Westfälische Wilhelms-Universität Münster
  Impressum
  Inhaltsverzeichnis
  Rektorat
  Vorwort
  Erklärung der Universität
  Rechenschaftsbericht
  Fachbereiche
  Zentren
  Sonderforschungsbereiche
  DFG-Forschergruppen
  Graduiertenkollegs
  BMBF-Forschergruppen
  Sonst. wiss. Einrichtungen
  Medizinische Einrichtungen
  Zentrale Betriebseinheiten
  Pressestelle
  Auszeichnungen
  Daten


 

 

 

Zentrum für Informationsverarbeitung

 

Das Zentrum für Informationsverarbeitung (ZIV) hat auch im Jahr 2000 als Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum für die Belange der IV-Infrastruktur wieder für alle Fachbereiche, die Universitätsverwaltung, die Medizinischen Einrichtungen und die Universitätsbibliothek vielfältige Dienstleistungen erbracht.

Kommunikationssysteme

Durch technische und organisatorische Maßnahmen konnte die für alle Bereiche der Universität wichtige Nutzung des lokalen Rechnernetzes (LAN) unter Dauerbetrieb sichergestellt werden. Dazu wurden im Netzmanagement weitere leistungsfähige Systeme für Netzdatenbank, Netzmonitoring und -steuerung in Betrieb genommen. Qualitative Verbesserungen ergaben sich durch Software für Datenbanken und Netzüberwachungssysteme. Insbesondere die Netzüberwachung mit Strukturen, die ca. 10 Jahre gewachsen waren, musste in einem länger andauernden Prozess mit doppelter Betriebsführung neu geordnet werden. Der weitere Ausbau des Netzes erreichte mit 3.200 Neuanschlüssen und erneuerten Anschlüssen eine neue Spitzenzahl. Die Gesamtzahl der Netzanschlusspunkte ist damit auf etwa 17.000 gestiegen. Um eine Vollversorgung zu erreichen, ist allerdings weiterhin noch viel Arbeit zu leisten.

Trotz erheblicher Probleme durch Änderungen im Produktspektrum für LAN-Enterprise-Komponenten und ihre Auswirkungen auf Produkt-Support, -Verfügbarkeit und -Planbarkeit konnte der Ausbau des Backbone-Netzes fortgeführt werden. Auf der Basis der ATM-Technologie wurde es sowohl in seinem Umfang als auch hinsichtlich der Kapazität auf nunmehr fast 50 ATM-Switches erweitert. Der Ausbau der Peripherie in der Standard-Anschlusstechnik Fast Ethernet war ebenfalls von der Produktproblematik betroffen, sodass die Systemintegration nach den Verkabelungsarbeiten teilweise von empfindlichen Verzögerungen betroffen war. Die Gesamtproblematik konnte aufgrund wirksamer Unterstützung der Universitätsverwaltung (Dezernate 1 und 5) durch befriedigende Vereinbarungen mit dem Hersteller entschärft werden, sodass für den Betrieb, den weiteren Ausbau und die Migration zu neuen Techniken keine besonderen Risiken mehr bestehen. Obwohl auch die Einführung von Firewall-Funktionen in das Netz von der Problematik betroffen war, konnten auf der Basis vorhandener Systeme pilotartig in mehreren Bereichen Firewalls stabil und sicher eingeführt werden.

Die Anzahl der Wähleingänge (ISDN bzw. Modem) konnte wiederum erheblich gesteigert werden; zum Jahresende standen insgesamt 1.260 Wähleingänge zur Verfügung. Der wachsende Bedarf ist insbesondere auf die schrittweise Inbetriebnahme von ISDN-Anschlüssen in den Wohnheimen des Studentenwerks Münster zurückzuführen („Teleport"-Projekt). Da andere Nutzer sich inzwischen vermehrt über tarifgünstige Internet-Provider einwählen, hat das ZIV vorbereitende Maßnahmen ergriffen, um diesen durch Einführung von VPN (Virtual Private Networks) den vollen Zugang zum Universitätsnetz zu ermöglichen.

