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Fachbereich 14
Geowissenschaften

 

Lehre/Studiengänge

Die bisherigen Diplom-Studiengänge Geographie, Landschaftsökologie und Geoinformatik wurden zu Beginn des Wintersemesters 2006/07 auf BSc/MSc umgestellt. Damit ist für alle Studiengänge des Fachbereichs 14 die Umstellung auf BSc/MSc erfolgt. Zusätzlich wurde der zum größten Teil durch die EU (Erasmus Mundus) geförderte internationale MSc-Studiengang "Geospatial Technologies" eingerichtet. Dieser Studiengang, der nach einem rigorosen Auswahlverfahren der Universität Münster und ihren spanischen und portugiesischen Partneruniversitäten zugesprochen wurde, wird zu Beginn des WS 2007/08 starten. Die Internationalisierung der Studiengänge ist damit am Institut für Geoinformatik einen großen Schritt vorangekommen.

Nur noch wenige Studierende sind für den Diplom-Studiengang Geologie-Paläontologie eingeschrieben; der Diplom-Studiengang Mineralogie ist bereits ausgelaufen. Da die Umstellung der anderen Studiengänge erst im Herbst 2006 erfolgt ist, werden die Diplom-Studiengänge Geographie, Landschaftsökologie und Geoinformatik erwartungsgemäß erst gegen 2011 auslaufen.

Alle Studiengänge sind seit dem WS 2006/07 mit einem NC versehen und sehr gut nachgefragt. Bei den meisten war die Nachfrage wesentlich größer - zum Teil sogar um das Vierfache (z. B. Landschaftsökologie) - als die Aufnahmekapazität. Hier, im Studiengang Diplom-Landschaftsökologie, hat die Einführung des NC dazu geführt, dass die Studierendenzahlen zurückgegangen sind, wodurch zurzeit keine Überlast mehr besteht. Auch hat sich die Zahl der Studienabbrecher in den ersten beiden Semestern stark gemindert. Der MSc-Studiengang Geowissenschaften wurde fortgeführt - die ersten Absolventen werden voraussichtlich im Frühjahr 2007 ihr Studium beenden. Die Vorortbegehung der Gutachtergruppe im Rahmen des Akkreditierungsverfahrens aller BSc- und MSc-Studiengänge - mit Ausnahme des MSc-Studienganges Geowissenschaften - erfolgte Ende November 2006. Der Bewertungsbericht der Akkreditierungsagentur ist durchaus positiv, beim BSc-Studiengang Geowissenschaften ist eine Nachbesserung noch erforderlich; der offizielle Bericht des Akkreditierungsrates steht noch aus. Der Lehrbereich Geographie (Geographie, Landschaftsökologie und Geoinformatik) wurde im CHE-Forschungsranking 2006 als gut bewertet, der Lehrbereich Geowissenschaften (Geologie, Mineralogie, Planetologie) sogar als sehr gut. Das Lehrangebot des Fachbereiches Geowissenschaften wird zunehmend von Studierenden anderer Fachbereiche nachgefragt.

Die Studierendenzahlen im Studiengang Lehramt Geographie für die Sekundarstufe I und II und im Studiengang Sachunterricht (Primarstufe) haben weiterhin zugenommen. Neben den verpflichtenden fachdidaktischen Anteilen in sämtlichen Studiengängen, die für ein Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien und Gesamtschulen befähigen, ist das Institut für Didaktik der Geographie alleinig für die fachwissenschaftlichen Seminare und Prüfungen in der Primarstufenausbildung zuständig.

Insgesamt nimmt der internationale Austausch von Studierenden im Rahmen des Erasmus-Programms stark zu. Eine große Zahl von Studierenden nutzte auch in diesem Jahr die gebotenen Möglichkeiten für Auslandssemester bzw. Praktika mit den Partneruniversitäten.

