Zentrum zur Erforschung digitalisierter Öffentlichkeiten

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© Dr. Joan Ramon Rodriguez-Amat

Dr. Joan Ramon Rodriguez-Amat aus Großbritannien ist neuer Fellow

(24.10.2023) Am Institut für Kommunikationswissenschaft ansässigen Zentrum zur Erforschung digitalisierter Öffentlichkeiten ist aktuell der Wissenschaftler Dr. Joan Ramon Rodriguez-Amat von der Sheffield Hallam University in Großbritannien zu Gast. Er forscht unter anderem zur Interaktion auf sozialen Plattformen und zu den zeitlichen und räumlichen Bedingungen neuer partizipativer Kommunikationsräume.

Rodriguez-Amat ist Wissenschaftler am Department of Culture and Media der Sheffield Hallam University, wo er in der Abteilung für Forschung und Innovation tätig ist. Seine Forschung konzentriert sich auf politische Faktoren von Medientechnologien und darauf, wie sich neue Technologien auf kommunikative Interaktionen und kommunikative Räume auswirken und diese formen. Insbesondere betrachtet er kulturelle Produktionen, Gemeinschaften und Identitäten vor dem Hintergrund von Medienlogiken und Kommunikationsstrukturen. Dabei setzt er als primäre Methodik Computational Methods ein.

Rodriguez-Amat wurde bereits zu verschiedenen Forschungsaufenthalten an europäischen Universitäten eingeladen, darunter neben Deutschland und Österreich auch Frankreich und Spanien. Als Sozialwissenschaftler setzt er es sich zum Ziel, gegen soziale Ungerechtigkeit und Diskriminierung anzugehen, die durch Medientechnologien reproduziert werden.

Diese Woche ist der Wissenschaftler zu Gast am IfK und wird bald erneut als Fellow nach Münster kommen. Wir freuen uns darauf, in den nächsten Tagen über künftige Forschungs- und Lehrkooperationen zu sprechen und heißen Joan Ramon Rodriguez-Amat am Institut herzlich willkommen.

Projekt: ChatGPT und generative Künstliche Intelligenz

Der Chatbot ChatGPT ist in der Lage, Texte zu generieren, die der menschlichen Kommunikation sehr nahekommen. Um die Verbreitung von solchen Anwendungen generativer Künstlicher Intelligenz in unterschiedlichen Anwendungsfeldern zu untersuchen, wird am Zentrum eine Studienreihe zur Nutzung von generativer KI durchgeführt. Einen Einblick in erste Forschungsergebnisse gibt die interaktive Grafik, mit der die Diffusion seit dem Start von ChatGPT im November 2022 erkundet werden kann.

© IfK

Über das Zentrum

Der inhaltliche Schwerpunkt des Zentrums zur Erforschung digitalisierter Öffentlichkeiten liegt auf der theoretischen und empirischen Analyse der Voraussetzungen, Ausprägungen und Folgen digitalisierter Öffentlichkeiten. Diese werden aus einer sozialwissenschaftlichen, insbesondere kommunikationswissenschaftlichen, Perspektive auf Mikro-, Meso- und Makroebene analysiert. Auch spezifische (Teil-)Öffentlichkeiten und ihre Austauschprozesse mit verschiedenen gesellschaftlichen Teilsystemen (wie Politik, Wirtschaft, Wissenschaft etc.) werden untersucht. Dabei werden innovative theoretische Ansätze und Methoden zur Erforschung digitalisierter Kommunikation und damit einhergehender Prozesse gesellschaftlichen Wandels entwickelt. Die Aufgabe des Zentrums ist, die an der Universität Münster mit der Erforschung digitalisierter Öffentlichkeiten befassten Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftler zusammenzuführen, die Forschung durch den Austausch untereinander und die Diskussion mit auswärtigen Forscherinnen/Forschern zu fördern sowie die Ergebnisse für die Lehre fruchtbar zu machen. Dazu gehört auch, die Beteiligung am öffentlichen gesellschaftlichen Diskurs zu fördern und das Profil der Uni Münster, insbesondere im Bereich der Kommunikationswissenschaft, in diesem Forschungsfeld zu stärken.

Die Tätigkeiten des Zentrums zur Erforschung digitalisierter Öffentlichkeiten umfassen unter anderem folgende Aufgaben:

  • Initiierung, Planung und Koordinierung von Drittmittelvorhaben zur Durchführung von (interdisziplinären) Forschungsprojekten zu digitalisierten Öffentlichkeiten;
  • Veranstaltung von Symposien, Vortragsreihen und Ringvorlesungen unter Beteiligung auswärtiger Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftler;
  • Durchführung von Kolloquien und Seminaren für Professorinnen/Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter, Doktorandinnen/Doktoranden und Studierende zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses;
  • aktiver Wissenstransfer in die allgemeine Öffentlichkeit und in fach- und themenspezifische Öffentlichkeiten, Kontaktpflege und -vermittlung sowie Beratung und gegenseitiger Informationsaustausch mit nationalen und internationalen Organisationen.