Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Fachbereich 02
Katholisch-Theologische Fakultät

 

Lehre, Studiengänge

An der Katholisch-Theologischen Fakultät in Münster sind derzeit 2751 ordentliche Studierende immatrikuliert. Die Zahl der Studienanfänger (WS 01/02: 332) ist im Vergleich zum Vorjahr (WS 00/01: 281) deutlich angestiegen. Die Studierendenzahlen im Diplomstudiengang sind weitgehend stabil geblieben (575). Auch im Promotions- (235) und Magisternebenfachstudiengang (130) haben sich die Zahlen gehalten. Bei den Lehramtsstudiengängen setzt sich der Rückgang bei der Primarstufe (785) fort, während die hohen Werte bei der Sekundarstufe I (302) und der Sekundarstufe II (655) in etwa konstant bleiben. Im Lizentiatsstudiengang Kanonisches Recht (Lic. iur. can.) waren 33 Lizentiaten eingeschrieben.

Die Arbeit an Studiengängen und -ordnungen ist weit voran gebracht worden: Der neue Aufbaustudiengang zum Lizentiat in Diakonik ist genehmigt, gleiches gilt für Katholische Theologie als ordentliches Nebenfach im Magisterstudiengang der Philosophischen Fakultät. Die Überarbeitung der Lehramtsstudienordnungen ist mit ihrer Genehmigung durch Land und Kirche ebenfalls abgeschlossen. Die unter Federführung der Katholisch-Theologischen Fakultät (Seminar für Allgemeine Religionswissenschaft) erfolgte Beantragung eines interfakultären Studienganges Religionswissenschaft liegt dem MSWF vor. Weiter ins Auge gefasst werden neue Formen der Lehramtsausbildung für Berufskollegs; hier werden neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Münster, die die Ausbildung in den berufsbildenden Fächern übernimmt, erprobt. Die für eine größere Akzeptanz dieser Studienrichtung erforderliche Neufassung der Vorschriften über Sprachenvoraussetzungen wird derzeit mit den kirchlichen Stellen diskutiert. Thema weiterer Überlegungen ist die Modularisierung des Studiums. Mit dem Beginn des zweisemestrigen interdisziplinären Seminars "Christlicher Glaube im freien Fall? Zur Krise des Christentums in der spätmodernen Gesellschaft" werden neue Wege einer berufsfeldintegrativen Lehre versucht.

Personal, Nachwuchsförderung

An der Fakultät konnte eine vakante Professur wieder besetzt werden: „Katholische Theologie und ihre Didaktik. Schwerpunkt: Biblische Theologie" (Nachfolge Prof. Dr. Detlev Dormeyer). Das Berufungsverfahren für die Professur „Katholische Theologie und ihre Didaktik. Schwerpunkt: Religionspädagogik" (Nachfolge Prof. Dr. Eberhard Rolinck) ist weit fortgeschritten.

Im Jahre 2001 wurden insgesamt 14 Promovendinnen und Promovenden (5 Frauen und 9 Männer) zu Doktorinnen und zu Doktoren der Theologie promoviert und 5 Habilitationen (2 Frauen und 3 Männer) für die Fächer „Moraltheologie", „Alte Kirchengeschichte", „Exegese des Alten Testaments", „Dogmatik" und „Philosophie" vollzogen. Frau PD Dr. Saskia Wendel wurde zur Hochschuldozentin, Herr Dr. Dr. Thomas Sternberg zum Honorarprofessor ernannt.

Zwei besondere Ehrungen waren zu verzeichnen: Herrn Prof. Dr. Erich Zenger (Zeit- und Religionsgeschichte des Alten Testaments) wurde durch die Herbert-Haag-Stiftung der Preis „Für Freiheit in der Kirche" verliehen, Herrn Prof. Dr. Dr. Anastasios Kallis (Emeritus für Orthodoxe Theologie) wurde das Bundesverdienstkreuz durch Herrn Oberbürgermeister Tillmann überreicht.

Forschung und internationale Kontakte

Vom 20.03. bis 01.04. fand ein gemeinsames Seminar von Studierenden und Lehrenden unserer Fakultät und der orthodoxen Theologischen Fakultät der Staatlichen Universität Minsk zum Thema „Krise der Welt - Krise der Kirche?" statt (1. Arbeitseinheit vom 20. bis 26.03. in Minsk, 2. Arbeitseinheit vom 27.03. bis 01.04. in Münster). Aus dieser gemeinsamen Veranstaltung resultierte bereits ein längerfristiger Studierendenaustausch, weitere gemeinsame Projekte sind in Planung.

Vom 11. bis 13.05. veranstalteten die Katholischen Fakultäten der Universitäten Bonn, Münster und Tilburg in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie in Berlin und dem Istituto Trentino di Cultura (Trento/Italien) ein internationales Symposium in Berlin zur Erinnerung an Franz Böckle (1921-1991) mit dem Thema: „Keine Privatsache! Der Öffentlichkeitsauftrag theologischer Ethik."

