Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Geologisch- Paläontologisches Institut und Museum

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2003 - 2004

 

 
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Geologisch-Paläontologisches Institut
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www: uni-muenster.de/GeoPalaeontologie/
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48149 Münster
Geschäftsführender Direktor:Prof. Dr. R. T. Becker

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Angewandte Geologie (Prof. Dr. W. G. Coldewey)
Entwicklung und Optimierung eines kombinierten unterirdischen Reinigungs- und Versickerungssystems für Regenwasser

 
Die unterirdische Versickerung der Regenwasserabflüsse von befestigen Flächen beinhaltet durch die wassergefährdenden Inhaltsstoffe insbesondere von Metalldächern, Verkehrsflächen und industriell und gewerblich genutzten Flächen (Schwermetalle wie Blei, Kupfer, Zink und Cadmium; Kohlenwasserstoffe) eine potentielle Gefährdung der Schutzgüter Boden und Grundwasser, da die Stoffe nicht wie bei der Passage einer “belebten Bodenzone“ zurückgehalten werden. Aus diesem Grund entwickelte die HydroCon GmbH in Zusammenarbeit mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) ein kostengünstiges, wartungsfreundliches und umweltverträgliches Reinigungssystem, welches die Stoffe aller relevanten Herkunftsflächen aus dem Regenwasser wirkungsvoll entfernt. Das System besteht aus einem Beton-Filterschacht mit integriertem hydrodynamischen Abscheider und Filterelement sowie einer nach geschalteten Rohrrigole aus einem Beton-Teilsickerrohr. Die wassergefährdenden Inhaltsstoffe werden durch die verfahrenstechnischen Grundoperationen Sedimentation, Filtration, Adsorption und chemische Fällung aus dem Regenwasser entfernt, bevor der so gereinigte Regenwasserabfluss in Richtung des Grundwassers versickert wird. Im zentralen Filterelement und im Schlamm des Schachtes liegen die Stoffe in einer konzentrierten Form vor und können entsorgt werden. Mit Modellversuchen (Maßstab 1:10,  1:2) wurden die Abtrennung von Partikeln im Schacht untersucht und die konstruktiven Details des Beton-Filterschachtes und des hydrodynamischen Abscheiders optimiert. Mit Säulenversuchen wurden von der WWU die zentralen Filterelemente über einen Zeitraum von sechs Monaten im Labormaßstab an die jeweiligen Einsatzbereiche (Metalldächer, Verkehrsfläche) angepasst und somit optimiert. Im Anschluss wurde in einer großtechnischen Versuchsanlage (Maßstab 1:1) ein Gesamtsystem sowohl bei hohen hydraulischen und stofflichen Belastungen als auch im Langzeitverhalten auf die Schadstoffreinigung untersucht und weiter verbessert. An einem real eingebauten Versickerungssystem in München an einem historischen Gebäude wird die tatsächliche Reinigungsleistung im Feldversuch über einen Zeitraum von insgesamt zwei Jahren an einem Kupferdach ermittelt. Die Ergebnisse sind sehr differenziert und sehr stark abhängig von den Herkunftsflächen bzw. den synthetisch hergestellten Versuchswässern, den verwendeten Filterelementen und den weiteren Versuchsbedingungen wie Durchflussraten und Konzentrationsstufen. Insgesamt ist das Reinigungsvermögen für abfiltrierbare Stoffe bei dem Filterschacht höher als z.B. bei Bodenfilteranlagen. Die weniger mobilen Schwermetalle Blei und Kupfer sowie die Mineralöle werden vom Filterschacht mit mehr als 95 % zurückgehalten. Die Untersuchungen des Systems zeigen, dass eine Entlastung der Umwelt stattfindet. Durch den Einsatz des Filterschachtes und der nach geschalteten Rohrrigole können die Schadstoffkonzentrationen, die die Anlage verlassen, auf ein Maß reduziert werden, dass keine Gefährdung für Boden und Grundwasser mehr ausgeht. Dadurch wird einem flächenhaften Eintrag von schädlichen Stoffen in den Boden entgegengewirkt, der langfristig einen kostspieligen Bodenaustausch nach sich ziehen kann.

Drittmittelgeber:

HydroCon GmbH, Münster (Bewilligungsempfänger der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU-Osnabrück; Az. 18622, Zeitraum: 12/2002 - 11/2004)

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. W.G. Coldewey, Dr. P. Göbel, Dipl.-Geol. Julia Zimmermann, Dr.-Ing. C. Dierkes (HydroCon GmbH)

Veröffentlichungen:

In Vorbereitung

 

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