Sozialpsychologie (Arbeitseinheit Prof. Dr. Ursula Piontkowski)
Emotionen und soziale Beziehungen
Emotionen spielen sowohl in Intra- als auch in Intergruppenbeziehungen eine wichtige Rolle. In dem Projekt werden schwerpunktmäßig drei
Forschungsstränge verfolgt. Zum einen wurde in einer interkulturellen Studie das Konzept "Macht" in vier verschiedenen Ländern untersucht, und
es wurde analysiert, welche Emotionen mächtige Personen bei anderen hervorrufen und welche Emotionen sie anderen gegenüber verbergen. Eine zweite
Fragestellung beschäftigt sich mit Emotionen, die in Situationen mit positivem und negativem Outcome mit einem hohen vs. niedrigen Status verbunden sind.
Hierbei liegt ein Fokus darauf, neben der Statusposition auch die Rolle des Geschlechts der jeweiligen Person hinsichtlich der in einer Situation erlebten (und zum
Ausdruck gebrachten) Emotionen zu analysieren. Ein dritter Forschungsstrang befasst sich mit der Zuschreibung primärer und sekundärer Emotionen zu
Mitgliedern der Eigen- und Fremdgruppe. Es hat sich gezeigt, dass Personen dazu tendieren, Eigengruppenmitgliedern mehr sekundäre (d. h. typisch menschliche)
Emotionen zuzuschreiben als Mitgliedern der Fremdgruppe. Es wird untersucht, inwieweit dieser Effekt auf den Kontext von statusgleichen Gruppen übertragen
werden kann und welche Rolle die nationale Identifikation hierbei spielt.