Jahresbericht 2000
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Inhaltsverzeichnis
Rektorat
Vorwort
Erklärung der Universität
Rechenschaftsbericht
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Daten
Hans-Joachim Peter
e-mail:
vdv12@uni-muenster.de
Info: JB0040
Datum: 2001-02-12
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- Keimzellspezifische Gene im Primatenhoden
- Transgene Tiermodelle zur Untersuchung der Hodenfunktion und Fertilität
- Spermienreifung im Nebenhoden
- Interaktion zwischen männlichen und weiblichen Fortpflanzungsfunktionen
- Männliche Kontrazeption
Aus den zahlreichen Ergebnissen der Forschungsaktivitäten sind folgende Resultate
besonders erwähnenswert:
- Wir haben entdeckt, dass die Anzahl der Spermien abhängig ist von der Anzahl eines repetitiven
Elements im Androgenrezeptor, den sogenannten CAG-Repeats. Die Spermienzahl nimmt bei einer
größeren Anzahl von CAG-Repeats ab. Damit wurde erstmals ein genetischer Faktor für
die Effizienz der Spermatogenese beim Menschen identifiziert.
- Polymorphismen in den Rezeptoren für die gonadotropen Hormone können die
Sensitivät der Hormonwirkung modulieren. Dies ist bei der assistierten Reproduktion von großer
klinischer Bedeutung.
- Die molekulare Wirkung des Follikel-Stimulierenden Hormons (FSH) in Sertoli-Zellen konnte durch die
Erstellung von Genexpressionsprofilen mittels cDNA-Arrays erstmals charakterisiert werden. Damit kann die
Bedeutung von FSH für die Spermatogenese besser verstanden werden.
- Klinische Studien zeigten, dass die Injektion eines langwirksamen Testosteronesters zusammen mit dem
Gestagen Norethisterone eine günstige Kombination für ein männliches
Kontrazeptivum darstellt. Multizentrische Studien werden geplant.
- Eine Mutationsanalyse des Luteinisierenden Hormon Rezeptors (LHR) bei einem hypgonadalen Patienten
zeigte eine Deletion eines Exons im Rezeptor-Gen. Diese genetische Veränderung führte jedoch
nicht zu einer Inaktivierung des Rezeptors, sondern zu einer selektiven Hormonbindung. Der intakte LHR
kann sowohl LH als auch das humane Chorion-Gonadotropin (hCG) binden. Der veränderte Rezeptor
kann jedoch nur noch mit hCG und nicht mit LH interagieren. Damit spielt das deletierte Exon offensichtlich
eine entscheidende Rolle bei der Hormonselektivität.
- Detaillierte histologische und sterologische Untersuchungen der Spermatogenese beim
Weißbüschelaffen Callithrix jacchus zeigten, dass die räumliche Anordnung sowie
die Effizienz der Spermatogenese der des Menschen vergleichbar sind. Daher stellt dieses Tier ein geeignetes
Modell zur Untersuchung der menschlichen Spermatogenese dar.
- Mit Hilfe von Knock-out-Mäusen, denen ein Tyrosin-Kinase Rezeptor fehlt, konnte erstmals ein
Modell zur Untersuchung von Spermiendefekten, die ihren Ursprung im Nebenhoden haben, etabliert
werden.
- Die Spermienreifung im Nebenhoden ist entscheidend abhängig von einem normalen osmotischen
Milieu. Veränderungen in diesem Milieu führen zu drastischen Volumenänderungen der
Spermien und damit zu einer Beeinträchtigung der Motilität.
- Der Transkriptionsfaktor CREM spielt eine entscheidene Rolle bei der Reifung der Spermien. Bei
infertilen Männern konnte gezeigt werden, dass das Expressionsmuster für CREM im Vergleich
zu gesunden Männern verändert ist. Dies könnte darauf hindeuten, dass CREM
ursächlich für die beobachtete Spermatogenesestörung ist.
Die Aktivitäten der Forschergruppe finden nationale und internationale Anerkennung. Im Berichtsjahr 2000
entstanden über 30 Veröffentlichungen und auf Einladung wurden 60 Vorträge
gehalten. Ein Mitarbeiter erhielt ein durch die DFG gefördertes Heisenberg-Stipendium. Das von den
Mitarbeitern der Forschergruppe herausgegebene und verfasste Standardwerk und Lehrbuch über die
reproduktive Gesundheit des Mannes (Andrologie) erschien in seiner zweiten Auflage sowohl in deutscher als auch in
englischer Sprache "Andrology: Male Reproductive Health and Dysfunction" und wird gegenwärtig ins
Italienische übersetzt.
Prof. Dr. Eberhard Nieschlag
Sprecher der DFG-Forschergruppe
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