Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Fachbereich 08
Geschichte / Philosophie

 

Im Fachbereich 8 Geschichte / Philosophie sind 13 selbständige wissenschaftliche Einrichtungen integriert. Unter seinem Dach sind sog. große, wie auch sog. kleine Fächer vereint. Es kommen angegliederte Forschungseinrichtungen, wie das Institut für Frühmittelalterforschung, das Institut für Interdisziplinäre Zypernstudien und das Institut für vergleichende Städtegeschichte hinzu. Den Instituten und Seminaren zugeordnete Forschungs- und Arbeitsstellen vervollständigen das vielfältige, facettenreiche, aber in Forschung und Lehre kompetente und effektive Bild des Fachbereiches. Integriert wird der Fachbereich einerseits durch die starke Beteiligung an drei interdisziplinären Forschungsverbünden, andererseits durch die Ausrichtung von Studiengängen, die in allen Fällen mehrere Fächer involvieren.

Lehre und Studiengänge

Mit ganz wenigen Ausnahmen bieten alle Institute sowohl einen Magister- als auch einen Promotionsstudiengang zum Dr. phil. an. Die größeren Lehreinheiten und Institute betreiben überdies Lehramts-bezogene Studiengänge (P, S I, S II). In der Textilgestaltung wie auch in der Musikpädagogik ist zusätzlich ein Abschluß zum Dr. paed. möglich.

In Ausführung der Empfehlungen des Expertenrats in Sachen Qualitätspakt wurden auf das Wintersemester 2001/02 Neueinschreibungen im Studiengang Textilgestaltung (S I, P) eingestellt. Neu wurde dagegen der Modellversuch des S I-Studiengangs Praktische Philosophie gestartet. Zudem diskutieren bzw. planen praktisch alle Fächer die Einführung von BA- und MA-Studiengängen. In einigen Bereichen ist mit einer Einführung in den Jahren 2002 und 2003 zu rechnen. Konkret befinden sich folgende neuen Studiengänge im Aufbau bzw. kurz vor der Einführung:

  1. Master of South East Asian Studies
  2. Master for Applied Ethics
  3. Bachelor und Master-Studiengänge in den Bereichen Musik und Kunstgeschichte

An all diesen Studiengängen ist der Fachbereich bzw. sind einzelne Fächer des Fachbereichs führend beteiligt.

Als qualitative Innovation ist die Tatsache zu werten, dass in der Lehreinheit Geschichte seit Ende 2000 ein von der BLK gefördertes Projekt zur Erarbeitung multimedialer Werkzeuge für das Grundstudium betrieben wird, in dessen Rahmen 2001 bereits Erprobungen erster Module erfolgten.

Auf der Ebene des Promotionsstudiums bietet der Fachbereich durch das von der DFG geförderte Graduiertenkolleg „Gesellschaftliche Symbolik im Mittelalter und der frühen Neuzeit" wenigstens in einem Teilgebiet eine strukturierte Ausbildung an.

Einzelne Fächer verzeichneten 2001 eine beträchtliche Zunahme der Anzahl Neueinschreibungen. Umgekehrt blieb die Anzahl der Absolvent(inn)en, sowohl in den Magister- und Promotionsstudiengängen als auch in den Lehramtsstudiengängen im Jahre 2001 im wesentlichen konstant.

Personal und Nachwuchsförderung

Durch den Wegfall einer Studienprofessur in der Lehreinheit Geschichte verringerte sich die Lehrkapazität leicht. Ansonsten konnten plangemäße Neubesetzungen in den Fächern Archäologie, Geschichte und Philosophie durchgeführt werden. Nach wie vor vakant sind die beiden C4-Professuren für Musikwissenschaft und Musikpädagogik. Beide Stellen werden jedoch vertreten, und die Neubesetzung ist im Gang.

Die Venia legendi wurde vier neu am Fachbereich habilitierten Wissenschaftlern verliehen, davon zwei in der Lehreinheit Geschichte und zwei in Philosophie.

