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Fachbereich 5
Medizinische Fakultät

 

Lehre, Studiengänge

Nach Abschluss der weit reichenden Reformen im Zuge der Umsetzung der 9. Novelle der Approbationsordnung konnten im Jahr 2006 die Detailplanungen zu weiterführenden Verbesserungen der Lehrsituation aufgenommen werden.

Als besondere Herausforderung stellt sich die im Zuge der "Neuen AO" auf die Fakultäten übergegangene Prüfungsverantwortung für die Leistungsnachweise gemäß § 27 ÄAppO dar. Die im Jahr 2004 eingeleiteten strukturellen und materiellen Maßnahmen zur EDV-unterstützten Durchführung von Semesterabschlussklausuren wurden mit der Aufnahme von über 1200 Prüfungsfragen pro Semester in eine spezielle Datenbank weiter ausgebaut. Das Dekanat investierte zudem verstärkt in den Bereich E-Learning und sicherte der Fakultät einen Zugang zu einem preisgekrönten (Medidaprix 2006) E-Learning.

In diesem Jahr wurden des Weiteren Planungen für ein bundesweit einmaliges Studierendenhospital aufgenommen. Der Baubeginn des 1. von 3 Bauabschnitten ist für das 1. Quartal 2007 vorgesehen.

Um den Erfordernissen eines innovativen Lehrmanagements mit fakultätsweiter Wirkung genügen zu können, wurde vom Fachbereichsrat die Umwandlung des Institutes für Ausbildung und Studienangelegenheiten in eine Betriebseinheit des Fachbereiches beschlossen. Die Einrichtung wird zukünftig von einem Geschäftsführer geleitet.

Der Studiendekan Dr. Marschall wurde im Rahmen des Neujahrsempfanges 2006 des Rektors von der Universität Münster mit dem mit 30.000 € dotierten Lehrpreis ausgezeichnet.

Personal, Nachwuchsförderung, Gleichstellung

Im Jahr 2006 nutzten sechs Stipendiaten das interfakultäre Graduiertenprogramm für experimentelle Lebenswissenschaften (iGEL) unter Beteiligung der Medizinischen Fakultät, den naturwissenschaftlichen Fachbereichen und dem MPI für Molekulare Biomedizin. Maximal können 16 Stipendien für dieses Programm vergeben werden.

Das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) hat als wichtigstes Instrument der Fakultät zur Förderung interdisziplinärer und innovativer Forschung eine besondere Bedeutung. Es wird seit 2005 erstmals zu 100 % von der Fakultät finanziert. Das IZKF hat sich mit der neuen Antragsrunde für die Förderperiode 2004 - 2006 vorrangig zu einem Instrument der Spitzenforschung für etablierte Gruppen entwickelt. Seit dem Jahr 2006 wird für IZKF-Projekte, welche erfolgreich in DFG-Projekte überführt werden, ein Bonus ausgeschüttet.

Das Innovative Medizinische Forschung (IMF) ist das zweite wichtige Instrument zur Förderung der Forschung an der Fakultät. Die verschiedenen Förderinstrumente des IMF sind inhaltlich offen ausgerichtet und dienen vorrangig der individuellen Projektförderung, der Verbesserung der Grundausstattung und der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Finanzierung erfolgt über den Zuführungsbetrag des Landes NRW. Der Etat des IMF für Forschungsförderung lag 2006 bei 2,35 Mio. €.

Durch konsequente Umsetzung des Landesgleichstellungsgesetzes konnte der Anteil der mit Frauen besetzten Stellen weiter gesteigert werden.

Forschung und internationale Kontakte

Die Medizinische Fakultät hat sich in 2006 weiter auf die fünf definierten Forschungsschwerpunkte fokussiert: Entzündungsreaktion und Transplantation, Herz- und Gefäßmedizin, Tumormedizin, Neuromedizin sowie Regenerative Medizin und Reproduktionsmedizin.

Im Jahr 2006 hat die Medizinische Fakultät insgesamt vier Professuren (1 W3, 3 W2) unter Einbeziehung der definierten Struktur-, Profilierungs- und Schwerpunktüberlegungen besetzt. Darüber hinaus wurde eine W2-Professur durch eine Entfristung weitergeführt.

Die Stärkung vorhandener und Etablierung neuer Verbundforschungsstrukturen wurde im Jahr 2006 erfolgreich fortgeführt und ausgebaut. Hierzu zählen v. a. die Sonderforschungsbereiche "Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung: von der Maus zum Menschen" (SFB 656, erstmalige Bewilligung in 2005), "Mechanismen der Entzündung: Interaktionen von Endothel, Epithel und Leukozyten" (SFB 293, 4. Förderperiode), "Extrazelluläre Matrix: Biogenese, Assemblierung und zelluläre Wechselwirkungen" (SFB 492, 3. Förderperiode), "Molekulare Zelldynamik: Intrazelluläre und zelluläre Bewegungen" (SFB 629 mit FB Biologie, 1. Förderperiode) und seit dem Jahr 2006 auch der SFB Transregio "Mesiale Temporallappen-Epilepsien" (Teilprojekte C3/ B7).