Der Internet-Zugang der Universität wurde durch den im November vollzogenen Übergang vom Breitband- (B-WiN) zum Gigabit-Wissenschaftsnetz (G-WiN) mit einer Übertragungskapazität von 155 Mbit/s weiter gesteigert, sodass auch Kapazitäten für den wachsenden Bedarf an Multimedia-Anwendungen bereitstehen. Bereits im Dezember wurde ein Übertragungsvolumen von mehr als 3 TeraByte/Monat erreicht. Die Entwicklung des monatlichen Datenvolumens der Universität weist für die letzten beiden Jahre einen Wachstumsfaktor von 2,3 auf (bezogen auf ein Jahr). Die internationale Konnektivität war aufgrund der Verbesserungen durch den DFN zufriedenstellend.

Im Zusammenhang mit den in allen Bereichen der Universität zunehmenden Multimedia-Anwendungen wurden Videokonferenzen und MBone-Übertragungen (Multicast) unterstützt. Die weiterhin wachsende Nutzung elektronischer Kommunikationsmöglichkeiten wird z. B. durch eine Flut von E-Mails belegt, die für das ganze Jahr in einem zweistelligen Millionenbereich liegt.

Rechner- und Betriebssysteme

Ende des Jahres gelang es, im Rahmen einer HBFG-Maßnahme die Server-Ausstattung des ZIV zu verstärken. Neben 14 kleineren Servern, die vor allem als Mail- und Netzbasis-Server eingesetzt werden, konnten auch drei größere Server beschafft werden. Während zwei dieser Rechner für das Netzmanagement und die Netzdatenbank benötigt werden, steht nun für das zentrale Datensicherungs- und Archivierungssystem ein zweiter TSM-Backup-Server zur Verfügung, der die Kapazitäts-Probleme des bisher einzigen Backup-Server beheben hilft. Der neue Backup-Server hat eine eigene Tape-Library, die im augenblicklichen Ausbaustand eine Kapazität von 7,2 TeraByte besitzt. Außerdem wurde durch Modernisierung der vorhandenen Laufwerke und Einsatz neuartiger Magnetbandkassetten die Speicherkapazität erweitert. Derzeit sind Daten im Umfang von ca. 6,4 TeraByte gespeichert und durch Roboterzugriff abrufbar. Mehr als 600 Nutzer aus allen Fachbereichen und mehreren zentralen Einrichtungen nahmen diesen zentralen Dienst in Anspruch. Im ganzen Jahr wurden über 1,8 Mio. Dateien archiviert und mehr als 81 Mio. Dateien gesichert. Außerdem war es notwendig, nahezu 1,7 Mio. Dateien wiederherzustellen.

Durch die Aufnahme von ca. 7.700 Neueintragungen in die Benutzerdatenbank wurde die Zahl der inzwischen abgelaufenen Zugangsberechtigungen mehr als kompensiert, sodass die Zahl der eingetragenen Nutzer zum Jahresende auf ca. 36.700 anstieg, wobei alle Fachbereiche vertreten sind. Die Software für die Aufnahme und Änderung von Benutzerdaten wurde dahin gehend weiterentwickelt, dass sie mit angepassten Berechtigungen auch von Personal der IV-Versorgungseinheiten bedient werden kann. Dieses Angebot nutzen bereits drei IV-Versorgungseinheiten. Außerdem wird die Benutzerdatenbank nach entsprechender Ergänzung der Software auch für die Benutzerverwaltung im Rechnerverbund NRW eingesetzt.

Die Unterstützung der IV-Versorgungsbereiche erfolgte hinsichtlich Systemadministration und -wartung weiterhin im Unix-Bereich sowie für Personalcomputer und zugehörende Server. Für die IV-Versorgungseinheit 4 (Naturwissenschaften) wurde außerdem die Mitarbeit im VMS-Bereich fortgesetzt und eine Unterstützung zu Linux geboten.

Testweise wurde ein Terminal-Server auf Basis von Windows 2000 aufgebaut. Hierdurch wurden den Benutzern bessere Möglichkeiten der Nutzung ihrer lokalen Peripherie geboten und eine bessere gegenseitige Absicherung der Benutzer gewährleistet.