Der Fachbereich 14 hat 2006 einen mit 2.000 € dotierten Lehrpreis für die/den beste(n) Lehrende(n) eingerichtet. Dieser Preis soll 2007 erstmals, dem Vorschlag der Studierenden folgend, verliehen werden.

Personal/Nachwuchsförderung

Der Fachbereich verfolgt weiterhin seine konsequent flexibilitätssteigernde Personalentwicklung durch Reduzierung der Zahl der Dauerstellen zugunsten von wissenschaftlichen Nachwuchsstellen. Dieses Prinzip gilt verstärkt mit dem Einsetzen des Globalhaushaltes und der für 2007 geplanten Einführung der leistungsorientierten Stellen- und Mittelverteilung.

Die W2-Professur für "Geologische Planetologie" im Institut für Planetologie wurde zum 01.09.2006 mit Herrn Prof. Dr. Harald Hiesinger besetzt.

Im Jahr 2006 wurde die erste W1-Stelle im Institut für Mineralogie mit Herrn Juniorprofessor Dr. Erik Scherer besetzt; er vertritt die Isotopengeochemie.

Das Berufungsverfahren für die W2-Professur für "Petrologie" im Institut für Mineralogie wird voraussichtlich im Frühjahr 2007 abgeschlossen; die Wiederbesetzung soll zum Anfang des WS 2007/08 erfolgen. Diese Stelle wird zurzeit von Herrn PD Dr. Manfred Schliestedt vertreten.

Das Berufungsverfahren für die W3-Professur für "Ökosystemforschung" im Institut für Landschaftsökologie ist weitgehend abgeschlossen. Die Besetzung dieser Professur ist zum Wintersemester 2007/08 geplant; sie wird zurzeit von PD Dr. Norbert Hölzel vertreten.

Das Berufungsverfahren für die W3-Professur für "Geoinformatik" im Institut für Geoinformatik verläuft planmäßig; die Besetzung dieser Professur ist zu Beginn des Wintersemesters 2007/08 vorgesehen.

Das Berufungsverfahren für die W2-Professur für "Angewandte Landschaftsökologie/Ökologische Planung" im Institut für Landschaftsökologie ist eingeleitet worden und kann voraussichtlich im Laufe des SS 2007 abgeschlossen werden.

Herr Juniorprofessor Dr. Martin Raubal, der erste Juniorprofessor der WWU, hat Ende 2006 einen Ruf auf eine tenure track-Professur an der renommierten University of California in Santa Barbara angenommen. Dies belegt einerseits den sehr guten internationalen Ruf des Instituts für Geoinformatik; andererseits ist es jedoch leider nicht gelungen, Herrn Raubal längerfristig in Münster zu binden. Eine Wiederbesetzung dieser Juniorprofessur ist vorgesehen.

Die "Hildegard und Karl-Heinrich Heitfeld-Stiftung" verleiht in jedem Jahr zwei mit jeweils 2.500 € dotierte Preise für die besten Diplom- (zukünftig MSc-) und Doktorarbeiten aus der Geologie-Paläontologie. Weiterhin konnten sich im Jahre 2006 mehrere Doktoranden durch die finanzielle Unterstützung der "Hildegard und Karl-Heinrich Heitfeld-Stiftung" und des Fachbereiches auf internationalen Tagungen präsentieren. Wie in den vorigen Jahren konnten auch in 2006 mehrere Diplomanden mit dem mit 500 € dotierten Diplom-Preis für eine besonders herausragende Arbeit ausgezeichnet werden.

Darüber hinaus erfolgt die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses über die erfolgreiche Drittmitteleinwerbung; Dr. G. Wurm wurde im Dezember 2006 von der DFG ein Heisenberg-Stipendium (Laufzeit 5 Jahre) bewilligt.

Trotz hoher Auslastung ist es dem Fachbereich gelungen, die Zahl der Promotionen, insbesondere der von Frauen, zu erhöhen. In den letzten Jahren ist eine beachtenswerte Zunahme von ausländischen Doktoranden zu verzeichnen, insbesondere in der Lehreinheit 2 (Geowissenschaften). Im Jahr 2006 wurden drei Habilitationsverfahren erfolgreich abgeschlossen, ein weiteres wurde eingeleitet.

