Die Fakultät und die vielen Gäste hießen Prof. Seewald (3. v.r.) in Münster willkommen.
© Seminar Dogmatik

Antrittsvorlesung Prof. Dr. Michael Seewald

Fakultät heißt neuen Münsteraner Dogmatiker willkommen
Prof. Seewald sprach über die Vielfalt theologischer Entwicklungstheorien.
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Am Dienstag, den 24. Oktober 2017, hielt Prof. Dr. Michael Seewald, seit diesem Sommersemester der neue Lehrstuhlinhaber für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der WWU Münster, seine Antrittsvorlesung. Er sprach zum Thema „Werden und Wandel – Das Problem der Lehrentwicklung als vergessenes Thema der Dogmatik“.

Dekan Prof. Dr. Leonhard hieß Seewald willkommen.
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In seiner Begrüßungsansprache ging Dekan Prof. Dr. Clemens Leonhard auf die akademischen Stationen und die mehrfach preisgekrönten Arbeiten des jungen Professors ein. Er hob dabei besonders das epochenübergreifende Interesse, aber auch die thematische Vielfalt hervor, wodurch sich Seewalds bisherige Veröffentlichungen auszeichnen.

Ausgehend von einem Bild des italienischen Künstlers Nicola Samorì untergliederte Seewald in seiner Antrittsvorlesung die Vielfalt theologischer Entwicklungstheorien in fünf Typen. Seinen eigenen Ansatz, der sich als diagnostisch, nicht als prognostisch versteht, entfaltete der neue Münsteraner Dogmatiker in drei Thesen: Erstens vollziehe sich dogmatische Entwicklung dadurch, dass Sinnfragmente der Tradition mit anderen entweder der Tradition bereits zu eigenen oder noch nicht von ihr rezipierten –  Sinnfragmenten gekoppelt werden. Ob man – zweitens – eine solche Koppelung vorher nicht verbundener Sinnfragmente für gelungen oder misslungen halte, sei eine kontroverse Frage. Ihre Beantwortung hänge davon ab, ob man das mit der Koppelung verbundene Abstraktionsniveau als angemessen erachte. Drittens bleibe ein solcher Streit nie folgenlos, sondern führe notwendig zu einer Rekonfiguration der Glaubenslehre.