Im Zusammenhang mit dem Beschluss des Rektorats, eine Smart-Karte einzuführen, wurden weitere Arbeiten zur Vorbereitung des geplanten Einsatzes durchgeführt. Neben einer Vielzahl von Anwendungen im universitären Bereich (als Studierenden- bzw. Bedienstetenausweis, Zugang zu IV-Anwendungen) und weiteren Funktionen (z. B. Zahlungsfunktion) kann dadurch insbesondere eine deutliche Erhöhung der IV-Sicherheit erreicht und missbräuchliche Nutzung der IV vermieden werden. Ebenso wurden die Vorbereitungen einer Druckkostenabrechnung mit den Studierenden weitergeführt und dazu in der Benutzerdatenbank erforderliche Erweiterungen vorgenommen.

Die leider zunehmende Anzahl von Missbrauchsfällen, an denen Rechner der Universität aktiv oder passiv beteiligt waren, erforderte weiterhin steuernde Eingriffe, um den dadurch teilweise entstehenden erheblichen Arbeitsaufwand in Grenzen zu halten. In Bezug auf juristische Fragen gab es mit dem Institut für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht (Prof. Dr. Hoeren und Mitarbeiter) eine enge Zusammenarbeit. In mehreren Fällen musste auch der Polizei und der Staatsanwaltschaft Münster Amtshilfe bei der Aufklärung von Straftaten geleistet werden.

Unter Beteiligung des ZIV wurde in einer Arbeitsgruppe der IV-Kommission - ausgehend von den aktuellen Empfehlungen des Wissenschaftsrats - im 4. Quartal der Bedarf zum Hoch- und Höchstleistungsrechnen an der Universität Münster formuliert, sodass nach Zustimmung der Gremien ein Antrag auf Beschaffung eines Parallelrechners im kommenden Jahr gestellt werden kann.

Rechnerverbund NRW

Um Synergieeffekte für die gesamte Universität durch die Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen des Landes zu erreichen, wurde gemeinsam mit dem Rechenzentrum der RWTH Aachen ein Rechnerverbund NRW konzipiert und unter Mitwirkung weiterer Hochschulrechenzentren aufgebaut, der als einfach nutzbarer, leistungsfähiger Verbund von Ressourcen zur Informationsverarbeitung derzeit konkurrenzlos ist. Die Benutzerverwaltung ist landeseinheitlich, die Daten sind automatisch dort, wo sie benötigt werden und die Datenstrukturen sind wohl definiert. Die Ressourcen können landesweit in Anspruch genommen werden. Die weitgehende Ortsunabhängigkeit der Server, die bisher schon innerhalb einer Hochschule gegeben war, ist damit auf das Land NRW ausgedehnt worden. Mit dieser Organisation der Ressourcen ergänzen sich die Dienstleistungen der einzelnen Hochschulrechenzentren zu einem neuen Ganzen und verbessern das Niveau der IV-Versorgung deutlich. Neben Technik, Systempflege und Organisation werden jetzt zahlreiche Anwendungen in den Verbund einbezogen, dem bis zum Jahresende bereits acht Hochschulrechenzentren angehörten.

Ausbildung

Zu den Themen, die das ZIV zum IV-Lehrangebot an der Universität beiträgt, gehören nach Empfehlung der IV-Kommission insbesondere Betriebssysteme, Netzdienste und Programmiersprachen sowie spezielle IV-Themen von fächerübergreifender Bedeutung bzw. zu neuen Entwicklungen. Im Sommersemester 2000 und im Wintersemester 2000/2001 wurden insgesamt 34 Lehrveranstaltungen für Hörer aller Fachbereiche zu 20 verschiedenen Themen angeboten (einschließlich der Ferienkurse) und insgesamt wiederum eine Teilnehmerzahl von über 1.000 verzeichnet.

Im Rahmen des vom Fachbereich Mathematik und Informatik beantragten Zusatzstudiengangs Angewandte Informatik wurde eine Beteiligung des ZIV vereinbart, die Lehrveranstaltungen des ZIV über Windows- und Unix-Betriebssysteme und weiterführende Kurse zur Systemadministration betrifft.

