Sportpsychologie (Prof. Dr. B. Strauß)
Validierung eines Fragebogens zur Erfassung des sportartbezogenen Selbstkonzept im Sport
Die gängigen Instrumente zur Erfassung der subjektiven sportlichen Leistungsfähigkeit oder des physischen Selbstkonzeptes (Alfermann, Saborowski &
Würth, 1997; Fox, 1990; Marsh & Richards, 1994; Stiller, Würth & Alfermann, 2004) definieren diese nicht auf der Basis der Selbsteinschätzungen in
einzelnen Sportarten sondern auf der Basis motorischer Fähigkeiten. Dies ist dann sinnvoll, wenn es um den generellen Einfluss sportlicher Aktivität auf die
körperliche Leistungsfähigkeit geht, z. B. in Abgrenzung zu sportlich inaktiven Personen oder in der Rehabilitation. Allerdings gibt es Hinweise, dass gerade
im Jugendalter die Einschätzung der sportlichen Leistungsfähigkeit eher durch die Selbstkonzepte in den Sportarten moderiert wird und weniger durch die
Einschätzung in den sportmotorischen Fertigkeiten. Zastrow (1996) untersuchte in diesem Zusammenhang inwiefern die Unterdimensionen des sportlichen
Selbstkonzeptes im Jugendalter eher entlang von Sportarten oder entlang konditioneller und koordinativer Fertigkeiten vorliegen. Die Teilnehmer wurden zu ihren
Selbstkonzepten in Leichtathletik, Schwimmen, Turnen, Gymnastik/Tanz, Fußball, Hockey, Basketball, Handball, Volleyball und Badminton befragt (analog zu den
schulfachbezogenen Selbstkonzepten und bezogen auf die grundlegenden motorischen Fertigkeiten) befragt. Konfirmatorische Faktorenanalysen ergaben, dass das
Sportartenmodell (Basketball, Turnen etc.) dem sportartübergreifenden Modell (Ausdauer, Taktik etc.) überlegen ist. Dieser Befund scheint plausibel,
"da sportartspezifische Fähigkeitseinschätzungen weniger Abstraktionsvermögen erfordern als sportartübergreifende" (ebd. S. 312).
Dies des Projektes ist die Entwicklung und Validierung eines Instrumentes zur Erfassung Sportartbezogener Fähigkeitskonzepte.