Sozialpsychologie
(Arbeitseinheit Prof. Dr. Ursula Piontkowski)
Soziale Kategorisierung
Die Forschung zu sozialer Kategorisierung beschäftigte sich bislang schwerpunktmäßig mit der Frage, wie eine Person aufgrund ihrer Mitgliedschaft in
einer sozialen Gruppe wahrgenommen und beurteilt wird. Das Forschungsprojekt widmet sich demgegenüber den Bedingungen, unter denen Personen gleichzeitig
auf der Basis von mehreren Gruppenmitgliedschaften charakterisiert werden. Das erweiterte Passungsmodell der Kategoriesalienz nimmt an, dass es zu einer konjunktiven
Kategorisierung kommt, wenn eine Kovariation zwischen zwei sozialen Kategorien und einer Merkmalsdimension (z. B.: "Männer/Vorgesetzte sind sehr kompetent"
vs. "Frauen/Untergebene sind wenig kompetent") wahrgenommen wird. In einer konjunktiven Kategorisierung werden zwei Gruppenzugehörigkeiten sinnvoll
zusammengefasst wahrgenommen (eine Person wird z. B. als Chef und nicht getrennt in männlich und vorgesetzt wahrgenommen). In einer Reihe von
Untersuchungen fanden sich bestätigende Hinweise für diese Annahme.