Geschichte

 

1. Das Projekt: „Musik und Lebenserfahrung“

Im SS 1999 fand ein Projektseminar mit dem Titel: „Musik und Lebenserfahrung“ statt, in dem Studierende des Studiums im Alter in einer Gruppenarbeit musiktherapeutische Arbeits¬methoden in der eigenen Erfahrung kennen lernen konnten. In einem Wechsel zwischen dem gemeinsamen Spiel auf Instrumenten und dem Austausch im Gespräch konnte erfahrbar werden, dass es Musikinstrumente und Formen des Musizierens gibt, die jedem Menschen zugänglich sind. Betont wurde in der Ausschreibung, dass es für die Teilnahme nicht erfor¬derlich – aber ebenso wenig hinderlich – ist, ein Instrument erlernt zu haben. Inhaltlicher Bezug der musikalischen und außermusikalischen Arbeit dieser Gruppe war die Lebenserfah¬rung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ihre Höhen und Tiefen, Krisen und Weiterentwicklungen. Für acht Studierenden der Musiktherapie bestand die Möglichkeit, die Arbeit der Gruppe durch eine Einwegscheibe mitzuerleben. Eine Studierende konnte sich als Co-Therapeut/in direkt an der Gruppe beteiligen. Die beobachtenden Studierenden hatten die Aufgabe, Protokolle der Stunden zu schreiben. Zwischen den Gruppenstunden fanden ausführliche Nachbesprechungen statt, in denen sowohl allgemeine Fragen der musiktherapeutischen Methodik in der Gruppenarbeit besprochen wurden als auch geragogische und gerontologische, die sich also auf das höhere Alter der Teilnehmer/-innen und die speziell daraus abzuleitenden methodischen Fragen bezogen. Jeweils zu Beginn und zum Abschluss der Arbeit fand ein Gespräch zwischen den „alten“ und „jungen“ Gruppen des Projektes statt. Das Projekt wurde mittels eines Fragebogens evaluiert. Im Sommersemester 2001 kam es zu einer Neuauflage des Projektes.

Die Ergebnisse sind – unter unterschiedlichen Gesichtspunkten – veröffentlicht in den Artikeln: Hippel, Laabs: „Improvisieren mit älteren Menschen? Schwierigkeiten und Möglichkeiten“ und Tüpker: „Musiktherapeutische Konzepte mit alten Menschen“ Beide in: Tüpker/Wickel: Musik bis ins hohe Alter. 2. Auflage 2009

2. Beginn der Kooperation

Mit gemeinsamen Seminaren für Studierende des Fachbereichs Soziale Arbeit und der Musiktherapie begann 1999 die Kooperation zwischen Fachhochschule und Uni. Die Seminare wurden zusätzlich gerne von Studierenden des Studiums im Alter genutzt. Die Kooperation setzte sich in der Organisation einer gemeinsamen Tagung, dem daraus entstandenen Buch und einer Weiterbildung Musikgeragogik fort.

3. Fachtagung: Musik bis ins hohe Alter

In Kooperation zwischen Universität, Fachhochschule und dem Förderverein Musiktherapie an der Universität Münster e.V. fand im Mai 2001 in den Räumen der Fachhochschule eine Tagung statt mit dem Titel: „Musik bis ins hohe Alter – Fortführung, Neubeginn, Therapie“. Mit der Tagung wurde eine größere Öffentlichkeit von Fachleuten wie interessierten Bürgerinnen und Bürgern erreicht. Referentinnen und Referenten der Vorträge und Workshops waren musiktherapeutische und musikpädagogische Fachleute sowie Alterspsychologen und Forscher aus anderen Bereichen der Sozialen Arbeit. Auch einige der Teilnehmerinnen des Projektes „Musik und Lebenserfahrung“ und Mitglieder eines Chores berichteten aus ihrer Erfahrung über die Bedeutung von Musik im höheren Lebensalter. Bei einem kleinen Fest musizierten das Seniorenorchester Münster und die Band der Fachhochschule.

4. Netzwerk Musiktherapie mit alten Menschen

2005 organisierte die Kontaktstelle ein Treffen von deutschen und niederländischen MusiktherapeutInnen, die mit alten Menschen arbeiten. Daraus entstand das inzwischen bundesweit agierende „Netzwerk Musiktherapie mit alten Menschen“. Ausgehend von dem Münsteraner Treffen finden jährlich im Frühjahr eintägige Veranstaltungen mit Vorträgen und Workshops zu aktuellen Fragestellungen dieses Themenbereiches statt. Das Material der letzten fünf Netzwerktreffen steht auf der neuen Website des Netzwerkes zum Download zur Verfügung. Außerdem finden sich dort News, Adressen und Links von ambulant arbeitenden Musiktherapeuten.

www.almuth.net
info@almuth.net

5. Bisherige Finanzierungen

Die Kosten der bisherigen Projekte wurden finanziert durch:

  • Förderverein Musiktherapie an der Universität Münster e.V.
  • Hörakustikfirma „auTec"
  • Benefizkonzerte