Forschung und internationale Kontakte

Einer der Höhepunkte des Jahres 2006 war die Verleihung des mit 1,55 Millionen € höchstdotierten deutschen Förderpreises, dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, welcher am 8. Februar an Herrn Prof. Dr. Mezger aus dem Institut für Mineralogie verliehen wurde.

Die Forschungsaktivitäten im Fachbereich 14 können unter anderem an Hand der Zahl der Veröffentlichungen, Kongressbeiträge und der eingeworbenen Drittmittel gemessen werden. Verschiedene Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter sind als Herausgeber und als Mitglied von einem Editorial Board einer internationalen Fachzeitschrift tätig sowie auch als Mitorganisatoren von Konferenzen. 2006 fand die international wichtigste wissenschaftliche Tagung der Geoinformatik "GIScience" in Münster statt, was als großer wissenschaftlicher Erfolg für den hiesigen Standort angesehen werden kann. Weiterhin sind Professoren des Fachbereichs in verschiedenen Gremien tätig, u. a. als Fachkollegiat der DFG, im Wissenschaftlichen Beirat für nachhaltige Landbewirtschaftung und Entwicklung ländlicher Räume des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft und als Vorsitzender des Beirates des Zentrums für ländliche Entwicklung Nordrhein-Westfalen beim Ministerium des Landes NRW für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Das Institut für Didaktik der Geographie ist - vertreten durch Herrn Prof. Michael Hemmer - maßgeblich an der Entwicklung der im April 2006 veröffentlichten Nationalen Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss im Fach Geographie beteiligt. Klimawandel und Global Change sind inzwischen wissenschaftlich anerkannte Phänomene und gesellschaftlich relevante Themen. Die Auswirkungen in allen räumlichen und zeitlichen Skalen sowie Handlungs- und Vermeidungsstrategien treten zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses öffentlicher Entscheidungsträger. Das Institut für Landschaftsökologie stellt sich weiterhin diesen aktuellen Problemen in Lehre, Anwendung und Forschung.

Insgesamt konnte der Fachbereich seine Drittmitteleinwerbungen in beiden Lehreinheiten erheblich steigern. An der WWU Münster und im bundesweiten DFG-Förderranking für den Bereich Geowissenschaften belegt der FB 14 nach wie vor einen Spitzenplatz. Im Jahr 2006 warb allein das Institut für Planetologie insgesamt 2,6 Millionen € Drittmittel ein. Das Institut für Geographie fungiert als Partner für die WWU Münster im Network of Excellence des 6. EU-Rahmenprogramms: "GARNET - Global Governance, Regionalisation and Regulation: The Role of the EU". Dieses Forschungsnetzwerk wurde durch die EU-Kommission aus mehr als 170 Bewerbungen ausgewählt.

Münsteraner Wissenschaftler sind in zahlreiche nationale und internationale Forschungskooperationen und Verbände eingebunden, u. a. in der Stardust-Mission der NASA; HD Dr. T. Stephan hat erfolgreich an vier der sechs internationalen Arbeitsgruppen mitgewirkt. Die Ergebnisse wurden in 11 Arbeiten, davon 5 in der Fachzeitschrift "Science", publiziert. Auch in 2006 waren zahlreiche ausländische Gastwissenschaftler in den Instituten des Fachbereichs Geowissenschaften tätig, u. a. als Humboldtpreisträger und als Humboldt- und DAAD-Stipendiaten. Die Annäherung der Länder der Europäischen Union wird mittels Förderung von europäischen Projekten betrieben, derzeit laufen allein am Institut für Mineralogie fünf größere von der Europäischen Kommission finanzierte Netzwerkprogramme im 6. Rahmenprogramm, davon drei "Marie-Curie-Actions"-Programme zur Nachwuchsförderung. Im Jahre 2006 wurden vom Institut für Planetologie die ersten Meilensteine zweier großer Weltraumprojekte abgeschlossen und gleichzeitig die nachfolgenden Phasen vom DLR bewilligt. Im Rahmen des MERTIS-Projekts wird ein Spektrometer für die mineralogische Analyse der Merkur-Oberfläche im thermischen Infrarot, im Rahmen des LIBS/Raman-Projektes ein weltraumtaugliches optisches Spektrometer für ein Instrument zur Analytik von Marsgestein im Rahmen der ESA-Mission ExoMars entwickelt und im Dezember 2006 fertiggestellt. In einer zweiten Phase ab September 2006 wurde dann das zum Instrument gehörende Lasersystem gebaut. Allein diese beiden letzten Projekte umfassen ein Drittmittelvolumen von über 5 Millionen €.