Gemeinsam mit dem von der IV-Kommission gebildeten IV-Lehrausschuss wurden Planungen zur Strukturierung der IV-Lehre in der Universität durchgeführt. Ziel ist u. a., Synergien zu nutzen und den Studierenden einen guten Überblick über das gesamte IV-Lehrangebot der Universität zu ermöglichen.

Im ZIV wurden weiterhin drei Personen für den neuen Beruf „IT-Systemelektroniker" ausgebildet. Außerdem wurden mehrere Schüler- und Berufsfortbildungspraktika durchgeführt.

Beratung und Unterstützung

Entsprechend dem Konzept des kooperativen dezentralen IV-Gesamtsystems wurden Mitarbeiter aus IV-Versorgungseinheiten beraten. Dies betraf vorrangig Fragen der Systemsoftware und der Nutzung von Kommunikationsverfahren. Im Zusammenhang mit der Bereitstellung der IV-Infrastruktur wurde zentral installierte Software im Unix- und CIP-Pool-Bereich gepflegt. Ferner wurden die Lizenzen für diverse Softwareprodukte fortgeführt, erweitert bzw. neu beschafft. So wurden etwa die Nutzungsberechtigung eines Virenschutzprogramms zu einer echten Campuslizenz erweitert und der Vertrag mit Microsoft neu gestaltet.

Daneben wurden einige spezielle Geräte oder Arbeitsplätze betreut (z. B. Scanner und Arbeitsplatz für blinde und sehbehinderte Studierende). Ein neuer Blindenarbeitsplatz im Bereich der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, der aus Mitteln der Berliner „Paul und Charlotte Kniese-Stiftung" beschafft worden war, wurde durch Software zur blindengerechten Nutzung von Windows-Anwendungen (z. B. Internet-Recherchen und E-Mail) ergänzt und Ende Oktober der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Betrieb einer zentralen Servicestelle („ZIVline") mit einer Erreichbarkeit an den Arbeitstagen jeweils von 7.30 bis 17.30 Uhr ist inzwischen Routine. Dadurch wird der Zugang zu Hilfestellungen und Problemlösungen allgemein erleichtert.

Neben der geleisteten Beratung zur Auswahl und zum Einsatz von Arbeitsplatzrechnern und dezentralen Servern wurden DV-Beschaffungen im Wert von ca. DM 1,1 Mio. begutachtet.

Informationsdienste

Erneut verdoppelte sich im Jahr 2000 der Informationsabruf von den zentralen WWW-(Informations-)Servern auf 19,2 Mio. Zugriffe (für 188,5 Gigabyte Daten). Obwohl nur noch wenige Informationsanbieter hinzukommen, denn fast alle Einrichtungen der Universität nutzen WWW bereits für ihre Veröffentlichungen, wuchs der Umfang der angebotenen Informationen erneut um ca. 34 % auf 8,7 Gigabyte (Vorjahr 6,5) in 345.000 Dateien. Unberücksichtigt ist dabei die wachsende Zahl der dezentralen WWW-Server in den Instituten und Fachbereichen, von denen etliche in die WWW-Struktur der Universität eingebunden sind (z. B. über Volltext-Index). Das Konferenzsystem NetNews enthält wie im Vorjahr täglich etwa 250.000 neue Artikel (ca. 500 Megabyte).

Die zentralen WWW-Proxy-Server dienen allen Universitätsangehörigen zum effizienten Zugriff auf das weltweite Informationsangebot. Die monatliche Anzahl der Zugriffe steigerte sich weiter auf 35,5 Mio. (Datendurchsatz 306,5 Gigabyte). Es wurde eine Trefferquote von 48 % erreicht, d. h. die Hälfte aller WWW-Zugriffe konnte aus dem Cache-Speicher der Proxy-Server befriedigt werden, sodass die entsprechenden Daten nicht unnötig über das Wissenschaftsnetz transportiert werden mussten.

