im Wintersemester 2003/04 erstmals für den Diplomstudiengang Geographie angeboten hat.

Im Sommersemester 2006 haben 5 Studierende den binationalen Diplomstudiengang Niederlande-Deutschland-Studien erfolgreich abgeschlossen, im Wintersemester 2005/06 lag die Zahl der Diplomabsolventen bei 8. Bis Ende 2006 sind noch 5 Absolventen zu erwarten.

Die Konzipierung des neuen Bachelorstudiengangs Niederlande-Deutschland-Studien wurde im Lauf des Jahres vollendet. Die Vor-Ort-Begehung der zuständigen Akkreditierungsagentur ZEvA fand am 8. Juni 2006 statt. Aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten bei der ZEvA ist die Akkreditierung derzeit noch nicht endgültig abgeschlossen. Da jedoch in dieser Hinsicht keine Schwierigkeiten zu erwarten sind, erfolgt die Einführung des neuen Studiengangs planmäßig zum Wintersemester 2006/2007. Der Bachelorstudiengang Niederlande-Deutschland-Studien ersetzt die alten Diplom- und Magisterstudiengänge.

Auch wenn das Gesetz vom 28. Januar 2003 zur Einführung von Studienkonten und zur Erhebung von Hochschulgebühren im Land Nordrhein-Westfalen zu einer gestiegenen Zahl an Exmatrikulationen geführt hat - ergab sich für das Zentrum für Niederlande-Studien ebenso wie für das Institut für Niederländische Philologie die Notwendigkeit, zum Wintersemester 2004/05 einen Numerus clausus einzuführen. Hierfür ist die stark gestiegene Zahl an Neuzugängen zum Wintersemester 2003/04 ausschlaggebend gewesen. Die Einführung des Numerus clausus ermöglicht es, gleichermaßen die begrenzten Lehrkapazitäten des Zentrums zu berücksichtigen und die Qualität der universitären Lehre für die eingeschriebenen Studierenden auch weiterhin gewährleisten zu können. Der Numerus clausus ist auch im Wintersemester 2006/07 beibehalten worden. Bisher haben sich zehn Studierende für den neuen Bachelorstudiengang eingeschrieben.

Im Wintersemester 2005/06 sind wie im Jahr zuvor sowohl Bachelor- als auch Master-Studierende aus Nimwegen zum Studium an das Zentrum für Niederlande-Studien gekommen. Nach dem erfolgreichen Abschluss von Bachelor- und Masterphase werden sie von der Universität Münster den akademischen Titel ‚Diplomregionalwissenschaftler/in Deutschland-Niederlande' verliehen bekommen, von der Universität Nimwegen erhalten sie den Bachelor- und den Mastertitel. Auch im kommenden Wintersemester 2006/07 werden wieder Studierende aus Nimwegen am Zentrum für Niederlande-Studien studieren.

 

Prof. Dr. Friso Wielenga
Leiter des Zentrums für Niederlande-Studien