Fach Psychologie
Lehre, Studiengänge
Das Fach Psychologie ist im Bereich der Ausbildung für insgesamt sechs Bereiche zuständig: Diplom, Magisternebenfach, Promotionshauptfach und -nebenfach, Diplompädagogiknebenfach und Lehramt. Die Auslastung im Diplomstudiengang beträgt - unter Berücksichtigung des Schwundausgleichsfaktors - zurzeit 107%; bezüglich der Regelstudienzeit liegt die Psychologie auf Platz 1 von 8 in Nordrhein-Westfalen. Bemerkenswert ist die weiterhin schnell steigende Nachfrage für Psychologie als Nebenfach im Magisterstudiengang.
Im Rahmen des Diplomstudienganges können Zusatzqualifikationen in den Bereichen „Kommunikation und Kognition" und „Verhaltenswissenschaft und klinischer Praxistransfer" erworben werden, was von vielen Studierenden angenommen wird.
Zusätzlich zu den genannten Studiengängen existiert ein postgraduales Weiterbildungsprogramm zum Psychologischen Psychotherapeuten in Kooperation mit der Christoph-Dornier-Stiftung. Das Institut für Psychologische Psychotherapieausbildung hat mittlerweile den Status eines An-Instituts an der Universität Münster erhalten.
Personal, Nachwuchsförderung
Frau Dr. Nieding hat einen Ruf auf die C2-Stelle für Entwicklungspsychologie in Münster angenommen. Herr Dr. Lappe (Bochum) hat einen Ruf auf die C4-Professur für Allgemeine Psychologie (neurowissenschaftliche Ausrichtung) erhalten.
Herr PD Dr. Verwey und Herr PD Dr. Meinhardt haben die venia legendi für Psychologie erhalten. Herr Prof. Dr. Schäfer erhielt einen Ehrendoktor der Staats-Universität in Moskau. Herrn Dr. Schulze wurde der große Forschungspreis für Nachwuchswissenschaftler zuerkannt.
Frau Dr. Jucks wird auf einer Assistentenstelle zur Hälfte über das Hochschul- und Wissenschaftsprogramm „Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre" beschäftigt.
Dem Stellenplan der Psychologie wurden im Rahmen des Qualitätspaktes zwei weitere Stellen (eine davon im wissenschaftlichen Bereich) als künftig wegfallend angelastet.
Forschung und internationale Kontakte
Hinsichtlich der Forschungsschwerpunkte der Psychologie ergaben sich gegenüber dem Vorjahr keine großen Veränderungen. Als Arbeitsbereiche und Themen sind insbesondere zu nennen: Informationsverarbeitung, Kognition und Gehirn: Visuelle Wahrnehmung, Sprachverarbeitung, Gedächtnis, Verarbeitung affektiver Informationen und Entscheidungsverhalten, Neurowissenschaften. Lernen: Textverstehen von Kindern, Wissenskommunikation, Lernen mit neuen Mitteln und Medien, Experten-Laien-Kommunikation, Lernstrategien in komplexen Umgebungen. Psychische Belastung und Störungen: Depression, Sucht, Schizophrenie, Streß und Schlafstörungen, Professionsentwicklung. Personale, soziale und kulturelle Diversität: Selbstkategorisierung und soziale Identität, Ethnizität und Recht, Wertstrukturen, marginale Persönlichkeit, Wirkung von Kunst und Medien, virtuelle Sozialpsychologie, Vorurteile. Organisationsentwicklung, Marktforschung und Produktmanagement: Methodenentwicklung und Theorie-Praxis Transfer, insbesondere zu Fragestellungen aus der Wirtschaft.
Teile dieser Forschung werden auch weiterhin in interdisziplinärer Kooperation, unter anderem mit Medizin, Biologie und Rechtswissenschaften, auf nationaler und internationaler Ebene durchgeführt. Ihre Finanzierung erfolgte im Berichtsjahr unter anderem durch finanzielle Unterstützung folgender Drittmittelgeber: AG Betriebliche Weiterbildung e.V., Arbeiterwohlfahrt Hamm-Warendorf, BMBF, Bundesgrenzschutz, Daimler-Chrysler, Deutsche Telekom, DFG, FC Donders Center for Cognitive Neuroimaging, Max-Planck-Institut für Psycholinguistik (Nijmegen), MSWF NRW, National Science Foundation NSF (USA), Niederländische Forschungsgemeinschaft NWO, Sparkasse Steinfurt.
Entwicklung, Perspektiven
Der Praxisbezug des Studiums, der durch die oben erwähnten Zusatzqualifikationen während des Studiums und die postgraduale Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten sowie auch durch die Einbeziehung der Psychotherapie-Ambulanz und der Beratungsstelle für Organisationen in die Ausbildung schon stark vorhanden ist, soll weiter beibehalten und ausgebaut werden. Die postgraduale Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten kann mit einer Promotion verbunden werden. Dieses Angebot wurde angenommen und wird mittel- und langfristig die Anzahl der Promovenden deutlich erhöhen. Der zunehmend neurowissenschaftlichen Ausrichtung der Psychologie wird durch den Ruf an Herrn Dr. Lappe und auch durch zukünftige Personalentscheidungen Rechnung getragen werden.
Fach Sportwissenschaft
Seit 1. Oktober 2001 gibt es in Münster ein Institut für Sportwissenschaft (IfS). Es wurde als Zusammenschluss der bisherigen Institute für Bewegungswissenschaft und für Geistes- und Sozialwissenschaften des Sports gegründet. Die Sportwissenschaft in Münster wird auf der Grundlage dieser neuen Struktur die bevorstehenden Aufgaben mit vereinten Kräften angehen können. Dazu gehört neben der Intensivierung und interdisziplinären Vernetzung der Forschungstätigkeiten in allen Bereichen der Sportwissenschaft (Trainings- und Bewegungswissenschaft, Prof. Schöllhorn; Sportdidaktik, Schulsport- und Medienforschung, Prof. Friedrich; Sportpsychologie und empirische Sozialforschung, sowie Medienforschung, Prof. Strauß; Sportpädagogik und Sportgeschichte, Prof. Krüger; Sportsoziologie mit dem Schwerpunkt der Sportvereins- und Sportverbandsforschung, Prof. Jütting, ISW) auch die Arbeit an den Studiengangsreformen. Im Dezember wurde dazu von den zuständigen Gremien beschlossen, dass sich die Sportwissenschaft in Münster dem Antrag des Faches Biologie für ein Modellprojekt zur Einführung eines BA/MA-Studiengangs Lehramt anschließt. Damit ist ein erster wichtiger Schritt für eine grundlegende Studiengangsreform in der Sportwissenschaft getan.
Herr Dr. Kuhlmann hat sich im Berichtszeitraum für das Fach Sportwissenschaft habilitiert.
Das Institut für Sportwissenschaft war im Berichtszeitraum Ausrichter zweier großer sportwissenschaftlicher Konferenzen. Im Juni fand die Jahrestagung der Sektion Sportpädagogik in der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) statt. Anfang Oktober wurde eine internationale und interdisziplinäre Fachtagung zum Thema "Menschenbilder im Sport" ausgerichtet.
In allen sportwissenschaftlichen Arbeitsbereichen werden intensive internationale Kontakte gepflegt. Fortschritte gab es auch im Bereich der Nachwuchsförderung. Zwei Anträge für Graduiertenförderung wurden in 2001 gestellt und auch bewilligt.
Prof. Dr. Bernd Strauß Dekan des Fachbereichs 7
Prof. Dr. Wolfgang Hell Prodekan des Fachbereichs 07