Sportpsychologie (Prof. Dr. B. Strauß)
Mädchensensible Sportspielvermittlung
Der Lehrende im Sport muss sich im Berufsalltag mit der Auswahl der richtigen Vermittlungsstrategie bzgl. des motorischen Lernens auseinander setzen. Er muss
versuchen, die Bewegungsvermittlung auf die vorhandenen Erfahrungen der Lernenden aufzubauen. LEIST / LOIBL haben diese Aufgabe in einem treffenden
pädagogischen Leitsatz formuliert. "Die Kunst des Lehrers besteht darin, aus der Lage und der Vorstellungskraft des Lernenden zu denken, um so eine
Brücke schlagen zu können zwischen dem, was er vermitteln will, und den Erlebnissen, Gedanken, Anschauungsweisen und Erfahrungen des
Lernenden." (vgl. Leist , K.-H. / Loibl, J. 1984, 269)
Um wesentliche Faktoren der Bewegungsvermittlung
zusammenzustellen, muss somit berücksichtigt werden, welche Informationen der Handelnde aus seiner Umgebung aufsucht und aufnimmt, wie er sie verarbeitet und
wie der Lernende daraufhin seine Bewegung in der Umgebung steuert. Ist der Lernende beispielsweise Fußball-Anfänger oder besitzt er Erfahrungen aus
anderen Sportspielen und welchen Wahrnehmungs- und kognitiven Leistungen kann er einbinden, wenn man z. B. sein Alter, das Geschlecht oder sein sozialen Umfeld
berücksichtigt.
Auf Grundlage von teilnehmenden Beobachtungen und Expertengesprächen mit Trainerinnen, Trainern, Lehrkräften und aktiven Spielerinnen wird im Rahmen
dieses Forschungsansatzes neuere Literatur zur Sportspielmethodik und didaktik daraufhin analysiert und geprüft, inwieweit sich die Interessen und
Erfahrungen der Mädchen und Frauen mit den Absichten der Lehrenden der "Kunst des Spielen" decken. Die Ergebnisse sollen zu weitere
Überlegungen hinsichtlich einer mädchensensiblen Sportspieldidaktik anregen und notwendige Konsequenzen entwickeln.
Projektdauer:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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