Am 17.05. fand unter Beteiligung einer Vertreterin des MSWF eine gemeinsame Veranstaltung der Fachschaftsvertretung und der Abt. Schulseelsorge des Bistums Münster zum Thema „Berufschancen? Als Studienräte an Berufskollegs, Sek. II mit Kath. Theologie" statt.

Die VW-Forschungsgruppe „Kulturgeschichte und Theologie des Bildes" führte vom 06. bis 08.07. eine internationale Tagung zum Thema „Rahmen-Diskurse. Kultbilder im Konfessionellen Zeitalter" durch.

Am 04.12. fand eine weitere Tagung der VW-Forschungsgruppe statt, bei der „Strukturen des Umgangs mit Formen religiöser Kunst in der Neuzeit" im Mittelpunkt standen.

Durch den Besuch einer 29-köpfigen Delegation unserer Fakultät vom 08. bis 13.10. bei der Theologischen Fakultät der Universität Oppeln, Polen, wurde die bestehende Partnerschaft weiter vertieft.

Zwei Jubiläen standen an: Am 10.11. feierte das Seminar für Theologische Frauenforschung im Rahmen eines Symposiums „15 Jahre Institutionalisierung feministischer Theologie in Münster - Visionen, Erfahrungen, Perspektiven", am 16.11. beging das Institut für Christliche Sozialwissenschaften sein 50-jähriges Jubiläum.

Im Rahmen des Teilprojekts B4 des SFB 493 „Funktionen von Religion in antiken Gesellschaften des Vorderen Orients" fand vom 13. bis 15.12. ein Forschungskolloquium „Ritual und Poesie. Zur Funktion von Gebeten und Psalmen im Alten Orient, im Judentum und im Christentum" statt.

Privatdozentin Dr. Ruth Scoralick (Exegese des Alten Testaments) und die Privatdozenten Dr. Peter Hofmann und Dr. Jürgen Manemann (beide Fundamentaltheologie) hielten ihre Antrittsvorlesungen. Antrittsvorlesungen nach der Übernahme von Professuren hielten Prof.'in Dr. Dorothea Sattler (Ökumenische Theologie: Geschichte und Theologie der Kirchen und religiösen Gemeinschaften aus der Reformation) und Prof. Dr. Hubert Wolf (Mittlere und Neuere Kirchengeschichte).

Hochschuldozent Dr. Georg Essen wurde zum 01.04. auf den Lehrstuhl für Dogmatische Theologie an der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Nijmegen, Niederlande, berufen. Privatdozent Dr. Klaus Arntz trat am 01.10. seinen Dienst als C4-Professor für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg an.

Privatdozentin Dr. Gisela Muschiol übernahm ab dem Sommersemester die Lehrstuhlvertretung Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn. Privatdozent Dr. Michael Böhnke führte seine Lehrstuhlvertretung für Systematische Theologie und Religionspädagogik an der Universität Wuppertal im Sommersemester weiter. Privatdozent Dr. Magnus Striet übernahm im Wintersemester die Lehrstuhlvertretung Dogmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen.

Entwicklung / Perspektiven

Die nahezu vollständige Wiederbesetzung aller Lehrstühle erlaubte weitere Profilierungen der Fakultät in Lehre und Forschung. Die Drittmitteleinwerbung hat sich deutlich erhöht; von besonderer Bedeutung ist hier die Genehmigung des Langzeitprojekts „Index und Inquisition" (Prof. Dr. Hubert Wolf) durch die DFG mit einer Laufzeit von 12 Jahren. Ein gemeinsam mit der Evangelisch-Theologischen Fakultät gestellter HBFG-Antrag für die gezielt geplante EDV-Ausstattung der nächsten drei Jahre (WAP-Cluster mit zwei Servern und 118 Arbeitsplätzen) in Höhe von 430.000 DM wurde von der DFG genehmigt (50% Eigenbeteiligung). Mit der Erarbeitung des Konzepts eines „Center for Religious Studies" legte die Fakultät gemeinsam mit der Evangelisch-Theologischen Fakultät die Grundlage für Verhandlungen über eine Zielvereinbarung mit dem MSWF. In diesem Rahmen scheint auch die Wiederzuweisung der Professur für Orthodoxe Theologie (Nachfolge Prof. Dr. Dr. Anastasios Kallis) näher zu rücken.

Bei der externen repräsentativen HIS-Erhebung unter Studierenden hat die Katholisch-Theologische Fakultät sehr gut abgeschnitten. In der Umfrage genannte Problembereiche sind Gegenstand eines Konsultationsprozesses, der bis zum Sommersemester 2002 zum Abschluss gebracht werden soll.

Mit Blick auf die Partnerschaften der Fakultät und die große Zahl ausländischer Studierender ist die Einführung englischsprachiger Veranstaltungen für das Sommersemester 2002 in die Wege geleitet worden.

 

Prof. Dr. Jürgen Werbick
Dekan des Fachbereichs 2