Prof. DDr. Eduard Hegel

Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte 1953-1966

aus: Eduard Hegel, Geschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät Münster 1773-1964, (Münsterische Beiträge zur Theologie 30,2), 2. Bd., Münster 1971, S. 26-28:

* 28.2.1911 Wuppertal-Barmen, 1921/30 Gymn. ebd., 1930/57 theol. Stud. Univ. Bonn, Münster, München u. Priestersem. Bensberg, 20.12.1933 Dr. phil. Bonn, 22.7.1937 Priesterweihe Köln, 10.9.1937 Kpl St. Quirinus Neuß, 29.11.1937 Vikar Hockenheim/Baden, 20.4.1938 Kpl Oberaußem/Krs. Bergheim, 29.9.1939 Kpl St. Mechtern Köln-Ehrenfeld, 27.9.1941 Kpl St. Kolumba Köln, 27.8.1943 Krankenhausseelsorger St. Agatha-Krankenhaus Köln-Niehl, 17.11.1944 Dr. theol. Bonn, 20.7.1945 Pfarrverweser Groß-St. Martin und St. Alban Köln, zgl. seit 1.4.1946 Ass. Histor. Archiv d. Erzbistums Köln, 15.7.1948 Habil. f. KG Bonn, 18.8.1949 o. Prof. f. KG bischöfl. Priestersem. (seit 5.6.1950 theol. Fakultät) Trier, 30.3.1953 (mit Wirkung vom 1.10.1953) o. Prof. f . mittl. u. neuere KG Univ. Münster. Mitgl. Görresgesellschaft; Gesellschaft f. Rhein. Geschichtskunde; Histor. Kommission f. Westfalen.

