Angewandte Geologie (Prof. Dr. W. G. Coldewey)
Einfluss von Gründächern und Regenwassernutzung auf die Wasserbilanz und den
Grundwasserstand in Siedlungen
Eine intensive Versickerung von Regenwasser in dezentralen Versickerungsanlagen wirkt sich auf den
Wasserhaushalt aus und kann zu einer Erhöhung des Grundwasserstandes führen. Bei der
Abschätzung dieser Auswirkungen auf den Wasserhaushalt wurden Maßnahmen der
Gründächer und Regenwassernutzung bisher nicht ausreichend berücksichtigt.
Der Einsatz von Gründächer und Regenwassernutzung wirkt sich ebenfalls auf den Wasserhaushalt
aus. Bei Gründächern, bei denen ein Teil des Regenwassers im Substrat zwischengespeichert und
von dort über Verdunstung - insbesondere Evaporation und Transpiration der angesiedelten
Pflanzen - wieder zurück in die Atmosphäre gelangt, erreicht ein Großteil des
Regenwassers eine nachgeschaltete Versickerungsanlage überhaupt gar nicht. Bei der Nutzung von
Regenwasser wird ein großer Teil des Regenwassers nach dessen Verwendung bzw. Gebrauch im Haushalt
dem Schmutzwasserkanal zugeführt. Dadurch vermindert sich die Menge des Wassers, die in die
Versickerungsanlagen eingeleitet wird.
Im Rahmen dieses Vorhabens wurde geprüft, ob eine Erhöhung des Grundwasserstandes infolge
intensiver Regenwasserversickerung durch den Einsatz von Gründächern und
Regenwassernutzung abgeschwächt werden kann. Die Auswirkungen dieser beiden Maßnahmen
auf den Wasserhaushalt eines Modellstadtteils wurden mit Hilfe von numerischen Modellen ermittelt und in
Form von Ergebnistabellen herausgegeben.