Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Institut für Anorganische und Analytische Chemie

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2003 - 2004

 

 
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Institut für Anorganische und Analytische Chemie

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48149 Münster
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Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Prof. Dr. K. Cammann
Neuartige Plasma-Quelle an der WWU entwickelt

 
Neben den Bestrebungen im Wissenschaftsfeld "Analytische Chemie", Analysenzeiten zu verkürzen, Nachweisgrenzen zu verbessern und die notwendigen Probemengen sowie den Chemikalienabfall zu reduzieren, gehört zu den wichtigsten Forschungsmotivationen vor allem auch das Ziel, die Kosten eines Analysenverfahrens weitestgehend zu minimieren. Deshalb wurde in der Forschungsgruppe von Dr. Buscher ein ebenso spannendes wie zukunftsweisendes Projekt gestartet, welches mit Drittmitteln der DFG finanziert wurde und noch immer wird. Seit vielen Jahren hat sich der Projektleiter bei seinen Forschungsaktivitäten über den enorm hohen Verbrauch des kostbaren Edelgases Argon in der Plasmaspektrometrie mit induktiv gekoppelten Plasmen (ICP) geärgert (ein solches Gerät verbraucht rund 20 Liter Argon pro Minute!). Deshalb erforschte er die Möglichkeiten, das überaus leistungsfähige ICP bei niedrigem bzw. sogar gestopptem Argonfluss zu betreiben, was gemäß theoretischer Voraussagen sogar zu wesentlich verbesserter analytischer Leistungsfähigkeit des ICP führen sollte. Vor einigen Monaten erreichte er mit seinen Mitarbeitern dieses Ziel, das mit einer eindrucksvollen Basis-Publikation in der in diesem Wissenschaftsfeld wichtigsten Fachzeitschrift "Journal of Analytical Atomic Spectrometry" (JAAS) publiziert wurde. Der Artikel "New torch design for inductively coupled plasma optical emission spectrometry with minimised gas consumption" wird in nächster Zeit erscheinen. Das Projekt mit dem Namen SHIP (Statisches Hochempfindlichkeits-ICP; DFG-Gz.: BU 1140/1-5) hat es ermöglicht, die hohen Betriebskosten, die durch den extremen Edelgas-Verbrauch entstehen, weitestgehend zu minimieren. Mit einem Argonverbrauch von nur 0,5 Liter Argon pro Minute erreicht die neue Plasmaquelle hervorragende analytische Leistungskenndaten, wobei der Optimierungsgrad des Systems noch in den Kinderschuhen steckt.

Da Trial-and-Error-Experimente sehr kostspielig und gleichzeitig wenig zielführend sind, hat Dr. Buscher nach Alternativen gesucht, mit denen er sein Projekt beschleunigen konnte, und schließlich seinen Kooperationspartner Prof. Gilmutdinov in der Universität von Kazan in Russland gefunden. Gemeinsam wollen sie jetzt die Optimierung mit computergestützten Simulationsrechnungen beschleunigen, was sehr viel Geld und Zeit sparen dürfte. Prof. Gilmutdinov ist dabei in der Lage, die ablaufenden Prozesse im Computer zu simulieren. Die Quarzglasgeräte, die speziell für diese Plasmaquelle gefertigt werden müssen, können so im Computer getestet und optimiert werden. Das spart viel Zeit und Geld.

Die bisherigen Entwicklungen im Rahmen des SHIP-Projektes haben nicht nur Prof. Gilmutdinov sehr beeindruckt, sondern auch in der Fachwelt der Analytischen Atomspektroskopie für Aufsehen gesorgt. Prof. G. M. Hieftje aus Bloomington, Indiana, USA, einer der weltweit angesehensten atomspektroskopischen Wissenschaftler, ist ebenfalls auf das Projekt aufmerksam geworden und hat mittlerweile sogar Aufgaben im Rahmen der plasmadiagnostischen Untersuchungsreihen für die innovative Anregungsquelle übernommen. Seine Ergebnisse werden mit denen der Computersimulationen verglichen, so dass einerseits die Plasmaquelle kontinuierlich verbessert werden dürfte, weil sich andererseits die Computersimulationen immer mehr den realen Zuständen im Plasma annähern werden.

Mit diesem herausragenden Projekt findet an der Universität in Münster Forschung auf höchstem internationalen Niveau statt. Die Ergebnisse dieser Kontinent-übergreifenden Initiative dürfen gespannt erwartet werden!

Beteiligter Wissenschaftler:

Dr. Wolfgang Buscher

Veröffentlichungen:

Peter C, Brunen-Nieweler C, Cammann K, et.al. Differentiation of animal species in food by oligonucleotide microarray hybridization, European Food Research and Technology 219 (3): 286-293, Aug. 2004

Cammann K, Sensors and analytical chemistry – Sensitivity versus quality, Physical Chemistry Chemical Physics 5 (23): 5159-5168, Dec 1 2003

 

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