Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Fachbereich 04
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

 

Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät bietet die drei Diplom-Studiengänge Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik an. Seit dem Wintersemester 1999/2000 kommen in allen drei Fächern die international üblichen Abschlüsse Bachelor of Science und Master of Science dazu. Die Nachfrage nach Studienplätzen ist weiter gestiegen: Im Jahr 2000 wurden 1.653 (Vorjahr 1.289) Studierende immatrikuliert.

Zum 1.1.2000 erfolgte die Neugründung des Instituts für Ökonomische Bildung. Ab diesem Zeitpunkt wurden die bislang am Fachbereich 6 immatrikulierten Studierenden der "Wirtschaftswissenschaften und ihre Didaktik", "Wirtschaftspolitik" und "Ökonomie" zum Fachbereich 04 gezählt. Zu Beginn des Wintersemesters 2000/2001 waren dies 1.047, im Studiengang Betriebswirtschaftslehre 3.648, in Volkswirtschaftslehre 2.010 und in Wirtschaftsinformatik 826, sodass die Gesamtzahl der an unserer Fakultät Studierenden sich auf 7.531 belief. Der Anteil der wirtschaftswissenschaftlichen Studierenden an der Gesamtzahl der an der Universität Münster immatrikulierten Studierenden beträgt damit z.Zt. ca. 14 %.

Die zum Wintersemester 1999/2000 neu eingeführten Prüfungsordnungen sind von den Studierenden gut angenommen worden; die ersten 10 Bachelor-Abschlüsse (2 VWL, 8 WI) wurden im vergangenen Jahr vergeben. Als problematisch erwies sich jedoch der im Vergleich zur alten Prüfungsordnung erheblich gestiegene Korrekturaufwand bei Klausuren und Hausarbeiten, der teilweise zur Überlastung der vorhandenen Kapazitäten führte.

Die neue Prüfungsordnung wirkte sich auch positiv auf die Besucherzahl der Vorlesungen aus, sodass die Räume im vergangenen Jahr häufig überfüllt waren. Durch die Umbauarbeiten des Hörsaalgebäudes am Hindenburgplatz standen nur kleinere Ausweichräume zur Verfügung, sodass einige Vorlesungen per Video in andere Hörsääle übertragen werden mussten.

Insgesamt erhielten im Jahr 2000 518 Studierende ihr Diplom. Sie treffen auf einen Arbeitsmarkt, der ihnen zur Zeit gute Chancen bietet: selbst Studierende mit unterdurchschnittlichen Examensnoten haben i.d.R. keine Probleme, gut dotierte Stellen zu bekommen.

Die durchschnittliche Studiendauer der Absolventen in Wirtschaftswissenschaften lag zuletzt bei 11,1 Semestern, in Wirtschaftsinformatik bei 10,3 Semestern und war damit in beiden Fächern in der Spitzengruppe der NRW-Universitäten.

Im vergangenen Jahr konnten sechs C4-Stellen (Lehrstuhl für BWL, insb. Finanzierung, Institut für Unternehmensrechnung und -besteuerung, Institut für Industrie- und Krankenhausbetriebslehre, Institut für Unternehmensgründung und -entwicklung, Institut für Genossenschaftswesen, Institut für Finanzwissenschaft II) und zwei C3-Stellen (Institut für Ökonomische Bildung) neu besetzt werden. Die C4-Stelle für „Ökonometrie und Wirtschaftsstatistik" blieb jedoch weiterhin vakant.