Veröffentlichungen:
a) Monographien: Die kirchenpolit. Beziehungen Hannovers, Sachsens u. d. norddeutschen Kleinstaaten z. röm. Kurie 1800-1846. Ein Beitrag z. Geschichte der Restauration (phil. Diss. 1934); Das Erzbistum Köln unter den Erzbischöfen Max Friedrich u. Max Franz (1763-1793). Der Einfluß des Febronianismus u. der Aufklärung (theol. Diss. 1943, ungedruckt); Die stadtkölnische Pfarrei. Grundlinien ihrer Ent­wicklung u. Rechtsgeschichte (Habil. Sehr. 1948, ungedruckt); Karl Koch (1903-1945). Eine Priesterpersönlichkeit unserer Tage (1950); (zus. mit K. Koch) Die Vita des Prämonstratensers Hermann Joseph von Steinfeld. Ein Beitrag zur Hagiographie u. zur Frömmigkeitsgeschichte des Hochmittelalters (1958); Kirch­liche Vergangenheit im Bistum Essen (1960); Die kath.-theologische Fakultät Münster in ihrer gesch. Entwicklung (Akad. Rede 1961).
b) Abhandlungen: Belgiens, Hollands und Luxemburgs kirchenpolitische Beziehungen zu Papst Gregor XVI (1831-1846): Histotisches Jahrbuch HJb 54 (1934); Liturgie und Seelsorge in der Zeit der Aufklärung: Theologie und Glaube ThGl 35 (1943); Febronianismus und Aufklärung im Erzbistum Köln: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein AHVN 142/43 (1944); Zur Entstehung der Kultstätte u. Pfarre St. Kolumba in Köln: Festg. f . W. Neuß (1947); Städtische Pfarrseelsorge im deutschen Spät­mittelalter: Trierer Theologische Zeitung TThZ 57 (1948); Eine Dom-Legende von St. Cäcilien? Ein Beitrag zur Topographie des Kölner-Domes vor dem Jahre 870: AHVN 146/47 (1948); St. Viktor »zum alten Dom«: Kölner Domblatt. Jb. d. Zentraldombauvereins 2/3 (1949); Geschichtsschreibung der kölnischen Pfarrei als Aufgabe: Rhein. Viertel­ jahrsbl. 14 (1950); Eine Predigt des Kölner Stadtpfarrers Peter Anth. Ein Beitrag z. Aufklärung und zur politischen Haltung des Klerus in Köln: Jb. d. Köln. Gesch. Ver. 24 (1950); Zur Entwicklung der Kölner Dompfarrei: Kölner Domblatt. Jb d. Zentraldombauvereins 4/5 (1950); Kölner Kirchen und die Stadtzerstörung von 350 und 881: Kölner Untersuchungen. Festg. z. 1900-Jahrfeier der Stadtgründung hg. von W. Zimmermann (1950); Die Entstehung des mittelalterlichen Pfarr­systems der Stadt Köln ebd.; Die Eliphius-Reliquien. Translationen zwischen Loth­ringen und den rheinischen Landen in alter und neuer Zeit: Archiv für mittelrheinische Kirgengeschichte ArchmrhKG 2 (1950); Der Einfluß der städtebaulichen, wirtschaftlichen und verkehrsmäßigen Ent­wicklung auf die soziologische Schichtung und das religiöse Leben der Kölner Innenstadtpfarreien seit Beginn des 19.Jahrhunderts: Jb. d. Köln. Gesch. Ver. 25 (1950); Libertas ecclesiae. Zur Entwicklung des Begriffs »Freiheit der Kirche« seit der Französischen Revolution: TThZ 60 (1951); Errichtung und feierliche Eröffnung der theologischen Fakultät Trier. Ein Bericht: ebd.; Eine neue westdeutsche Feiertagsreduktion im Lichte historischer Entwicklung: ebd. 61 (1952); Deresers Berufungen nach Preußen und seine Wirksamkeit in Breslau. Ein Betrag zur Ge­schichte d. kath. Aufklärung und des theol. Unterrichts i. Deutschland: Archiv für schlesische Kirgengeschichte Archschles KG 10 (1952); Ein Brief Deresers im Sprickmann-Nachlaß der Univ.-Bibliothek Münster: AHVN 151/2 (1952); Thaddaeus Anton Deresers Studium und Lehr­tätigkeit a. d. Universität Heidelberg. Ein Beitrag zur Geschichte der kath.-theol. Fakultät der Ruperto-Carola: ArchmrhKG 4 (1952); Studium theologicum Trevirense. Die Professoren der Kirchengeschichte: Vorlesungsverzeichnis der theol. Fakultät Trier SS 1953; Zum Hermesianismus am Trierer Priesterseminar. Ein unbekannter Brief F. X. Biundes: TThZ 62 (1953); Dereser und Wessenberg. Neue Funde im Wessenberg-Nachlaß: Freiburger Diözesan-Archiv 73 (1953); Rechtsstellung und Tätigkeitsbereich eines Kölner Stadtpfarrers im 17. u. 18. Jahr­hundert. Nach Quellen des Pfarrarchivs St. Kolumba: AHVN 155/6 (1954). Im Kampf um die Aufklärung. Anton Joseph Binterim zu seinem 100. Todestag: Die Bilker Sternwarte 1 (1955); Die geistige und religiöse Welt einer Eifel-Abtei im Hochmittelalter. Eine Quelle zur Frömmigkeitsgeschichte der Steinfelder Prämonstratenser: TThZ 66 (1957); Georg Hermes: Westf. Lebensbilder 7 (1959); Stadtkölnischer Pfarrgottesdienst zwischen Barock und Aufklärung. Peter Haus­manns Pfarrbuch von St. Kolumba: Zur Gesch. und Kunst im Erzbistum Köln. Festschr. f. W. Neuß hg. von R. Haaß u. J. Hoster (1960); Organisationsformen der diözesanen Priesterausbildung in Deutschland. Grundlinien ihrer geschichtlichen Entwicklung: Die Kirche und ihre Ämter und Stände. Festg. f. Kard. Frings (1960); Der Lehrstuhl für Missionswiss. und die missionswiss. Studien einrichtungen in der kath.-theol. Fakultät Münster: 50 Jahre kath. Missionswiss. in Münster (1961); Fürstenberg u. d. theologische Fakultät Münster: Westfalen 39 (1961); Die rheinische Kirche in römischer und frühfränkischer Zeit: Das Erste Jahrtausend. Kultur und Kunst im werdenden Abendland an Rhein u. Ruhr, Textband 1 (1962); Thaddaeus Anton Dereser und sein Verhältnis zum Karme literorden: Jahrbuch Jb d. Köln. Gesch. Ver. 36/37 (1962); Georg Schreibers Wissenschafts­weg und wissenschaftl. Werk: Historisches Jahrbuch HJb 83 (1964); Zum 100. Todestag d. Kölner Erz­bischofs Johannes Kardinal von Geissel: Pastoralbl. f. d. Diöz. Aachen, Essen u. Köln 16 (1964); Der Standort des vorbarocken Hochaltars von St. Kolumba in Köln: Vom Bauen, Bilden und Bewahren. Festschr. f. W. Weyres hg. von J. Hoster u. A. Mann (1964).
c) Herausgeberschaft: Colonia Sacra. Studien und Forschungen zur Geschichte der Kirche im Erz bistum Köln (seit 1947); Die Dissertationen der kath.-theol. Fakultät der Westf. Wilhelms-Univ. in den Jahren 1940-1956 (1956).
d) Mitherausgeberschaft: (zus. mit K. Böhner, H. Elbern, F. Petri, H. Schnitzler, F. Steinbach, H. Thümmler, A. Verbeek), Das Erste Jahrtausend. Kultur und Kunst im werdenden Abendland an Rhein und Ruhr, Tafelband, 2 Textbände (1962/64); (zus. mit H. Hellmann, E. Dieckenmann, R. Stupperich) Schriften der Arbeitsgemeinschaft für Osteuropaforschung der Univ. Münster (seit 1962).
e) Mitarbeit: Lexikon für Theologie und Kirche LThK (1930/38, 21957ff.); Staatslexikon (61957/63); New Catholic Encyclopedia (Washington); Neue Deutsch Biographie; Theologische Revue; Trierer Theologische Zeitung (Schriftleitung zus. m. K. Baus 1950/53); Vorlesungsverzeichnis der theol. Fakultät Trier (Aufsätze, Chronik, Redaktion 1951/53); AHVN; ArchmrhKG (Hochschulnachrichten); Kölner Dom­blatt; Katalog: Werdendes Abendland an Rhein u. Ruhr (Ausstellung Essen, Villa Hügel 1956); Katalog Kurf. Clemens August. Landesherr u. Mäzen d. 18. Jahrhunderts (Ausstellung Schloß Brühl 1961).

