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Centrum für Religiöse Studien (CRS)

 

An der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster wurde im Jahre 2002 ein Centrum für Religiöse Studien eingerichtet, das der religionswissenschaftlichen Forschung und Lehre an der WWU dienen soll, insbesondere der Vertiefung und Ausarbeitung von interreligiösen sowie interkulturellen Fragestellungen und Forschungsperspektiven. Die Arbeit des Centrums für Religiöse Studien, nachfolgend CRS genannt, erfolgt in enger Kooperation mit dem Fachbereich Philologie (FB 9) und den beiden Theologischen Fakultäten (FB 1 und 2). Die von den wissenschaftlichen Einrichtungen der WWU erbrachten Lehr- und Forschungsleistungen in den Bereichen Islamwissenschaft, Judaistik, Religionswissenschaft, Religionsphilosophie, Religionspädagogik, Biblische und Systematische Theologie sowie anderer Philologien werden in die Arbeit des CRS mit einbezogen.

Lehre, Studiengänge

  • Neben dem auslaufenden Magisterstudiengang "Religionswissenschaft" startete zum WS 2006/07 der BA-Studiengang "Religionswissenschaft". Dieser wurde im Jahr 2005 an die Akkreditierungs- und Evaluationsagentur ZEvA (Hannover) weitergeleitet und befindet sich derzeit noch im Akkreditierungsverfahren. Im Rahmen des Akkreditierungsvorganges erfolgte die Begehung Anfang Dezember 2006. Der Abschlussbericht wird zum März 2007 erwartet.

  • Das Institutum Judaicum Delitzschianum beteiligte sich an der Aufstellung mehrerer Module mit judaistischer Komponente. Der Partner hierfür ist die Stiftung Alte Synagoge Enschede.

  • Über die Prüfungsordnung für den Erweiterungsstudiengang für Lehrämter (1. Staatsexamen) "Orthodoxe Religionslehre" am Lehrstuhl für Orthodoxe Theologie soll im Januar entschieden werden, nachdem nun die Aufnahme in den Fachbereich 09 (Philologie) erfolgt ist.

  • Die Prüfungsordnung für den Erweiterungsstudiengang für Lehrämter (1. Staatsexamen) "Islamunterricht" am Lehrstuhl für Religion des Islam wurde im September 2006 vom Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen endgültig genehmigt.

  • Lehraufträge des CRS im Jahr 2006:

    • Sommersemester 2006:
      Islamwissenschaft: Dr. Mahmoud Rambod
      Religion des Islam: Lamya Kaddor, M. A.

    • Wintersemester 2006/2007:
      Judaistik: Dr. Gershom Ratheiser
      Islamwissenschaft: Dr. Mahmoud Rambod
      Religion des Islam: Lamya Kaddor, M. A.

Personal, Nachwuchsförderung

  • Prof. Dr. Muhammad Kalisch ist seit dem 15. November 2005 der neue Geschäftsführende Direktor des CRS. Durch das Ausscheiden einiger seiner ursprünglichen Mitglieder im Jahre 2006 soll der Vorstand des CRS Anfang 2007 neu zusammengesetzt werden. Der Beirat des Centrums für Religiöse Studien ist mit einem neuen jüdischen Vertreter, Herrn Efraim Yehoud-Desel, und einem christlich-orthodoxen Vertreter, Pater Peter Sonntag, wieder vollständig. Am 19. Mai 2006 stattete auch der oberste Vertreter der griechisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Metropolit Augustinos, dem CRS einen Besuch ab.

  • Prof. Dr. Assaad Elias Kattan ist seit September 2005 Inhaber des Lehrstuhls für Orthodoxe Theologie an der WWU Münster. Prof. Kattan hielt am 16. Juni 2006 seine feierliche Antrittsvorlesung. Die Stelle einer studentischen Hilfskraft an diesem Lehrstuhl sowie die Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters wurden zum Juni 2006 besetzt.

  • Eine bessere Ausstattung mit wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und Hilfskräften im Seminar für Allgemeine Religionswissenschaft ist wegen des rasanten Anstiegs der Studierendenzahlen und der hohen Betreuungskapazität notwendig. Die Ausstattung mit studentischen Hilfskräften im CRS ist angesichts des hohen Öffentlichkeitsinteresses allgemein zu knapp.

Forschung und internationale Kontakte

  • Projekte am Lehrstuhl für Religion des Islam:

    • Das Drittmittelprojekt "Integration des Islam durch islamischen Religionsunterricht", das sich den grundlegenden Fragen der Einführung eines islamischen Religionsunterrichts an den öffentlichen Schulen widmete, endete zum 31.12.2006. Die Forschungstätigkeit und die damit verbundenen Fachtagungen befassten sich mit den Inhalten, den Rahmenbedingungen und den Grenzen, die das Religions- und Verfassungsrecht einem islamischen Religionsunterricht zieht. (Die Einwerbung an Drittmittelanteilen von Prof. Kalisch belief sich 2005 - 2006 auf insgesamt 66.580 €.)

    • Das Ziel des Drittmittelprojektes "Religion in Education. A Contribution to Dialog or a Factor of Conflict in Transforming Societies of European Countries" ist die Untersuchung der europäischen religiösen Vielfalt und Komplexität mittels hermeneutischer und empirischer Methoden. Dieses Projekt wird auch 2007 fortgeführt; erste Resultate wurden auf den Tagungen in Hamburg und Tartu (Estland) vorgestellt. (Die Projektmittel für die WWU belaufen sich auf insgesamt 119.280 €.)

