Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät bietet die drei Diplom-Studiengänge Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik und seit dem Wintersemester 1999/2000 in diesen Bereichen jeweils die international anerkannten Abschlüsse Bachelor of Science und Master of Science an.
Die Nachfrage nach Studienplätzen ist gleichbleibend hoch. Im Jahr 2001 wurden 1.334 Studierende neu immatrikuliert. Damit studierten zum Wintersemester 2001 insgesamt 7.302 Studierende an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der an der Universität Münster immatrikulierten Studierenden beträgt damit ca. 9 %.
Innerhalb der Fakultät verteilten sich die Studierenden zu Beginn des Wintersemesters 2001/02 wie folgt auf die jeweiligen Bereiche:
Die zum Wintersemester 1999/2000 neu eingeführten Diplomprüfungsordnungen sind von den Studierenden gut angenommen worden. Sie wirken sich positiv auf die Besucherzahl der Vorlesungen aus. Als problematisch erwies sich neben der dadurch bedingten Überfüllung der Hörsäle auch der im Vergleich zur alten Prüfungsordnung erheblich gestiegene Korrekturaufwand bei Klausuren und Hausarbeiten, der teilweise zur Überlastung der vorhandenen Kapazitäten führte.
In den neuen Bachelor-Studiengängen konnten im Jahr 2001 in der Betriebswirtschaftslehre 3, in Volkswirtschaftslehre 10 und in der Wirtschaftsinformatik 5 Abschlüsse vergeben werden. Das entspricht einer Steigerung von 80 % zum Vorjahr.
Insgesamt erhielten im Jahr 2001 525 Studierende ihr Diplom (Vorjahr: 518). Sie treffen auf einen vergleichsweise schwachen Arbeitsmarkt, der ihnen jedoch fachbedingt trotzdem überdurchschnittliche Chancen bietet.
Die durchschnittliche Studiendauer der Absolventen in Wirtschaftswissenschaften lag zuletzt ca. bei 11,4 Semestern (BWL), 11,7 Semestern (VWL) und 13 Semestern (Wirtschaftsinformatik).
Im Jahr 2001 waren alle wirtschaftswissenschaftlichen Lehrstühle besetzt mit Ausnahme der C4-Stelle für „Ökonometrie und Wirtschaftsstatistik". Diese konnte jedoch zum April 2002 wiederbesetzt werden.
Im Zuge der New Economy wächst die Nachfrage nach interdisziplinären Studiengängen. Vor diesem Hintergrund entstand 2000 zwischen den Fachbereichen 4 (Wirtschaftswissenschaften) und 12 (Chemie/Pharmazie) ein Kooperationsabkommen zur Einrichtung des Studienganges Wirtschaftschemie, das zurzeit von 17 Studierenden genutzt wird.
Des Weiteren wurde der erste Weiterbildungsstudiengang eingeführt. Im Bereich Marketing wird seit 2001 das „MCM Executive Program" angeboten. Zwei weitere Programme in Form des „Mergers & Acquisitions Executive Program" und des „Executive Program Information Management" stehen kurz vor der Einführung.
Das hohe Niveau der Einwerbung von Drittmitteln im Fach Wirtschaftswissenschaften dokumentiert das starke Interesse an unseren Forschungsprojekten. Die Mittel kommen von DFG, VW-Stiftung, EU-Programmen, Bertelsmann-Stiftung, anderen forschungsfördernden Stiftungen, Ministerien des Bundes und des Landes, Unternehmen und Verbänden. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten werden im Forschungsbericht der Universität ausführlich dargelegt.
Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist unter den derzeitigen Bedingungen nur unter großen Anstrengungen möglich. Hinzu kommt, dass die Universität um erfolgreiche Absolventen der Diplom-Studiengänge mit attraktiven Angeboten der freien Wirtschaft konkurriert. Dennoch wurden im Jahr 2001 35 Promotionen und 2 Habilitationen erfolgreich abgeschlossen.
Im Rahmen der Internationalisierung der Studiengänge existieren seit 1995 ein Doppeldiplom mit der École Supérieure de Commerce de Montpellier für die Studiengänge Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik und seit 1996 ein Abkommen über ein Doppeldiplom mit der Université Paris II für den Studiengang Volkswirtschaftslehre. Im Oktober 2001 konnte ein weiteres Kooperationsabkommen mit der University of Illinois in den USA abgeschlossen werden. Die Aktivitäten im Rahmen des Erasmus-Programms sind weiterhin hoch. Die Nachfrage nach Serviceleistungen des Sprachenzentrums ist noch immer deutlich höher als das Angebot.
Neben dem offiziellen Vorlesungsbetrieb wurde an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät eine Vielzahl von Gastvorträgen und Symposien veranstaltet. Im Mai fand das 14. Symposium Oeconomicum Muenster statt, bei dem namhafte Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik Vorträge zu dem Thema „Black Box Mensch - unsere Rolle in der Wirtschaft" hielten. Diese Veranstaltung wird regelmäßig von Studierenden organisiert. Zudem fand in diesem Jahr der erste Absolvententag der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät statt. Getragen wurde er von dem im Mai 2001 gegründeten Netzwerk AlumniUM (Alumni-Verein der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster), dessen Zielsetzung es ist, die Münsteraner Absolventen stärker an ihre ehemalige Universität zu binden und eine Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen.
Prof. Dr. Gerhard Schewe Dekan des Fachbereichs 4
