Arbeitsbereich Christina Schindler
Untersuchungen zur Lexikographie
Die Untersuchungen zur russischen Lexikographie dienen dazu, ein vollständiges Bild von der Arbeitsweise russischer Lexikographen und einen kompletten
Überblick über deren Werke zu erhalten. Die russische Lexikographie ist eine der gewissenhaftesten und fortschrittlichsten der Welt. Forschungsergebnisse
können daher auch auf die deutsche Lexikographie übertragen und hier weiterentwickelt werden. Diesem langfristigen Ziel sind die Untersuchungen
verpflichtet. In diesem Jahr wurde mit der Durchführung eines Projektes zur Beschreibung von Idiomen in einem zweisprachigen Wörterbuch
(russisch-deutsch) begonnen. Dieses Projekt wird in Kooperation mit einem Wissenschaftler aus der Russischen Föderation (Prof. Dr. A. A. Chusnutdinov,
Staatliche Universität Ivanovo) durchgeführt.
Im Berichtzeitraum wurden
drei Aspekte der Lexikographie schwerpunktmäßig behandelt: Untersucht wurden Aspekte der Vorgehensweise bei der Erstellung des Wörterbuchs
"Tolkovyj slovar' živogo velikorusskogo jazyka" von V. I. Dal', das bis heute eines der wichtigsten und der umfangreichsten Werke der russischen
Lexikographie darstellt, aber bisher noch nicht umfassend untersucht wurde. Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden in dem Sammelband "V. I. Dal' v
paradigme idej sovremennoj nauki: jazyk - slovesnost' - kul'tura - slovari", der 2004 in der Russischen Föderation erschien, veröffentlicht. Einen
weiteren Schwerpunkt stellt die Beschäftigung mit russischen Argotwörterbüchern dar. Auf russischem Gebiet ist einerseits seit dem 19 Jh. eine Vielzahl
von Argotwörterbüchern erschienen. Andererseits handelt es sich beim Argot um einen höchst umstrittenen Bereich der Russischen Sprache. Die
Beschäftigung mit dem Thema ermöglichte es, den Bestand russischer Argotwörterbücher zu sichten. Der Schwerpunkt lag jedoch auf der
Untersuchung der Motivation für die Erstellung von Argotwörterbüchern. Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden auf der Tagung "Recht -
Norm - Kanon: Symbolische Ordnungen in den Kulturen Osteuropas", die im Oktober 2002 in Münster stattfand (Organisation: Slavisch-Baltisches Seminar
der Universität Münster), vorgestellt und werden in Kürze veröffentlicht.
Auf der Grundlage der Ergebnisse der
Dissertation erfolgte eine Beschäftigung mit der Frage, wie sich diese Ergebnisse auf die Beschreibung von Idiomen in zweisprachigen Wörterbüchern
anwenden lassen. Auch diese Ergebnisse wurden auf der Konferenz in Velikij Novgorod vorgestellt.
Beteiligte Wissenschaftler:
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