- Berichtskolloquium des SFB 493: Religion und Lebenswelt. Die Wertigkeit von Religion in antiken
Gesellschaften (18.-19. Januar 2002)
- Teilprojekt D 4: Die emotionale Dimension antiker Religiosität (3.-4. Mai 2002)
- Teilprojekt B 1: Vom Tempel zur Kirche. Zerstörung und Erneuerung lokaler Kulttopographie in
der Spätantike (7.-9. November).
Neben den Tagungen konnten auch 2002 eine Vielzahl namhafter nationaler wie
internationaler Gastwissenschaftler wie Prof. Rajak (Reading), Prof. J. Blok (Utrecht), Prof.
G. Theissen (Heidelberg), Prof. J. Rüpke (Erfurt), Prof. P. Siewert (Wien) und Prof. H.-W.
Pleket (Leiden) zu Vorträgen eingeladen werden, die darüber hinaus den Mitgliedern der
einzelnen Teilprojekte im Rahmen von Kolloquien für intensive Konsultationen zur
Verfügung standen.
Entwicklung/Perspektiven
Die Fragestellung nach den Funktionen von Religion in den unterschiedlichen Bereichen
antiker Gesellschaften erwies sich durch die bisherige Arbeit als geeignet. Zugleich zeigte
sich aber auch die Notwendigkeit, die situative Handlungsrelevanz und Plausibilität von
Religion stärker zu beachten, da als Folge der Diskussionen im SFB zunehmend deutlich
wurde, dass die Relevanz von Religion im Kontext von natürlicher Umwelt, Herrschaft,
Recht, Wirtschaft etc. in den unterschiedlichen Gesellschaften stark divergierte. Zudem
sollen Erkenntnisse der Sozialanthropologie, die auf unterschiedliche Strategien der
Lebensbewältigung weisen, ebenso verstärkt Berücksichtigung finden wie intensivere
methodische Reflexionen, die der Bewußtseinsschärfung für das Erkennen
grundlegender Muster religiösen Verhaltens dienen. Aus diesen Erkenntnissen heraus
war die Arbeit im SFB im Laufe des Jahres 2002 auch geprägt durch die weitere
Integration der vergleichenden Religionswissenschaft, der Ethnologie sowie der Bio- und
der Geowissenschaften. Die auf diese Weise erreichte Intensivierung interdisziplinärer
Kontakte eröffnet auch für die Zukunft weiterführende und innovative Perspektiven.
Prof. Dr. Rainer Albertz
Sprecher des SFB 493
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