Im Zuge der New Economy wächst die Nachfrage nach interdisziplinären Studiengängen. Vor diesem Hintergrund unterzeichneten die Dekane der Fachbereiche 4 (Wirtschaftswissenschaften) und 12 (Chemie/Pharmazie) ein Kooperationsabkommen zur Einrichtung des Studienganges Wirtschaftschemie. Außerdem erklärte sich die Lehreinheit Wirtschaftswissenschaften gegenüber dem FB 8 (Geschichte/Philosophie) bereit, einen Beitrag zum Magisterstudiengang "Interdisziplinäre Regionalwissenschaft Lateinamerikas" (MIRLA) in der Form zu leisten, dass das Magister-Nebenfach Wirtschaftspolitik im Grundstudium sowie das Lateinamerika betreffende Teilmodul des volkswirtschaftlichen Hauptstudiums für MIRLA-Studierende geöffnet wird.

Des Weiteren wurden erste Schritte bei der Erarbeitung eines Konzeptes zur Einrichtung eines Weiterbildungsstudienganges vorgenommen. Zunächst soll ein "Master of Advanced Management" (Arbeitstitel), später ein umfassenderes Executive MBA Programm angeboten werden. Im Rahmen eines von der Landesregierung aufgelegten Programmes soll außerdem im nächsten Jahr die Einrichtung eines interdisziplinären "Excellence"-Graduiertenstudienganges zusammen mit dem Fachbereich 3 (Rechtswissenschaften) erfolgen.

Im Fach Wirtschaftswissenschaften liegt die Einwerbung von Drittmitteln aus Projektforschung um über 40 % höher als im Durchschnitt der übrigen NRW-Universitäten (ohne Münster) und um 75 % über dem Durchschnitt der Wirtschaftswissenschaften der gesamten wissenschaftlichen Hochschulen in NRW. Die Mittel kommen von DFG, VW-Stiftung, EU-Programmen, Bertelsmann-Stiftung, anderen forschungsfördernden Stiftungen, Ministerien des Bundes und des Landes, Unternehmen und Verbänden. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten werden im Forschungsbericht der Universität ausführlich dargelegt.

Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist unter den derzeitigen Bedingungen nur unter großen Anstrengungen möglich. Hinzu kommt, dass die Universität um erfolgreiche Absolventen der Diplom-Studiengänge mit attraktiven Angeboten der freien Wirtschaft konkurriert. Dennoch ist es gelungen, die Zahl der erfolgreich abgeschlossenen Promotionen wieder zu steigern, sie erreichte mit 43 (Vorjahr 25) nahezu wieder das übliche Niveau. Außerdem gab es eine Habilitation.

Im Rahmen der Internationalisierung der Studiengänge existiert seit 1995 ein Doppeldiplom mit der École Supérieure de Commerce de Montpellier für den Studiengang Betriebswirtschaftslehre bzw. Wirtschaftsinformatik. Das seit 1996 laufende Abkommen über ein Doppeldiplom mit der Université Paris II für den Studiengang Volkswirtschaftslehre wurde im Jahr 1999 verlängert. Die Aktivitäten im Rahmen des Erasmus-Programms sind weiterhin steigend. Die Nachfrage nach Serviceleistungen des Sprachenzentrums ist noch immer deutlich höher als das Angebot.

Neben dem offiziellen Vorlesungsbetrieb wurde an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät eine Vielzahl von Gastvorträgen und Symposien veranstaltet. Im Mai fand das 13. Symposium Oeconomicum Muenster statt, bei dem namhafte Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik Vorträge zu dem Thema „Kleine Giganten - Große Zwerge. Der Mittelstand als treibende Kraftder Wirtschaft" hielten. Diese Veranstaltung wird regelmäßig von Studierenden organisiert.

Im Jahr 2000 wurde erstmals ein Frauenförderplan verabschiedet, der zu einer Erhöhung des Frauenanteils im wissenschaftlichen Bereich, in dem Frauen deutlich unterrepräsentiert sind, führen soll. Dies erweist sich jedoch insofern als schwierig, als eine wissenschaftliche Weiterqualifizierung von vielen Frauen als unvereinbar mit der weiteren Berufs- und Familienplanung gesehen wird.

 

Prof. Dr. Ulrich van Suntum
Dekan des Fachbereichs 04