Westfälische Wilhelms-Universität Münster |
Jahresbericht
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Ebenfalls wirkt der Fachbereich 6 an den übergreifenden Magisterstudiengängen „Lateinamerika-Studien", „Religionswissenschaft" und „South-East-Asian-Studies" mit. Zusätzlich sind alle am Fachbereich vertretenen Fächer in einer Fülle von Diplom-,
Magister- und Promotionsstudiengängen als Nebenfach studierbar.
Der von der Lehreinheit Kommunikationswissenschaft beantragte Bakkalaureats-Abschluss (B.A.) wurde nicht
genehmigt. Genehmigt wurde jedoch ein Zusatzstudiengang
„Medien und Informationstechnologien in Erziehung, Bildung und Unterricht" im Rahmen
des Lehramtsstudiums, der zum WS 2002/03 mit 58 Studierenden begonnen hat.
Großes Echo in der wissenschaftlichen Öffentlichkeit fanden Veranstaltungsreihen zu
„PISA" sowie zu „Lebenslanges Lernen - Kompetenzentwicklung", an denen zahlreiche
auswärtige Forscher beteiligt waren.
Einen Schwerpunkt der Arbeit des neuen Dekanats bildet die Arbeit an der Modularisierung des
Studienangebots, die auf verschiedenen Ebenen des Fachbereichs begonnen
wurde, mit dem Ziel, diese bis zum Beginn des WS 2003/04 zu einem vorläufigen Abschluss bringen zu
können. Dabei wird es vor allem darauf ankommen, das Lehrangebot
sowohl für die nicht-konsekutiven Lehramtsstudiengänge als auch für zukünftige
BA/MA-Studiengänge offen zu halten.
Die Gesamtzahl der Studierenden (1. Fach) im Fachbereich ist im Berichtszeitraum auf
hohem Niveau stabil geblieben (WS 99/00 5.691, WS 00/01 5.510, WS 01/02 5.364; WS
02/03 5.330); dasselbe gilt für die Überlastquoten für den Fachbereich insgesamt
(Kommunikationswissenschaft 152 %, Erziehungswissenschaft 103 %, Sozialwissenschaften
112 %).
Im Berichtszeitraum hat sich der für die Politikwissenschaft Magister/Promotion eingeführte NC deutlich ausgewirkt. So ist die Gesamtzahl der Studienanfänger und Studienanfängerinnen in der Lehreinheit Sozialwissenschaften auch 2002 wie bereits in 2001 und 2000 gegenüber den neunziger Jahren gesunken. Der Rückgang der sehr hohen Zahl der Studienanfänger in den Lehramtsstudiengängen seit 1997 hat sich nicht fortgesetzt und ist von einem massiven Anstieg abgelöst worden (von 1.634 in 96/97 auf 966 in 99/00, 1.109 in 00/01, 1.492 in 01/02 und 1.568 in 02/03). Die Belastungssituation bleibt prekär; dies macht sich insbesondere in der Prüfungsbelastung bemerkbar, die noch weiter ansteigen wird (als Folge der in den früheren Jahren hohen Studienanfängerzahlen); sie droht für die beiden großen Lehreinheiten unhaltbar zu werden.
Personal, Nachwuchsförderung
Das neu gewählte Dekanat (Dekan, Prodekanin, Studiendekan) hat sich in einem Arbeitsprogramm unter
anderem eine Verstärkung der Forschungsförderung durch Schwerpunktbildung als Aufgabe für
die
nächsten zwei Jahre vorgenommen. Neben einer
Fokussierung der verschiedenen Forschungsbereiche, in denen an Dissertationen gearbeitet wird, wird in einer
Lehreinheit auch eine mögliche finanzielle Ergänzung der
Graduiertenförderung des Landes erprobt.
Im Berichtsjahr konnten erfreulicherweise sechs Professuren neu besetzt werden (je eine in der Politikwissenschaft, der Soziologie und vier in der Erziehungswissenschaft). Leider ist im Berichtsjahr aber auch die Zahl der laufenden noch nicht abgeschlossenen Verfahren hoch geblieben: acht auf der Ebene der Universität bzw. des Ministeriums noch nicht beendete Verfahren.
Forschung und internationale Kontakte
Im Rahmen der Strukturveränderung macht es sich der Fachbereich zur Aufgabe, sein Drittmittelaufkommen merklich zu steigern. Im Berichtszeitraum konnten diesbezüglich erste Erfolge erzielt werden. Zu nennen sind hier vor allem Projekte im Bereich Lernforschung, die institutsübergreifend einen maßgeblichen Schwerpunkt in der Grundlagen - wie aber auch in der anwendungsorientierten Forschung des FB darstellen. Ein weiterer zentraler Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten des FB ist die Genderforschung, die - wenn auch mit unterschiedlichen Akzenten - sowohl in der Soziologie wie in den Erziehungswissenschaft und in der Politikwissenschaft maßgeblich mit Drittmittelprojekten vertreten ist. Spezifisch für den Fachbereich ist ferner eine stark praxis- und anwendungsorientierte Forschung, die in der Erziehungswissenschaft aber auch in der Kommunikationswissenschaft primär Strategien des Empowerment von benachteiligten Gruppen thematisiert, während die Projekte in der Soziologie und Politikwissenschaft einen stärkeren Policy-Bezug aufweisen und sich direkter an politische Entscheider wenden. Im Fachbereich sind ferner eine ganze Reihe von EU-geförderten Projekten angesiedelt, die primär mit Fragen der europäischen Identitätsbildung und -findung befasst sind. Herauszustellen ist schließlich, dass der Fachbereich in erheblichem Umfang im Aufbau und in der Verstetigung internationaler und insbesondere europaspezifischer Kooperationsvorhaben in der Lehre engagiert ist. Als regionale Schwerpunkte sind hier insbesondere die Transformationsländer Osteuropas sowie auch Russland zu nennen.
Entwicklung / Perspektiven
Entsprechend der starken Einbindung des Fachbereichs in die Lehrerbildung ist es dem
Fachbereich ein dringendes Anliegen, die Studienbedingungen für diese größte
Studierendengruppe
an der WWU durch die Einrichtung eines wissenschaftlichen Zentrums für
Lehrerbildung langfristig und nachhaltig zu verbessern.
Prof. Dr. Hansjörg Scheerer
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