Vom Institut für Mineralogie wurde ein neues Elektronenstrahlmikrosondenlabor (ICEM) eingerichtet, welches von den Forschungsgruppen stark genutzt wird. Im Geologisch-Paläontologischen Institut wurde das Labor für "Kosmogene Nuklide" in Betrieb genommen. Die vom Institut für Geoinformatik unter dem Namen 52°North im Herbst 2004 gestartete Open Source - wurde im Jahr 2006 in eine GmbH überführt und arbeitet sehr erfolgreich. Im Rahmen eines DFG-Forschungsprogramms nahmen Herr Prof. Strauß und weitere Mitarbeiter aus dem Geologisch-Paläontologischen Institut an Forschungsfahrten zum mittelatlantischen Rücken mit den Forschungsschiffen Meteor und Maria S. Merian teil.

Entwicklungen und Perspektiven im FB Geowisssenschaften

Der Fachbereich 14 - Geowissenschaften - beabsichtigt im anstehenden Jahr folgende Maßnahmen:

  • Verbesserung der Laboratorien, insbesondere ihrer apparativen und personellen Ausstattung.
  • Verbesserung der Rahmenbedingungen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch Fortführung der fachbereichsinternen Personalentwicklung durch Umwandlung von Dauerstellen in wissenschaftliche Nachwuchsstellen und Schaffung von Juniorprofessoren-Stellen.
  • Aktualisierung des Strukturplans zur weiteren Profilschärfung des Fachbereichs.
  • Entwicklung fachbereichsinterner Evaluierungskriterien und die Einrichtung eines leistungsbezogenen Mittel- und Stellenverteilungsmodells.
  • Eine weitere Zentralisierung der Werkstätten und Verbesserung der gemeinsamen Nutzung bereits vorhandener Ressourcen.

Ein vom Rektorat weitergeleiteter Antrag auf Einrichtung eines Exzellenzclusters, an der vier Institute aus dem Fachbereich Geowissenschaften - zum Teil federführend - beteiligt waren, hat leider nicht zum erhofften Erfolg geführt. Dennoch wird angestrebt, dieses Forschungsvorhaben, an dem auch Mitglieder aus vier anderen Fachbereichen der WWU beteiligt waren, in einer anderen Form zu realisieren.

Die Zusammenführung des Geologisch-Paläontologischen Museums und des Mineralogischen Museums zu einem gemeinsamen Geomuseum an dem zentralen Standort an der Pferdegasse 3 wurde nach langjähriger Planung eingeleitet. Beide Museen sind zurzeit geschlossen. Das Mineralogische Museum ist aus dem Gebäude Hüfferstraße 1 ausgezogen und der Umbau des Gebäudes Pferdegasse 3 ist eingeleitet worden. Das neue Museumskonzept wurde in Kooperation mit der Abteilung Architektur der FH Münster erarbeitet. Voraussichtlich wird das neue Geomuseum im Herbst 2007 seine Pforten für das Publikum öffnen.
 

Prof. Dr. Hans Kerp
Dekan des Fachbereichs 14