    • Das Ziel des Schulbuchprojektes "Ein Unterrichtswerk für Islamunterricht in deutscher Sprache in der Sekundarstufe I", das u. a. von Lamya Kaddor geleitet wird, ist die Erstellung eines deutschsprachigen Schulbuches für den Religionsunterricht der muslimischen Schülerinnen und Schüler.

    • Zusammen mit den muslimischen Vertretern des Beirates des CRS wurde der Entwurf einer Bevollmächtigung von Lehrkräften zur Erteilung von islamischem Religionsunterricht erarbeitet, deren rechtliche Grundlagen, Inhalte und Anwendbarkeit derzeit noch innerhalb der muslimischen Dachverbände diskutiert werden.

    • Lamya Kaddor arbeitet derzeit mit anderen christlichen und islamischen Wissenschaftlern im Rahmen des Humanismusprojektes von Prof. Rüsen am KWI Essen an einem "Christlich-Islamischen Lesebuch für Kinder zum Humanismus", das Ende 2007 publiziert werden soll.

  • Projekte am Lehrstuhl für Orthodoxe Theologie

    • In Zusammenarbeit mit dem Institut für Semitistik und Arabistik an der Freien Universität in Berlin und dem Institut für Religionswissenschaft an der Universität Potsdam ist der Lehrstuhl für Orthodoxe Theologie an einem interdisziplinären Projekt zur Rezeption biblischer Gestalten im Judentum, Christentum und Islam beteiligt. Zurzeit wird in diesem Zusammenhang an einer Pilotstudie zum Thema "Rezeption der Noah-Gestalt" gearbeitet.

    • Prof. Kattan beteiligte sich im Februar 2006 an der Vollversammlung des ökumenischen Rates der Kirchen in Porto Alegre (Brasilien); im Rahmen des Plenums über religiöse Pluralität und christliches Bewusstsein hielt er einen Vortrag. Zudem nahm er als Redner an einigen internationalen Fachtagungen teil. Zu erwähnen ist hier vor allem die jährliche Tagung des Theologischen Forums Christentum-Islam der Akademie Rottenburg-Stuttgart zum Thema "Identität durch Differenz. Wechselseitige Abgrenzungen in Christentum und Islam".

  • Projekte am Lehrstuhl für Allgemeine Religionswissenschaft:
  • Im August 2006 wurde Prof. Dr. Annette Wilke von der Deutschen Forschungsgemeinschaft ein Drittmittelprojekt zu einem eminenten tantrischen Ritualmanual mit dem Projekttitel "Vertextete Riten: Das Parasurama-Kalpasutra (Annot. Ed., Erstübersetzung, Ritualanalyse) und seine ‚Weiterschreibung' in der Rezeptionsgeschichte" bewilligt. (Die derzeitige Laufzeit beträgt 24 Monate.)

Weitere Projekte

  • Zu den internationalen Ereignissen im Jahr 2006 zählen die Organisation der Fachtagung "Münsteraner Gespräche der Muslime II - Auf dem Weg zu einer Islamischen Erziehungs- und Bildungslehre", diverse Vortragsveranstaltungen, u. a. Mitte Juli in Boston ("Between Relativism and Fundamentalism") und Mitte Oktober in Glasgow ("Islam and Inter-Faith Relations: A Muslim View of Judaism") sowie die Anfang Dezember erfolgte Kontaktaufnahme des Lehrstuhls für Religion des Islam mit der Jüdischen Liberalen Gemeinde und dem Lehrhaus in Zürich (CH) mit dem Ziel, den christlich-jüdisch-muslimischen Dialog zu fördern.

  • Prof. Dr. Muhammad Kalisch trug zur Pflege der außeruniversitären und politischen Kontakte bei durch Vorträge bei diversen Fachtagungen wie z. B. "Ist Humanismus global denkbar?" (Kulturwissenschaftliches Institut Essen), dem Besuch beim hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, beim Bundespräsidenten Horst Köhler in Bonn und der Beteiligung an der "Kopftuchdebatte" im Landtag am 9. März 2006.

  • Lamya Kaddor begleitete vom 15. - 18.12. eine Delegation des niedersächsischen Kultusministers, Herrn Bernd Busemann, bei seinem Staatsbesuch in Syrien, der im Rahmen der möglichen Einrichtung eines islamischen Religionsunterrichtes erfolgte.

Entwicklung, Perspektiven

Eine der wichtigsten Aufgaben des CRS wird im kommenden Jahr die Entwicklung bzw. die Weiterführung der neuen B.A./M.A.- und Lehramtsstudiengänge sein. Für das Jahr 2007 wird die Genehmigung des Studiengangs "Christlich-Orthodoxe Reliogionslehre" auf Lehramt als Erweiterungsstudium erwartet. Ein Entwurf des Studiengangs liegt bereits beim zuständigen Ministerium vor. Weiterhin ist für das Jahr 2007 unter der Leitung von Frau Kaddor die Erarbeitung und Herausgabe einer kindgerechten Koranausgabe geplant sowie die Gründung eines Fördervereins für das CRS auf Initiative von Herrn Prof. Dr. Muhammad Kalisch.

 

Prof. Dr. Muhammad Kalisch
Geschf. Direktor des Centrums für Religiöse Studien