Ergänzungen aus der Vita auf der Hompage des LVR vom 06.08.2015:
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Zum Sommer-Semester 1966 - nach einem abgelehnten Ruf in die Gründungsgeneration der Universität Bochum - kehrte Hegel als Nachfolger von Hubert Jedin an die Katholisch-Theologische Fakultät Bonn zurück. Bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1976 war er Direktor des eigens bei seiner Berufung errichteten und durch ihn initiierten „Instituts für Kirchengeschichte". Dieses zu einem kirchengeschichtlichen Schwerpunkt des norddeutschen Raumes zu machen, konnte allerdings aus politischen Gründen nicht voll verwirklicht werden. Von seinem Lehrer Wilhelm Neuß übernahm Hegel die Herausgabe der auf sechs Bände berechneten, 2008 vollendeten „Geschichte des Erzbistums Köln", wovon der Emeritus selbst die Bände 4 und 5 verfasste.

Von 1967 bis 1979 war Hegel in der Nachfolge seines Lehrers Max Braubach Vorsitzender des renommierten, 1854 gegründeten „Historischen Vereins für den Niederrhein", dessen Geschicke er mit Umsicht und Hingabe leitete. Der Verein erlebte unter seiner Leitung eine Zeit der Blüte: Die Tagungen zeichneten sich durch ein wissenschaftlich fundiertes Programm aus, die „Annalen", die Zeitschrift des Vereins, nahmen unter ihm an innerem und äußerem Gewicht zu. Der Verein widmete ihm deshalb zum 65. Geburtstag eine Festschrift mit Beiträgen zur rheinischen Geschichte. Zehn Jahre später, zum 75. Geburtstag, erschien unter dem Titel „Ecclesiastica Rhenana" eine Auswahl seiner kleineren Schriften von 1947 bis 1980. Sein wissenschaftliches Lebenswerk mit elf Monographien und 66 Aufsätzen – dazu war er Herausgeber und Mitherausgeber von fünf größeren Werken – zeichnet sich durch ein weit gefächertes Spektrum vom Frühmittelalter bis zum 20. Jahrhundert aus.

War die Berufung in die Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften 1973 die Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistung von akademischer Seite, so folgten bald die kirchlichen Auszeichnungen: 1974 wurde er zum Päpstlichen Ehrenprälaten, 1985 zum Apostolischen Protonotar ernannt.

Eduard Hegel lebte in den letzten Jahren in der für ihn typischen bescheidenen Art eher zurückgezogen, nahm aber weiterhin wachen Anteil am Leben „seiner" Fakultät und an den Diskussionen seines Fachs. Am 23.11.2005 verstarb er im 95. Lebensjahr und im 69. Jahr seines Priestertums in Bonn. Sein Grab befindet sich dort auf dem Kessenicher Bergfriedhof.
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