Das Informationsangebot des ZIV wurde im WWW weiter ausgebaut, ebenso die abhörsicheren WWW-Seiten für Nutzer- und Systemverwaltung.

Das ZIV war auch wesentlich an der Arbeitsgruppe des Rektorats zur Restrukturierung des WWW-Angebots der Universität beteiligt. Im Oktober ging die inhaltliche Betreuung der Titelseiten der Universität an die Pressestelle über. Bei dieser Aufgabe spielt eine vom ZIV entwickelte und gepflegte Software eine entscheidende Rolle.

Koordinierungsstelle

Im Rahmen des neuen Strukturkonzepts zur Informationsverarbeitung in der Universität nimmt das ZIV insbesondere Aufgaben von umfassender Bedeutung für die gesamte Universität und zur Unterstützung der IV-Versorgungseinheiten wahr, die auf Fachbereichsebene sowie für die Verwaltung, die Medizinischen Einrichtungen und die Universitätsbibliothek gebildet wurden. Der Leiter des ZIV ist zudem Mitglied der IV-Leitungsgruppe der Medizinischen Einrichtungen.

Zur Koordinierung vieler Aufgaben wurden mit den dezentralen IV-Versorgungseinheiten regelmäßig Dienstbesprechungen durchgeführt, gemeinsame Aktivitäten verabredet und Informationen ausgetauscht. Einige der behandelten Themen waren: Smart-Karte, IV-Sicherheit, LAN-Datenbank, Netzausbau im Backbone, Leistungs- und Kostenrechnung. Außerdem wurde ein Workshop zu Aspekten von Windows 2000 organisiert.

Im Auftrag der IV-Kommission wurde ein gemeinsamer Erfahrungsbericht zur Aufgabenteilung zwischen dem ZIV und den IV-Versorgungseinheiten erstellt, der auch die Zustimmung des Senats fand. Außerdem wurden Vorträge zur IV-Organisationsstruktur in Münster vor verschiedenen Gremien des Landes (DV-Infrastrukturausschuss, WAL) und auf der ZKI-Herbsttagung in Bamberg (bundesweiter Zusammenschluss der Zentren für Kommunikation und Informationsverarbeitung in Forschung und Lehre) gehalten. Die IV-Struktur der Universität Münster hat dabei positive Beachtung gefunden.

Projekte

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Informatik an der Westfälischen Wilhelms-Universität - an dem das ZIV beteiligt ist - wurden Projekte zur Smart-Karte sowie zu System- und Vernetzungsfragen durchgeführt.

Das mehrjährige DFN-Projekt zum Internet-Protokoll der nächsten Generation (IP Version 6), das auch internationale Beachtung fand, wurde fortgesetzt. In Form eines „Ipv6-Referenzzentrums" sollen die Einführung des neuen Internet-Protokolls vorangetrieben und seine Einführung im Rahmen des Wissenschaftsnetzes vorbereitet werden. Die in diesem Rahmen in Münster aufgebaute und betriebene IPv6-Backbone-Site ist eine der größten weltweit.

Im Sommer wurde ein Projekt zur Einführung von Funknetzen (WLAN) in der Universität beim BMBF beantragt. Dadurch sollen an mehr als 40 Standorten (Hörsäle, Seminar- und Bibliotheksräume, Laborbereiche, Sitzecken etc.) Netzzugänge für portable Rechner ermöglicht werden. Außerdem werden einige bisher für das LAN schwer zugängliche Netzinseln (Gebäude in der Innenstadt) mit relativ hoher Bandbreite angeschlossen, wobei durch Verschlüsselung für die notwendige Sicherheit gesorgt wird. Aufgrund der zügigen Bearbeitung und Genehmigung konnten die Netzkomponenten schon vor Jahresende beschafft und mit der Installation begonnen werden.

Für das Projekt „Teleport" des Studentenwerks Münster und der Deutschen Telekom wurden weitere Planungs- und Integrationsleistungen erbracht, sodass bereits für eine erhebliche Anzahl von Wohnheimplätzen kostengünstig ISDN-Zugang zum Universitätsnetz ermöglicht wurde. Die Erschließung durch ADSL-Zugänge (projektiert 1.200) wurde soweit vorbereitet, dass vorbehaltlich vertraglicher Betriebsregelungen eine Inbetriebnahme Anfang 2001 vorgesehen ist.

