Theologe und Germanist Marcin Worbs zu Gast in Münster

Der polnische Theologe und Germanist Prof. Dr. Marcin Worbs war in dieser Woche an der Katholisch-Theologischen Fakultät zu Gast. Als Hochschullehrer der Partneruniversität in Opole und Teilnehmer des Erasmus-Austauschprogramms gestaltete Worbs vier Lehrveranstaltungen. In seinen Vorlesungen erörterte Worbs die Verbindung von Theologie, Glaube, Philosophie und Literatur, wobei er sich besonders auf die Dichtung von Joseph von Eichendorff (1788-1857) sowie von verschiedenen polnischen Romantikern konzentrierte.

Marcin Worbs beleuchtete die Bedeutung der Romantik als Epoche der deutschen Literaturgeschichte und grundsätzlichen Weltanschauung. Er erörterte, inwiefern diese Bewegung bis heute relevant sei und was sie über die Entwicklung in der polnischen Geistesgeschichte der letzten Jahrzehnte lehren könne. Worbs betonte, dass das romantische Weltverständnis zwar tiefgründige Einsichten biete, jedoch ambivalent sei und diskutierte, wie eine romantisch geprägte Haltung Gefühle und Erinnerungen betont, was sowohl zu einer gewissen Passivität in religiösen Belangen als auch zu Intoleranz in politischen Diskursen führen könne.

Im Juni werden der Dogmenhistoriker und Dogmatiker DDr. Johannes Elberskirch und der Liturgiewissenschaftler Marco Xu einen Gegenbesuch im Rahmen des Erasmus Austauschprogramms für den akademischen Mittelbau in Opole machen. Auch sie werden dort Gastvorlesungen halten.

Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Münster pflegt seit vielen Jahren eine Partnerschaft mit der theologischen Fakultät der Universität Opole. Alle zwei Jahre finden Exkursionen mit Studierenden und wissenschaftliche Symposia statt, die in der Schriftenreihe Colloquia Theologica publiziert werden. Dazwischen reisen in Eigeninitiative Lehrende der beiden Fakultäten zu Erasmusbesuchen.