Open Access "ganz praktisch": drei Beispiele aus Münster

Was haben neuropathologische Forschung, mittelniederdeutsche Frühdrucke und die Graduate School "Practices of Literature" gemeinsam?
Sie alle profitieren von Tools für Open Access, die die ULB für Angehörige der Universität Münster bereitstellt.

In den kommenden Tagen stellen sie sich in drei Coffee Lectures vor:

  • Textpraxis: Digital Journal for Philology (englischsprachiger Vortrag) – Gulsin Ciftci und Rita Elizabeth Maricocchi
    Textpraxis. Digital Journal for Philology is the online journal of the Graduate School Practices of Literature, Münster. Its two annual issues include articles on literary studies, linguistics, and cultural studies representing a broad spectrum of English- and German-language research across the philologies. Particular to Textpraxis is its dedication to using the potentials of an online publication to contribute to both the democratization and internationalization of accessibility in academic publishing as well as to establish the process of production and reception of academic writing as a dialogic interaction. This talk will reflect briefly on both of these commitments and particularly on how Open Access helps facilitate the journal's aims.
  • "16 Länder, 79 Institutionen – Mittelniederdeutsche Frühdrucke digital" – Johanna Meyer
    Am Germanistischen Institut der Universität Münster wurde in Kooperation mit der ULB Münster innerhalb einer einjährigen Projektlaufzeit die mittelniederdeutsche Frühdrucksammlung digitalisiert, die dort in den 1970er und 1980er Jahren in Form von Mikrofilmen zusammengetragen worden war. Schon in analoger Form bot die Sammlung in der Institutsbibliothek einen einzigartigen vergleichenden Zugriff auf die heute weit verstreuten mittelniederdeutschen Inkunabeln und Frühdrucke aus den Jahren 1473 bis 1520. Ziel des Projektes war die Überführung der alten Präsenzsammlung in ein digitales Format, die damit einhergehende digitale Erschließung und Zusammenführung aller überlieferten Drucke in einer virtuellen Bibliothek und damit eine uneingeschränkt zugängliche Bereitstellung der Digitalisate für alle interessierten Forscher*innen weltweit. Die Möglichkeit der Open-Access-Publikation spielt in diesem Kontext eine wichtige Rolle. Der Vortrag gibt einen kurzen Einblick in das Projekt und geht anschließend näher auf den Weg der Veröffentlichung sowie die weitere Verwendung der neuen Digitalisate ein.
  • Free Neuropathology: Erfolge und Probleme – Prof. Dr. Werner Paulus
    In dem Vortrag wird Prof. Dr. Paulus zunächst auf Probleme für Leser*innen, Autor*innen und Herausgeber*innen eingehen, die sich durch das kommerzielle Publikationswesen vor allem im biomedizinischen Bereich entwickelt haben. Er stellt dann Free Neuropathology vor, die als Antwort darauf seit 2020 als Diamond Open Access Journal ohne Publisher herausgeben wird. Neben Erfolgen (technische Umsetzung, Gewinnung exzellenter Autor*innen, Nachhaltigkeit, unterschiedliche Formen wissenschaftlicher Freiheit, Assoziation mit mehreren internationalen wissenschaftlichen Fachgesellschaften, Aufnahme in PubMed etc.) hatte das Herausgeberteam mit einer Reihe von Herausforderungen zu tun (geringe Akzeptanz eines Journals ohne Impact Factor, Rekrutierung zuverlässiger Personen für das Copyediting/Layout Board, Finanzierung von Personal für das Editorial Office, XML-Programmierung).

Nähere Informationen und die Anmeldung zu diesen und zwei weiteren Coffee-Lecture-Vorträgen finden Sie in unserer Veranstaltungsübersicht.