Gemeinsam mit dem Arbeitsbereich Kommunikations- und Medientechnik der Universitätsverwaltung (Abteilung 4.6) wurden vorbereitende Arbeiten zur Einführung von vereinheitlichten Nachrichten-Austauschsystemen (UMS) sowie von Call-center-Lösungen, d. h. intelligenten Systemen zur Abwicklung von Anrufen und sonstigen Nachrichten in größeren Dienstbereichen, im Zusammenspiel von LAN und TK-Anlage durchgeführt. Ferner wurden Vorbereitungen zur Einführung digitaler Videotechnik im LAN getroffen.

Zertifizierungsstelle

Die Zertifizierungsstelle (Certification Authority) der Westfälischen Wilhelms-Universität (kurz WWUCA genannt) hat im November den Betrieb aufgenommen. Als offizielle Zertifizierungsinstanz im Rahmen der Zertifizierungshierarchie des DFN steht die vom ZIV betriebene WWUCA allen Einrichtungen und Angehörigen der Universität zur Verfügung. Ausgestellt werden X.509- und PGP-Zertifikate, welche für durch Verschlüsselung und elektronische Unterschriften abgesicherte Übermittlungen von Nachrichten und Daten benötigt werden.

Verschiedenes

Schon seit langem geplante Umbaumaßnahmen konnten im Dienstgebäude Einsteinstraße 60 begonnen werden. Vorgesehen ist u. a. eine Verlagerung der Server-Farm, sodass noch weitere Benutzerarbeitsplätze im Erdgeschoss geschaffen werden können. Trotz der bereits im 1. Quartal erfolgten Terminabsprachen konnten die einfachen Umbauten leider nicht termingerecht und nicht einmal bis zum Jahresende fertiggestellt werden.

Gemeinsam mit den Hochschulrechenzentren des Landes wurde eine Studie zur informations- und kommunikationstechnischen Infrastruktur und ihrer mittelfristigen Entwicklung erarbeitet, um den Hochschulleitungen und den für Grundstrukturen in Information und Kommunikation Verantwortlichen absehbare und bedeutsame Entwicklungen der nächsten Zukunft, die rechtzeitig in Forschung und Lehre einfließen sollten, aber auch vorhandene Defizite, die sich schnell zum Nachteil von Forschung und Lehre auswirken könnten, aufzuzeigen.

Der Leiter des ZIV war weiterhin Sprecher des ARNW (Arbeitskreis der Leiter wissenschaftlicher Rechenzentren in NRW) und Mitglied im DFN-Betriebsausschuss. Der Leiter der Abteilung Kommunikationssysteme war weiterhin Sprecher des DFN-Arbeitskreises IPv6.

Im Jahre 2000 wurde für den European Academic Software Award (EASA) die organisatorische Leitung für Deutschland vom ZIV übernommen. Insbesondere wurden die Teilnehmer von deutschen Hochschulen im Zusammenhang mit der Preisverleihung in Rotterdam betreut. Es stellte sich heraus, dass sogar einer der Preisträger an der Universität Münster Informatik studiert hatte.

Auch in diesem Jahr wurden Multimedia-Aktivitäten der Universität tatkräftig durch das ZIV betreut. Dies betraf insbesondere die Vorbereitungen und die Durchführung des cHL-Tages 2000. Zum Thema Multimedia wurden auch die Münsterland-Initiative „i-tek" und D.O.M. („Digitales Offenes Münster") weiterhin unterstützt.

Ferner gab es im Rahmen von Kooperationen der Universität Münster mit den Universitäten im Baltikum sowie mit der Akademie der Wissenschaft in Sofia weitere Kontakte. Mehrfach konnten auch Wissenschaftler aus Russland (u. a. aus Rjasan) als Gäste im ZIV begrüßt werden.

 

Ltd.RD Dr. Wilhelm Held
Leiter des Zentrums für Informationsverarbeitung