Des Weiteren forscht die Medizinische Fakultät erfolgreich im Rahmen der BMBF-Verbundprojekte BioProfil "Nutrigenomik" und den BMBF-Kompetenznetzen "Vorhofflimmern", "Akute und choronische Leukämien", "Schlaganfall"; "Pädiatrische Hämatologie und Onkologie", "Herzinsuffizienz", "Pathogenomik"; "GenoMik", "HIV/AIDS" sowie "Ichthyosen". Im Jahr 2006 waren Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät an insgesamt 19 EU-Projekten beteiligt (NOE 8; STREP 6; Marie Curie 2; Integrated Project 2, Sonstige 1).

An der Medizinischen Fakultät besteht eine lange Tradition klinischer Studien, die die Grundlage für eine Förderung eines Koordinierungszentrums für klinische Studien durch das BMBF in Höhe von 2.136.580 € über sechs Jahre bildet. Diese Fördermaßnahme des Ministeriums hat zum Ziel, den Forschungsstandort Deutschland im Bereich der Arzneimittel- und Therapieentwicklung besonders im Feld der klinischen Studien zu stärken. Derzeit setzt das KKS in Zusammenarbeit mit den beteiligten Kliniken des UKM die durch die 12. AMG-Novelle angehobenen Qualitätsanforderungen bei der Durchführung Klinischer Studien in die Praxis um. Im Jahr 2006 wurde der Antrag auf Förderung eines Klinischen Studienzentrums (Förderprogramm der Bundesregierung: Gesundheitsforschung: Forschung für den Menschen) positiv bewertet. Unter Wahrung vorgeschlagener Empfehlungen wird derzeit der Finalantrag formuliert. Im Falle einer positiven Begutachtung wird der Förderbeginn der 01. 7. 2007 sein (Fördersumme: 1 Mio €/Jahr, Förderdauer: 4 plus 4 Jahre).

Der Kooperationsvertrag mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Besetzung des dritten Direktorats des MPI für Molekulare Biomedizin als W3-Professur im Hauptamt an der Medizinischen Fakultät Münster wurde planmäßig geschlossen. Das Verfahren zur Besetzung des dritten Direktorats läuft. Im Herbst 2006 wurde der Bau des MPI für Molekulare Biomedizin eröffnet.

Zahlreiche internationale Kontakte und Kooperationen führen Menschen aus vielen Nationen am Universitätsklinikum Münster zusammen. Jedes Jahr gehen umgekehrt viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums für Forschungsaufenthalte, zu Studienzwecken oder für Arbeitseinsätze ins Ausland, und laufend werden neue internationale Verbindungen geknüpft.

Entwicklung und Perspektiven

Die Medizinische Fakultät Münster hat sich zur weiteren Zukunftssicherung und Fortentwicklung vornehmlich auf folgende Aspekte fokussiert.

Die Schärfung der Profilbildung der Fakultät durch gezielte Neuberufungen wie z. B. auf den Lehrstuhl des Instituts für Tumorbiologie (Berufungsverhandlungen sind aufgenommen) und durch eine detaillierte Bestandsaufnahme, Definition neuer Ziele und Fokussierung auf die bestehenden Forschungsschwerpunkte wurde konsequent weiter verfolgt. Ein weiteres Beispiel der zukunftssichernden Fokussierung ist die Tatsache, dass die Medizinische Fakultät das in Gründung befindliche Europäische Institut für Molekulare Bildgebung (EIMI) als zentrale Einrichtung der Westfälischen Wilhelms-Universität, an dem neben der federführenden Medizinischen Fakultät die Fachbereiche Physik, Chemie/Pharmazie und Mathematik beteiligt sind und das in Kooperation mit Siemens Medical Solutions betrieben wird, fördert.
Die leistungsbezogene Vergabe von Ressourcen ist um die leistungsabhängige Vergabe von Stellen und Forschungsflächen erweitert worden.

Die Medizinische Fakultät ist nachhaltig gefordert im Rahmen des Wettbewerbs, dem sie sich innerhalb Nordrhein-Westfalens, bundesweit und international stellen muss und in dem sie 2006 in NRW wiederum die Spitzenposition eingenommen hat, alle Kraft weiterhin auf zukunftsfähige und innovative Initiativen zu konzentrieren.
Die vorhandenen Ressourcen müssen weiter fokussiert sowie stringent leistungsbezogen eingesetzt und auf die Stärken der Fakultät konzentriert werden, insbesondere da der Landeszuführungsbetrag bis 2010 gleichbleibend ist und damit faktisch aufgrund Inflation, Mehrwertsteuererhöhung, Tariferhöhungen und steigender Kosten wie z. B. im Energiebereich abnimmt.
Entwicklungsziele im Bereich Gender Mainstreaming in Kooperation mit der Frauenförderkommission und der Gleichstellungsbeauftragten der Universität sind spezielle Unterstützungsangebote zur Nachwuchsförderung von Frauen im wissenschaftlichen Bereich, z. B. für individuelle Bewerbungs- und Berufungstrainings, Karrieremanagement, Drittmitteleinwerbung oder Rhetorik.

Im Bereich Forschung ist es Ziel, weitere Verbundprojekte, insbesondere von Sonderforschungsbereichen, zur Unterstützung der Forschungsschwerpunkte zu etablieren. Im Zusammenhang mit der im Jahr 2006 stattgefundenen Erneuerung der mit dem MIWFT bestehenden Zielvereinbarungen für die Jahre 2007 bis 2010 hat die Fakultät die zukunftsorientierte Umstrukturierung einzelner Einrichtungen mit strikter Fokussierung auf die definierten Forschungsschwerpunkte begonnen.


 

Univ.-Prof. Dr. Volker Arolt
Dekan des Fachbereichs 5