Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Institut für Sportwissenschaft

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2003 - 2004

 

 
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Direktor: Prof. Dr. Michael Krüger

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Sportpsychologie (Prof. Dr. B. Strauß)
Die Bedeutung von Sportprogrammen für das Körper- und Selbstkonzept krebskranker Kinder und Jugendlicher

 
Mindestens 10% aller Kinder sind von einer chronischen Krankheit betroffen, dazu zählen auch Krebskrankheiten. Jährlich erkranken daran in der Bundesrepublik rund 1700 bis 1800 Kinder unter 15 Jahren, wobei ein Drittel dieser Erkrankungen die Leukämien darstellen. Mit verbesserten Überlebensraten für die meisten Krebserkrankungen des Kindes- und Jugendalters, insbesondere der Leukämien, erhalten Rehabilitationsmaßnahmen stetig mehr Aufmerksamkeit. Die Verhaltensmedizin trug in den letzten 20 Jahren im Kontext der Pädiatrischen Psychologie durch drei Ansätze zur Problembewältigung bei:
  1. strukturierte Familienberatung,
  2. Patientenschulung und Verhaltenstraining,
  3. verhaltensmedizinische Interventionen im eigentlichen Sinne.
Studien konnten zeigen, dass diese drei Ansätze die Häufigkeit und Intensität von physischen und psychischen Symptomen und Beschwerden effektiv reduzieren.

In den meistens wissenschaftlichen Studien haben Sportprogramme bislang wenig oder keine Beachtung gefunden. Im Verlauf einer schweren Erkrankung und der sich anschließenden Behandlung und Rehabilitation kommt es neben den deutlichen körperlichen Funktionseinschränkungen, auch zu psychischen Veränderungen, die häufig einen negativen Einfluss auf das Körpererleben und das Selbstkonzept haben. In jüngerer Zeit wurde in anderen Zusammenhängen vermehrt und intensiv die Bedeutsamkeit sportlicher Aktivität für das Selbstkonzept von Kindern und Jugendlichen diskutiert und erforscht. Das Körperkonzept ist Teil des generalisierten Selbstkonzepts und umfasst alle Kognitionen, Bewertungen und Handlungspläne die den eigenen Körper betreffen. Hierzu zählt unter anderem die Einschätzung der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit (physical ability) oder auch das körperliche Erscheinungsbild (physical appearance) (Mrazek, 1984; Shavelson & Marsh, 1986; Salter 1999).

Unklar ist bislang weitgehend, welche Mechanismen die Veränderung des Körperkonzepts und des generellen Selbstkonzeptes herbeiführen. In Anlehnung an die Vorstellung der Befindlichkeitsforschung, dass habituelle Befindlichkeitslagen unter anderem das Ergebnis der Kumulation aktueller Befindlichkeiten sind (vgl. Becker, 1991), kann davon ausgegangen werden, dass die Veränderung des Körperkonzepts als Folge der Veränderung aktueller körperlicher Befindlichkeiten, in diesem Falle die Krebskrankheit, beschrieben werden kann.

Demzufolge besteht die grundlegende Absicht der vorliegenden Arbeit darin zu überprüfen, inwieweit sportliche Aktivitäten in der Nachsorge krebskranker Kinder und Jugendlicher zu Veränderungen aktueller und genereller körperlicher Befindlichkeiten führen, die auf eine Veränderung des Körperkonzepts und des Selbstkonzeptes hinweisen. Dabei gilt es zunächst die Frage zu behandeln, ob und in welcher Weise Krebserkrankungen und die häufig harten Therapien, das Körper- und Selbstkonzept von Kindern und Jugendlichen auch über die Krankheit hinaus prägen. Zweitens ist zu untersuchen, ob und in welcher Weise sportpädagogische bzw. sporttherapeutische Interventionen in der Krebsbehandlung und -nachsorge darauf Einfluss nehmen können. Kenntnisse darüber sind von erheblicher Bedeutung für eine Stabilisierung der psycho-physischen Befindlichkeit der jungen Patientinnen und Patienten während und nach der Rehabilitation sowie für deren erfolgreiche soziale Integration nach meistens langer Krankheit.

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Michael Krüger, Dr. Maike Tietjens, Dr. Annette Hofmann

 

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