Durch das schon erwähnte DFG-Graduiertenkolleg „Gesellschaftliche Symbolik im Mittelalter und der frühen Neuzeit", die unten angesprochenen drei interdisziplinären Forschungsverbünde sowie weitere Drittmittel-Projekte weist der Fachbereich zahlreiche Stellen zur Nachwuchsförderung auf. Gleichzeitig wird auf diese Weise der wissenschaftliche Nachwuchs eng in die Forschungsarbeit der Einrichtungen des Fachbereichs eingebunden.

Forschung und internationale Kontakte

Seit 2000 sind Mitglieder praktisch aller Einrichtungen des Fachbereichs in wenigstens einer der drei folgenden interdisziplinären, von der DFG geförderten Forschungsverbünde engagiert: SFB 493 „Funktionen von Religion in den Gesellschaften des antiken Vorderen Orients", SFB 496 „Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution" sowie Forschergruppe 362 „Kulturelle Diversität und die Konstruktion von Gemeinwesen in Südostasien". Umfangreiche durch Drittmittel (neben der DFG seien insbesondere die Volkswagenstiftung und die Gerda-Henkel-Stiftung genannt) gestützte Forschungsaktivitäten bestehen weiter einerseits in den Ausgrabungsprojekten der Disziplinen Archäologie, Ur- und Frühgeschichte sowie Alte Geschichte. Andererseits ergeben sich eine Reihe von überwiegend durch Drittmittel gestützten Forschungen aus der engen Verknüpfung zwischen Einrichtungen des Fachbereichs und in Münster konzentrierten Institutionen der regionalen Kulturpflege. Disziplinär reichen diese Forschungen von der Ur- und Frühgeschichte bis zur Volkskunde sowie der Geschichte. Neben diesen fünf breiten, zum Teil stark institutionalisierten Forschungsaktivitäten wurden 2001 wie schon in den früheren Jahren eine Reihe von aus Drittmitteln finanzierte Einzelprojekte betrieben, die wegen ihrer thematischen Vielfalt hier nicht weiter beschrieben werden können.

Die internationalen Kontakte einzelner Fächer, Institute oder Hochschullehrer sind intensiv. Jenseits der Tatsache, dass sich Forschung in den im Fachbereich vertretenen Disziplinen heute zu einem wesentlichen Teil international vollzieht, liegt dies zum einen an der breiten Streuung des Sokrates-Programmes, an dem sich ausnehmend viele Hochschullehrer des Fachbereiches beteiligen. Zum andern richten die Teilprojekte der früher genannten Verbünde regelmäßig wissenschaftliche Kolloquien aus, an denen immer wieder international renommierte Wissenschaftler teilnehmen.

Perspektiven

Der Fachbereich steht vor der Situation, dass sich seine in interdisziplinären Forschungsverbünden organisierte Forschung seit 2000 stark ausgedehnt hat, er aber in den kommenden acht Jahren im Rahmen des Qualitätspakts ca. 10% seiner Stellen abgeben muss. Diese Herausforderung gilt es auf zwei Ebenen anzugehen. Erstens stehen 2002 die Fortsetzungsanträge für sämtliche drei oben genannten interdisziplinären Forschungsverbünde an. Es gilt, alle drei Einrichtungen zu halten und möglichst leicht auszubauen. Zweitens gilt es die Qualität in der Lehre trotz schwindender Ressourcen zu halten bzw. vor dem Hintergrund der HIS-Studie möglichst zu verbessern. Im Rahmen der in den nächsten Jahren anstehenden Entwicklung von BA- bzw. MA-Studiengängen soll das durch diese Umstellung gegebene Reformpotential genutzt werden. Konkret ist auch beabsichtigt, die in den Forschungsverbünden aufgebaute Fachkompetenz in einschlägigen Studiengängen verstärkt in der Lehre darzustellen (Master of South East Asian Studies; Studiengang für Mittelalterstudien). Spezifisch im Fach Geschichte wird schließlich vom im Rahmen des oben erwähnten BLK-Projekts angestrebten Aufbau multimedialer Unterrichtselemente ein Beitrag zur Bewältigung der Situation erwartet.

 

Prof. Dr. Ulrich Pfister
Dekan des Fachbereichs 8